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# taz.de -- Filter und UV-Licht gegen Schadstoffe: Zeit für eine Luftveränder…
> Schlechte Raumluft lässt Menschen öfter krank werden und unkonzentrierter
> arbeiten. Hat die Coronapandemie geholfen, das Problem endlich anzugehen?
Es ist ein Aufruf zum Protest. „Ich wünschte, dass es Eltern gäbe, die
sagen: Ich schicke mein Kind nicht auf diese Schulen, solange die
Luftqualität dort auf der Teststufe ‚schrecklich‘ steht.“
Dieser Satz stammt aus keiner Coronadebatte, sondern aus dem Jahr 1859,
von Florence Nightingale, [1][der Pionierin der britischen Krankenpflege].
Die wusste nicht nur, wie schädlich schlechte Luft ist. Sie träumte auch
von Maßnahmen wie Messgeräten oder Häusern, die nach dem Prinzip guter
Belüftung gebaut werden. Heute, 150 Jahre später, sind all diese
technischen Voraussetzungen längst da. Aber das unsichtbare Problem ist
trotzdem nicht weg.
Mit Corona wurde Luft plötzlich sehr wichtig. Genauer gesagt:
Innenraumluft. Die Pandemie ließ uns Fenster öffnen und Treffen nach
draußen verlagern. Deutschland schien der Herausforderung mit seinen
Kulturtechniken „Stoßlüften“ und „Fenster auf Kipp“ sogar außerorden…
gut gewachsen.
Allerdings blieb es vielerorts beim offenen Fenster. Statt langfristigen
Konzepten gab es frierende Schulkinder und anschließend den verständlichen
Wunsch, das alles schnell zu vergessen. Dabei wäre eine Luftveränderung
immer noch nötig. Denn was wir einatmen, sollte dringend besser werden.
Da sind zum Beispiel die vielen Krankheitserreger, die uns in Tröpfchen
oder Aerosolen um die Ohren fliegen. Das Robert-Koch-Institut schätzte,
dass sich im geballten Infektionsgeschehen dieses Winters [2][zeitweise 8,9
Millionen Menschen gleichzeitig] mit Atemwegserkrankungen angesteckt
hatten.
## Soldaten kriegen Schnupfen
Wenn mehr als ein Zehntel der Bevölkerung flachliegt, wird Arbeit nicht
erledigt und Kitagruppen bleiben geschlossen. Das [3][Institut für
Weltwirtschaft schätzt die Kosten solcher Ausfälle in Deutschland] auf bis
zu 42 Milliarden Euro innerhalb eines Jahres. Dazu kommen die allgemeine
Erschöpfung und die Frage, ob das jetzt wirklich jedes Jahr so weitergeht.
Tatsächlich ist die Art unseres heutigen Zusammenlebens für
Atemwegserkrankungen ein ziemliches Fest. Nicht nur, weil wir große Teile
unserer Zeit in Gebäuden verbringen, sondern wohl auch, weil es in ihnen
weniger zieht. Das stellte in den 1980er Jahren zum Beispiel das
amerikanische Militär fest, als es neue Kasernen baute und die
[4][Rekrut*innen plötzlich ständig krank wurden]. „Dicht versiegelte
Gebäude mit geschlossenem Lüftungssystem“, bemerkte man, „erhöhen das
Risiko für Atemwegserkrankungen.“
Seitdem haben unterschiedliche Studien den Zusammenhang zwischen mangelnder
Belüftung und Krankheitsausfällen immer wieder bestätigt: u[5][nter
Werksarbeitern von Polaroid], [6][in dänischen Kitas] oder
[7][kalifornischen Schulen].
Das nächste Problem mit schlecht gelüfteten Räumen ist, dass die
CO2-Konzentration – gemessen in parts per million, also Teile pro einer
Million Luftmolekülen – durch die ausgeatmete Luft [8][dort ziemlich
schnell ansteigt]. Sie sollte in Räumen unter 1000 ppm liegen, das gilt
auch im Arbeitsrecht als Richtwert, und [9][während Krankheitswellen ruhig
unter 800 ppm].
In Schulen haben Forschende Werte [10][weit jenseits der 4.000 ppm
gemessen]. Schon bei 2.500 ppm fiel Versuchspersonen komplexe Problemlösung
deutlich schwerer. Dabei geht es nicht nur um CO2 an sich, sondern die
Konzentration steht als Anzeiger für all die anderen organische Stoffe, die
wir auch ausatmen. In Kombination führt beides zu [11][Kopfschmerzen,
Müdigkeit und langsamem Denken].
Eine [12][ganze Reihe von Studien zeigt], dass die Leistung von
Schüler*innen bei schlechter Luftqualität abnimmt. Forscher*innen
vergleichen den Effekt mit dem [13][eines ausgefallenen Frühstücks]. Der
Zusammenhang gilt aber auch bei Erwachsenen. In einer Studie mit
Büroangestellten schickte man ihnen regelmäßig kognitive Tests aufs Handy.
Die Testpersonen wurden deutlich [14][langsamer, wenn Feinstaub- und
CO2-Werte anstiegen]. Auch [15][Schachprofis machen dann mehr Fehler].
Natürlich gibt es neben Kohlendioxid noch echte Luftverschmutzer. 99
Prozent der Menschheit atmen ungesunde Stoffe ein, [16][sagt die WHO].
Geschätzt sterben pro Jahr [17][500.000 Menschen in der EU frühzeitig
daran,] weltweit sogar sechs bis sieben Millionen. [18][Ungefähr die
Hälfte] dieser Todesfälle werden der Innenraumverschmutzung zugerechnet.
Durch Feinstaub, Ozon, Schwefel- und Stickstoffdioxid. Durch offenes Feuer,
Kamine und Gasherde. Durch Schimmel und feuchte Wände. Indem Straßenschmutz
durchs Fenster kommt. Oder auch durch Drucker, Holzwerkstoffe,
Baumaterialien, Reinigungsmittel und vieles andere, was Schadstoffe
ausdünstet.
## Feinstaub bis zum Couchtisch
Auch diese Probleme werden durch Modernisierung nicht unbedingt besser.
Neue oder renovierte Gebäude sind [19][tendenziell stärker durch sogenannte
flüchtige organische Verbindungen belastet]. Büros mit Glasfassade machen
das Lüften schwer. Und der Trend zur Wohnküche lässt uns die extra hohe
Feinstaubbelastung der Küche bis an den Couchtisch verbreiten.
Im Englischen spricht man auch vom „Sick Building Syndrom“, wenn der
längere Aufenthalt in Häusern oder Büros krank macht. Zu den Symptomen
gehören Irritationen in Auge, Nase, Mund und Haut, Müdigkeit,
Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten – und Anfälligkeit für
Atemwegserkrankungen. Die langfristigen Folgen schlechter Luft beinhalten
Asthma, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und [20][reichen von
Frühgeburten] bis zu früherer Demenz. Neben unzähligen Lebensjahren kostet
das weltweit jährlich [21][mehrere Billionen Dollar – an verlorener
Arbeitszeit und Gesundheitskosten].
Wenn es so klar ist, dass wir mit besserer Raumluft gesünder als auch
produktiver sein könnten – warum tut sich nicht schneller was? Und hat
zumindest Corona einen Anschub gegeben?
Innenraumluft wird so routiniert übersehen, dass zu Beginn der Pandemie
selbst die Wissenschaftskommunikation Zeit brauchte, um ihre Aufmerksamkeit
darauf zu fokussieren. Stattdessen drehten sich die ersten Empfehlungen um
Händewaschen und Desinfektion.
Doch noch 2020 explodierten dann die Suchanfragen nach Luftfiltern und in
der medizinischen Datenbank Pubmed [22][verdoppelte sich zeitweise die Zahl
der Artikel zum Thema Belüftung]. Die WHO verschärfte nach 16 Jahren ihre
Empfehlungen für Raumluftqualität, gefolgt von den einflussreichen
amerikanischen und europäischen Heizungsbaugesellschaften. US-Präsident
[23][Joe Biden versprach Hunderte Milliarden und Luftqualitätsstandards für
1.500 öffentliche Gebäude]. Es formierten sich Elterninitiativen, die das
forderten, was Florence Nightingale vorschwebte: bessere Luftqualität in
Schulen! In vielen Ländern der Welt [24][wurde in Filter und Lüftungen
investiert]. Deutschland gab über eine Milliarde Euro für fest verbaute
Lüftungsanlagen an Schulen und Kitas aus.
Teile einer [25][Bundesförderung für mobile Luftreiniger wurden hingegen
nie abgerufen]. Und in vielen Büros scheinen die Luftfilter mittlerweile
ungenutzt in der Ecke zu stehen. Nachdem der Landtag von
Nordrhein-Westfalen 2021 stolz die Anschaffung von 41 Luftfilteranlagen
verkündete, antwortete er [26][zwei Jahre später auf eine Anfrage hin, dass
keine Luftfilter mehr im Einsatz sind].
Offenbar verbinden wir Filter assoziativ mit immerwährenden Lockdowns,
ausgefallenen Weihnachtsmärkten und anderen Maßnahmen, von denen viele
hoffen, dass sie nie wiederkommen. Dabei könnten sie stattdessen als
Systemaufrüstung verstanden werden, von der wir im Idealfall fast so wenig
bemerken wie von der Filteranlage unseres Trinkwassers.
Ein Weg dahin könnten gesetzliche Vorgaben sein. In Belgiens Bars traten im
vergangenen Sommer die europaweit ambitioniertesten Regelungen in Kraft.
Dort sind jetzt unter anderem CO2-Höchstwerte vorgeschrieben. Südkorea und
Japan haben längst Luftqualitätsrichtlinien. Erhebungen zufolge halten sich
80 Prozent der japanischen Unternehmen daran. In Peru [27][erleichterte das
höchste Gericht im September Angestellten], ihre Arbeitgeber für schlechten
Infektionsschutz zu verklagen, und bezog sich auf die WHO-Richtlinien für
Luftqualität.
2023 richtete die europäische Division der WHO ihre erste
Welt-Innenraumluft-Konferenz aus, eröffnet wurde sie mit den Worten: „Wenn
wir in den letzten Jahren nicht gelernt haben, welche Bedeutung die Luft,
die wir atmen, für jeden Teil unseres Lebens hat, dann hätten wir eine
echte Chance verpasst, die Welt vorwärtszubewegen.“
In Ansätzen ist eine weltweite Verbesserung also durchaus vorhanden – nur
fast so schlecht sichtbar wie der Schmutz in unserer Luft.
Ein älteres Beispiel für stille Erfolgsgeschichten für saubere Luft sind
EU-weite Regelungen zum Umgang mit krebserregenden Stoffen. Solche Vorgaben
haben etwa geholfen den Gebrauch von giftigem Formaldehyd zurückzudrängen,
das Möbel ausdünsten, wenn es beim Bau genutzt wird. Eine Umstellung, die
uns weitaus gesünder macht, ohne dass wir im Alltag je darüber nachdenken.
Die Aerosolforscherin Lidia Morawska ist der Frage nach dem Fortschritt
beim Thema Luftqualität empirisch nachgegangen. Sie selbst hat an den
WHO-Richtlinien zum Thema mitgewirkt und wurde 2021 vom Time Magazine zu
einer der einflussreichsten Personen des Jahres gewählt. Vor Kurzem hat
Morawska die Luftqualitätsstandards von 100 Ländern verglichen. Ihr Fazit:
[28][„Nie in unserer ganzen Geschichte gab es so viel Bewegung für bessere
Luftqualität wie jetzt.“]
Wenn wir den Schmutz in der Raumluft sehen könnten, würden wir ihn
wegwischen. Wie das ginge? Wir stellen im Folgenden Wege vor, wie die Luft
rein wird.
## Messen und Vermeiden
Der erste Schritt, ein Problem zu lösen, ist zu wissen, dass man es hat.
Dafür sorgen CO2-Messgeräte, idealerweise mit Alarm und weit sichtbarem
Display. Mit der Hosentaschenvariante kann man auch unterwegs messen, zum
Beispiel bei Veranstaltungen. In Belgien sind CO2-Displays etwa in Cafés
Pflicht.
Der zweite Schritt, ein Problem zu lösen, ist seine Ursachen zu bekämpfen.
Vor Schmutz durch Verkehr schützen Schüler*innen zum Beispiel
[29][Pflanzenbarrieren um die Schulhöfe, Abgasvorschriften oder autofreier
Schultransport]. Auch kleinere Klassen und größere Räume sind Maßnahmen für
bessere Luft, genauso wie Gebäudepläne, die Belüftung mitdenken. Masken im
Wartezimmer halten unsere Viren von anderen fern. Homeoffice auch. Pflanzen
– am besten pollenarme – können helfen, Schadstoffe zu filtern: [30][Aloe
Vera, Efeu und Ficus] etwa.
## Lüften und Filtern
Feste Lüftungsanlagen in Gebäuden sind gerade für Schulen, Kitas und Büros
die sinnvollste Lösung. Denn generell gilt: Nur durch Luftzug lässt sich
das CO2-Level senken. Da, wo sich fest verbaute Anlagen nicht installieren
lassen, können portable Filter stehen, die eingesaugte Luft gesäubert
wieder auspusten. Sie filtern immerhin Schadstoffe und Viren.
Dabei gibt es unterschiedliche Techniken. Die handelsübliche Variante,
[31][die auch in Studien gut abschneidet], setzt auf ein engmaschiges
Fasernetz, den sogenannten HEPA-Filter, der auch viele Aerosole einfängt.
Dies geschieht oft zusammen mit einem Aktivkohlefilter, der zusätzlich noch
organische Verbindungen, Stickoxide und auch Gerüche bindet. In Kombination
bekämpfen die Filter unter anderem auch Staub, Milben, Zigarettenrauch und
Pollen.
Luftfilter wie die Testsieger der Stiftung Warentest liegen im Preisbereich
um die 200 Euro. Für Bastler*innen gibt es online
Marke-Eigenbau-Anleitungen. Diese selbstkonstruierten Geräte passen sich
zwar nicht so flexibel, leise und energieeffizient ans Raumklima an, sind
aber dank ihres großen Luftflusses zum Teil schneller als die teuren
Geräte. Wer Geräusche vermeiden will, kann sich auch einfach einen zweiten
Filter in die andere Hälfte des Büros stellen – zwei mittelstark arbeitende
Maschinen funktionieren so gut wie eine im Vollbetrieb.
Bei alldem gibt es positive Nebenwirkungen: Als in Los Angeles 2015 ein
Gasleck Schulen in Alarmbereitschaft versetzte, lieferten die
Verantwortlichen vorsorglich 1.756 Luftfilter aus. Die Gasbelastung stellte
sich später als marginal heraus. [32][Doch verbesserten sich mit den
Luftfiltern die Testergebnisse in Mathe und Englisch in einem Ausmaß, das
sonst etwa von der Verkleinerung von Klassen bekannt is]t. Und in einem
Experiment, in dem Forschende Büro-Luftfilter unmerklich ein- und
ausschalteten, verbesserte sich [33][mit der Luftqualität auch die
Geschwindigkeit der richtigen Testantworten.]
Die vielleicht massivste Korrelationsstudie zu positiven gesundheitlichen
Langzeitfolgen von Luftfiltern kommt aus Japan. [34][Sie untersucht die
Entwicklungsschritte von über 80.000 Kleinkindern]. Dabei fanden die
Forschenden einen positiven Zusammenhang zwischen Luftfiltergebrauch in der
Schwangerschaft und kindlichen Entwicklungsschritten. Die Ergebnisse
hielten auch stand, wenn sie andere sozioökonomische Faktoren
miteinbezogen, und wurden in anderen Studien bestätigt.
Inwiefern portable Luftfilter akute Krankheitswellen stoppen könnten, wird
noch untersucht. Bekannt ist, dass Luftfilter Viren schlucken. Große Geräte
konnten selbst Corona-Krankenstationen fast vollständig von Viren befreien
– und dazu noch von einer [35][Reihe von Pilzen und Bakterien]. Damit
könnten sie auch die Aufenthaltsdauer auf den Stationen verkürzen,
[36][legt eine andere Studie nahe]. Hoffnung, dass sich dadurch auch das
Krankheitsgeschehen reduzieren lässt, machen die im vergangenen Jahr auf
der WHO-Innenluft-Konferenz vorgestellten ersten [37][Ergebnisse der
sogenannten Class-Act-Studie]. Dafür wurden 30 Schulen untersucht. In
Schulen mit portablen Luftfiltern gingen die Krankheitsfälle um 20 Prozent
zurück.
## Mit UV-Licht bestrahlen
Kurzwelliges ultraviolettes Licht – UV-C-Licht – wird in OP-Sälen seit
Langem zur Desinfektion eingesetzt und schaltet dabei praktischerweise auch
Krankheitserreger aus, die gegen Reinigungsmittel Resistenzen entwickelt
haben. Es ist allerdings auch schädlich für Haut und Augen, kann also nur
benutzt werden, wenn niemand anwesend ist oder die Anwesenden
Schutzkleidung tragen.
Dass man Menschen diese Art von Vorsicht im Alltag nicht zutrauen kann, hat
vor Kurzem eine Digital-Investitionskonferenz bewiesen, [38][die ihre
Teilnehmenden im Hongkonger Konferenzcenter aus Versehen den ganzen Abend
mit UV-C-Lampen bestrahlte]. „Die meisten Geschädigten haben ihre
Augenfunktion inzwischen wieder“, meldete sie wenig später.
Eine Möglichkeit, das Problem zu umgehen, ist, die UV-C-Strahlen so
einzusetzen, dass sie nur im oberen Raumbereich parallel zur Decke strahlen
und die Luft per Zirkulation immer wieder durch diesen Bereich zu leiten.
Eine noch elegantere Lösung ist eine neue Art des UV-C-Lichts: Fern-UV-C
tötet ebenso Viren, ist allerdings so kurzwellig, dass es dabei vermutlich
weder durch unsere äußeren Hautschichten dringt, [39][noch durch die
Tränenflüssigkeit der Augen].
Mehrere Studien laufen, um die Unschädlichkeit des Fern-UV-C-Lichts für
Menschen zu beweisen. Eine findet nur bei direkter Bestrahlung in der
höchsten Dosis eine leichte Rötung. In zwei weiteren wurden über ein Jahr
[40][haarlose Ratten] oder Behandelnde [41][einer Augenarztpraxis] mit
Fern-UV-C-Licht beschienen und dabei keine Haut- beziehungsweise
Augenveränderungen bemerkt – dafür erwiesen sich die Oberflächen der Praxis
als angenehm keimfrei.
Zuletzt wurden unter wissenschaftlicher Begleitung und mit allgemeinem
Einverständnis mehrere Fern-UV-C-Lichter in [42][kanadischen
Seniorenheimen] angebracht. [43][„Wenn wir die Technik schon fünf Jahre
vor der Coronakrise gehabt hätten […]“, sagt David Brenner,
Forschungsdirektor für Radiologie an der Columbia University, „hätte sich
diese ganz anders entwickeln können.]“
Die Praxis überholt inzwischen sogar die Forschung: Unternehmen
[44][investieren Millionen in die Massenproduktion]. Start-ups versuchen
sich an einer handlichen Taschenlampenvariante zur gezielten Reinigung.
Auch online häufen sich Bilder von UV-C-Lampen in kleinen Geschäften oder
neben Krankenhausbetten von immunkompromittierten Verwandten. Die
US-amerikanische [45][Armee hat bereits erste Gebäude damit ausgestattet],
und als die US-Regierung sieben Zukunftstechnologien Förderung versprach,
[46][war keimfeindliches Licht unter ihnen]. Auch in einem
65-Millionen-Euro-Programm der [47][EU ist es eine von drei Technologien].
In Zukunft könnte es also an öffentlichen Orten über unseren Köpfen
leuchten, damit wir besser durchatmen können. Eine Lüftung komplett
ersetzen kann UV-C-Licht aber nicht – statt Sauerstoff zuzusetzen erzeugt
es Ozon und neue organische Materie. Die wiederum lässt sich mit Zugluft
und Aktivkohlefiltern bekämpfen.
Die Luft zu reinigen ist und bleibt also ein mehrstufiger Prozess. Aber
einige dieser Stufen sind erstaunlich niedrigschwellig und damit eigentlich
für viele erklimmbar.
5 Feb 2024
## LINKS
[1] https://www.fulltextarchive.com/book/Notes-on-Nursing/
[2] https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/11440/Wochenbericht_GrippeWeb_2…
[3] https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/aktuelles/krankenstand-kostete-202…
[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/3346987/
[5] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11089326/
[6] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/ina.12202
[7] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23506393/
[8] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8569287/
[9] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36834438/
[10] https://www.cbc.ca/news/canada/new-brunswick/new-brunswick-teachers-school…
[11] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/ina.12284
[12] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0360132320301074
[13] https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/14733315.2007.11683770
[14] https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/ac1bd8
[15] https://pubsonline.informs.org/doi/full/10.1287/mnsc.2022.4643
[16] https://www.who.int/news/item/04-04-2022-billions-of-people-still-breathe-…
[17] https://www.eea.europa.eu/publications/harm-to-human-health-from-air-pollu…
[18] https://ourworldindata.org/data-review-air-pollution-deaths
[19] https://www.mdpi.com/1660-4601/18/6/3276
[20] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36282504/
[21] https://books.google.de/books?hl=de&lr=&id=s5pREAAAQBAJ&oi=fnd…
[22] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=Ventilation
[23] https://www.whitehouse.gov/briefing-room/statements-releases/2022/03/17/fa…
[24] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2352710222009202#fig2
[25] https://www.rnd.de/politik/bund-foerdertopf-fuer-mobile-luftfilter-fuer-sc…
[26] https://fragdenstaat.de/anfrage/masken-luftfilter-pcr-antigenschnelltests-…
[27] https://www.covid19litigation.org/news/2023/09/peru-lima-high-court-declar…
[28] https://www.nature.com/articles/d41586-023-00642-9
[29] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0048969722069133%20%20%…
[30] https://www.semanticscholar.org/paper/Indoor-medicinal-plants:-Beneficial-…
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[33] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0360132323001051
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[37] https://www.youtube.com/watch?v=Czqc02wbYd0
[38] https://www.theguardian.com/technology/2023/nov/06/guests-bored-ape-event-…
[39] https://www.cuimc.columbia.edu/news/far-uvc-light-safely-kills-airborne-co…
[40] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/php.13656
[41] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36081379/
[42] https://classic.clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT05084898
[43] https://spectrum.ieee.org/far-uv-curbs-pandemics
[44] https://www.nsnanotech.com/post/we-re-ramping-up-production-of-the-far-uvc…
[45] https://www.defense.gov/News/Feature-Stories/Story/Article/2309289/air-gua…
[46] https://www.gsa.gov/about-us/newsroom/news-releases/bidenharris-administra…
[47] https://genevahealthforum.com/wp-content/uploads/2023/12/Prenner-A_EU-inno…
## AUTOREN
Franca Parianen
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