Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Lebensmittel und Energie teurer: Inflation trifft Arme besonders
> Ärmere Menschen traf die Inflation im vergangenen Jahr besonders stark,
> so eine Analyse. Verantwortlich dafür: Strom, Erdgas, Lebensmittel.
Bild: 2023 litten einkommensschwache Haushalte besonders unter den Preissteiger…
Die Inflation des vergangenen Jahres belastete arme Haushalten besonders
stark. Für Singles mit einem niedrigen Einkommen von maximal 900 Euro
monatlich belief sich die [1][Teuerungsrate] auf 6,3 Prozent, wie am
Donnerstag veröffentlichte Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und
Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung zeigen. Das ist ein
voller Prozentpunkt mehr als bei Singles mit hohen Einkommen ab 5.000 Euro
monatlich, die mit 5,3 Prozent unter allen Haushalten die niedrigste
Teuerungsrate zu verzeichnen hatten.
Insgesamt lag die [2][Inflationsrate im vergangenen Jahr bei 5,9 Prozent],
wie das [3][Statistische Bundesamt am Dienstag aufgrund von vorläufigen
Berechnungen bekannt gab]. Damit ist die Inflation gegenüber 2022 zwar
leicht gesunken – damals erreichte sie einen historischen Höchststand von
6,9 Prozent. Sie liegt aber weiterhin deutlich über dem Ziel der
Europäischen Zentralbank von 2 Prozent. Dieses Jahr könnte das Ziel beinahe
wieder erreicht werden. Die IMK-Ökonomen gehen für 2024 von einer Inflation
von 2,5 Prozent aus.
Das Institut berechnet seit Anfang 2022 jeden Monat, wie sich die Inflation
auf die unterschiedlichen Haushaltstypen auswirkt. Demnach litten bis zum
Spätsommer 2023 einkommensschwache Haushalte besonders unter den
Preissteigerungen. Ihre spezifischen Inflationsraten lagen zum Teil
deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Besonders groß war der
Unterschied im Oktober 2022. Damals hatten Familien mit niedrigen Einkommen
die höchste Inflationsrate im Haushaltsvergleich mit 11,0 Prozent. Dagegen
waren es bei Alleinlebenden mit sehr hohen Einkommen 7,9 Prozent.
Der Grund ist, dass arme Menschen einen besonders großen Anteil ihres
Einkommens für [4][Lebensmittel] und [5][Energie] ausgeben. Insbesondere
diese beiden Posten verteuerten sich im Zuge der durch den russischen
Angriff auf die Ukraine ausgelösten Energiepreiskrise. So kostete Erdgas
Ende 2023 14,7 Prozent und Strom 12,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die
Lebensmittelpreise stiegen um 12,4 Prozent. Ohne diese beiden Warengruppen
wäre die Inflation 2023 mit 5,1 Prozent deutlich niedriger ausgefallen.
18 Jan 2024
## LINKS
[1] /Inflation/!t5009102
[2] /Inflation-2023/!5983686
[3] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_020_611.h…
[4] /Lebensmittel/!t5008938
[5] /Energie/!t5010530
## AUTOREN
Simon Poelchau
## TAGS
Inflation
Lebensmittel
Energie
Erdgas
Strom
Verbraucher
Verbraucher
Schwerpunkt Klimawandel
Energieversorgung
Konjunktur
Schwerpunkt Stadtland
Inflation
## ARTIKEL ZUM THEMA
Niedrigster Stand seit Juni 2021: Inflationsrate sinkt weiter
Die Preise sind im Januar deutlich weniger stark gestiegen als noch im
Dezember. In den nächsten Monaten sollte sich die Inflation weiter
abschwächen.
Energiewende und Erdgas: Abhängigkeit beenden
So könnte es gehen: Der Fachrat Energieunabhängigkeit legt eine
Finanzierungsstrategie für die Abkehr vom Klimakiller Erdgas vor.
Rekord bei Schlichtungsanträgen: Viel Ärger mit Energieversorgern
Die Schlichtungsstelle Energie verzeichnete im vergangenen Jahr 25.000
Anträge. Das sind so viele wie noch nie. Schuld seien die
Preisbremsengesetze.
Deutschland in der Krise: Die Wirtschaft ist geschrumpft
Das Bruttoinlandsprodukt ging vergangenes Jahr auch wegen anhaltend hoher
Energiepreise um 0,3 Prozent zurück. Gleichzeitig spart der Staat.
Bauernproteste in Deutschland: Die Wut der Bauern
Der Traktor ist derzeit das Zeichen der Unzufriedenheit. Die Landwirte sind
sauer. Das sind sie aber aus durchaus unterschiedlichen Gründen.
Inflation 2023: Verbraucher haben draufgezahlt
Die allgemeine Teuerungsrate betrug im vergangenen Jahr 5,9 Prozent. Ein
Sozialverband fordert einen höheren Mindestlohn sowie Rentensteigerungen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.