| # taz.de -- Finanzierung von Präventionsprojekten: Friede, Freude, Prävention | |
| > SPD-Chef Raed Saleh verkündet das Ende des Koalitionsstreits über | |
| > Projekte gegen Antisemitismus. Die CDU sagt, sie habe nie etwas infrage | |
| > gestellt. | |
| Bild: „Wer an der Prävention spart, sägt an dem Ast, auf dem wir alle sitze… | |
| Berlin taz | Glaubt man Raed Saleh, ist der Frieden wiederhergestellt: Die | |
| [1][Differenzen mit der CDU] über Finanzierung und Ausrichtung der | |
| Präventionsprojekte gegen Antisemitismus seien ausgeräumt, sagte der | |
| Partei- und Fraktionschef der Berliner SPD am Mittwoch sichtlich zufrieden. | |
| „Wir haben das jetzt hinbekommen in der Koalition.“ | |
| Der mächtigste Mann der Berliner Sozialdemokratie stellte in diesem | |
| Zusammenhang noch einmal klar, dass es bei den Mitteln für die | |
| Präventionsarbeit gegen Antisemitismus, aber auch gegen antimuslimischen | |
| Rassismus mit seiner Partei keine Kürzungen geben werde. Im Gegenteil – im | |
| Zuge der Schlussverhandlungen zum Doppelhaushalt 2024/2025 will Saleh nun | |
| eine „deutliche Erhöhung“ der Gelder durchsetzen. | |
| „Was wir brauchen, ist nicht weniger Prävention, sondern mehr Prävention“, | |
| sagte er nach einem Treffen mit Expert:innen aus der Präventionsarbeit | |
| und Vertreter:innen der Religionsgemeinschaften. Es war die zweite | |
| Runde dieser Art, zu der Saleh innerhalb weniger Tage geladen hatte. Anders | |
| als beim Auftakttreffen am letzten Freitag nahmen mit Innensenatorin Iris | |
| Spranger und Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe (beide SPD) diesmal | |
| auch zwei Senatsmitglieder teil. | |
| Dennoch auffällig: Sowohl die Senatsverwaltung für Kultur als auch [2][die | |
| Bildungsverwaltung] blieben bei dem Treffen außen vor – dabei haben beide | |
| Häuser eindeutig mit Präventionsarbeit zu tun. Beide sind aber CDU-geführt. | |
| Er wolle mit den Vertreter:innen der Zivilgesellschaft „losgelöst von | |
| der Parteienlogik diskutieren“, sagte Saleh zu seiner | |
| Nichteinladungspolitik. CDU-Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch soll | |
| zu einem späteren Zeitpunkt teilnehmen. | |
| ## Die CDU weiß nichts vom Koalitionskrach | |
| Bei der CDU gibt man sich gelassen. „Wir waren nicht eingeladen, das ist in | |
| Ordnung“, sagte [3][Fraktionschef Dirk Stettner] zur taz. Es habe sich eben | |
| um eine „SPD-Veranstaltung“ gehandelt. Überhaupt verstehe er das Gerede vom | |
| Koalitionskrach nicht: „Ich weiß überhaupt nicht, wo wir Differenzen | |
| hatten.“ Nichts sei seitens der CDU infrage gestellt worden. „Das wäre ja | |
| Irrsinn.“ Richtig sei, so Stettner, dass er gefordert habe, dass alle | |
| Präventionsprojekte überprüft werden, ob sie auf dem Boden des | |
| Grundgesetzes stehen. | |
| Tatsächlich sprach auch SPD-Chef Saleh am Mittwoch davon, antisemitischen | |
| Vereinen oder Trägern die Mittel zu streichen. Wer damit gemeint sei, | |
| wollten oder konnten weder Saleh noch Stettner sagen. Der CDU-Fraktionschef | |
| stellte klar, dass er natürlich nicht gesichert sagen könne, ob es Projekte | |
| gebe, die unter diesen Gesichtspunkten nicht förderfähig seien. Genau | |
| deshalb wolle man das ja jetzt mal prüfen. | |
| 8 Nov 2023 | |
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| [3] /Kritik-an-CDU-Fraktionschef-Stettner/!5970131 | |
| ## AUTOREN | |
| Rainer Rutz | |
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