Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Trip zum fernen Ufer
> Michael Lapuks veröffentlicht mit „Distant Shore“ ein auf 200 Exemplare
> limitiertes Album mit geradezu optischer Musik – auf vielen Ebenen.
Bild: Michael Lapuks, aus der Dia-Serie „Distant Shore“ (Ausschnitt), CD-Ma…
Für eine eigenwillige, dabei doch stimmige Dramaturgie hat sich der Musiker
und bildende Künstler Michael Lapuks auf seinem neuen, größtenteils
instrumentalen Album „Distant Shore“ entschieden.
Gegen alle Regeln der Kunst hat er die schwersten Brocken unter den
insgesamt 12 Titeln nicht an den Anfang oder das Ende der knappen Stunde
Spielzeit platziert, sondern mittendrin, und knapp vor der Hälfte zwei
heftige Stücke gesetzt.
Da ist einmal der kratzbürstige, elektrifizierte und gezerrte Blues
„Prententious Tendency“ mit seiner nervösen Handperkussion, dann der
monolithische Noiserock „This Is Something Else“. In ihn schalten sich
kurze Wortmeldungen wie aus einem verrauschten Telefon ein, und es
erklingen Flötentöne, doch künden sie nicht von Idylle.
Das gelingt anderen Kompositionen von Lapuks, der das auf 200 Exemplare
limitierte Album weitestgehend allein eingespielt hat. Der Tonmeister Paul
Davis ist auf vier Stücken auch am Bass zu hören, darunter der
Albumeröffnung „Approach“, einer schönen Mixtur aus
Krautrock-Wiederholungen und psychedelischem Folk.
Das ganze Arsenal psychedelischer Rockmusik kommt in „To Be Continued“ in
einer überzeugend filmischen Klangästhetik zum Einsatz. „Distant Shore“ i…
eine ausgesprochen optische Musik mit mehreren Ebenen.
Dass Michael Lapuks sich in seinen Bildern Techniken wie des Tief- und
Hochdrucks bedient, passt dazu wie die City des Albumcovers, auf dem
Meeres- und Wüstenfauna einen Stadtrundgang machen. Der Trip zum fernen
Ufer klingt mit dem Titel „Awakening“ aus. Die Entlassung in die Realität
führt zum Tasten nach dem Traum.
12 Oct 2023
## AUTOREN
Robert Mießner
## TAGS
taz Plan
Kolumne Berlinmusik
Berliner KünstlerInnen
Experimentelle Musik
Rockmusik
Zeichnung
Rock
taz Plan
taz Plan
taz Plan
taz Plan
taz Plan
elektronische Musik
taz Plan
## ARTIKEL ZUM THEMA
Neue Musik aus Berlin: Flipper im Uhrwerk
Tiefe und rauschende Töne: Auf seiner neuen Platte „Two Movements“ schlägt
das Quartett Werckmeister vielstimmige und konstruktive Richtungen ein.
Neue Musik aus Berlin: Women and Man in Uniform
Humor, Hedonismus, Devo-Liebe: Gym Tonic hat sein zweites Album „Sanitary
Situations“ veröffentlicht. Eine Synthie-Gitarren-Fusion voller Energie.
Neue Musik aus Berlin: Schwingen statt zittern
Für ihr Album „Solo“ spielte Isabelle Faust Kompositionen von
Geigenvirtuosen wie Louis-Gabriel Guillemain ein. Ein Hörerlebnis von
feiner Spannung.
Kinotipp der Woche: Großmutter des Goth
Zum 85. Geburtstag widmet das Soundwatch Music Film Festival der Sängerin
Nico zwei Abende mit Film und musikalischer Lesung.
Neue Musik aus Berlin: Luftig und dialektisch
Vor 15 Jahren spielte sie in einer Swingband. Heute ist die
Multiinstrumentalistin Kiki Bohemia subtil noiseaffin unterwegs.
Album und Film von Carsten Nicolai: Gestrandete Utopie
Carsten Nicolai veröffentlicht das Album „HYbr:ID Volume 2“ und den Film
„Betonschiff ohne Namen“. Beim Festival „Axis“ in Rostock führt er bei…
auf.
Neue Musik aus Berlin: Maximale Ausbrüche
Die Jazzmusikerin Julia Brüssel beherrscht die Geige. Und die Fähigkeit in
immer neuen Konstellationen zu spielen. Am 13. 9. tritt sie im Trio auf.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.