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# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Maximale Ausbrüche
> Die Jazzmusikerin Julia Brüssel beherrscht die Geige. Und die Fähigkeit
> in immer neuen Konstellationen zu spielen. Am 13. 9. tritt sie im Trio
> auf.
Bild: Neue Trioformation: Julia Brüssel, Korhan Erel und Gerhard Gschlößl
Die rhetorische Frage, ob es überhaupt Tonkonserven von Improvisationsmusik
geben sollte, wird durch Aufnahmen des Genres klar bejaht. Da ist
beispielsweise das Album [1][„Fantasy Eight“] von Julia Brüssel (Geige),
Ernesto Rodrigues (Bratsche), Guilherme Rodrigues (Cello) und Klaus Kürvers
(Kontrabass).
Aufgenommen im Frühjahr 2021 im Moabiter Vivaldi-Saal, dem Proberaum der
Initiative Neue Musik, bringt die Fantasie des Streichquartetts allerhand
zusammen: die gedrängte Schwere der Vignette „care“ oder die prickelnde
Nervosität des Stückes „cobweb“, in dem die Streicher nach elektronischer
Musik klingen. Zu „Fantasy Eight“ gehören minimalistische Anfänge und
maximale Ausbrüche, mit einem Wort, die Platte ist toll.
Sie ist die bis dato aktuellste Veröffentlichung von Julia Brüssel, die
auch mit der Pop-Band AnnenMayKantereit auf Tournee geht. Heute (13. 9.)
ist die Jazz- und Improvisationsmusikerin Brüssel zu erleben. Sie tritt im
Prenzlauer Berger [2][PANDA Theater] in einer Triobesetzung mit Korhan Erel
(Elektronik) und Gerhard Gschlößl (Posaune, Tuba) auf. Kein Bass, kein
Schlagzeug, eine ungewöhnliche Besetzung, das ist das Einzige, was gewiss
ist.
Wer Erel auf einem seiner Berliner Konzerte der letzten Jahre besucht hat
oder in den Katalog von Gschlößls Label [3][Trouble in The East Records]
hineingehört hat, könnte eine ungefähre Ahnung vom Klang des Abends haben,
kann sich aber auch von dieser völlig neuen Trioformation überraschen
lassen. Sollte es später ein Album davon geben, wird das Publikum mit dazu
beigetragen haben.
12 Sep 2023
## LINKS
[1] https://creativesources.bandcamp.com/album/fantasy-eight
[2] https://panda-platforma.berlin/events/brussel-erel-gschlossl-pandajazz/
[3] https://www.troubleintheeast-records.com/
## AUTOREN
Robert Mießner
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