# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Vertieft im Dreiergespräch | |
> Das experimentelle Trio Toggle macht auf seinem neuen Live-Album | |
> Überraschung zur Methode: Morsezeichen treffen auf Innenklavier und Field | |
> Recordings. | |
Bild: Beins und Tuerlinckx, hier mal als Duo, im Morphine Raum Berlin | |
Öfter mal umschalten: Das Berliner Trio Toggle tut das bereits in seinem | |
englischen Namen, der als Verb auch hin- und herschalten meint. Das muss | |
nicht planlos passieren, vielmehr sollte man sich die Musik von Toggle als | |
auf dem Prinzip Überraschung mit Methode fußend vorstellen. Im Juli haben | |
Toggle ein Livealbum veröffentlicht. Es dokumentiert ein Konzert vom | |
Februar dieses Jahres im Moabiter Petersburg Art Space. | |
Toggle sind Anaïs Tuerlinckx, Andrea Ermke und Burkhard Beins. Ihr Album | |
macht deutlich, sie haben sehr genau aufeinander gehört und sehr | |
gegenwärtig miteinander musiziert: „live at PAS“ ist ein Dreiergespräch in | |
zwei Teilen: Der erste umfasst eine reichliche Viertelstunde, in der es | |
Morsezeichen mit allerlei Metall aufnehmen. Tuerlinckx spielt Innenklavier | |
und lässt es bei Gelegenheit wie eine recht robuste Zither klingen. | |
Andrea Ermke steuert Sounds von Mini-Discs und Field Recordings bei, | |
kräftige Geräuschwände, an die man sich anlehnen kann. Beins spielt nah | |
abgenommene Becken und sorgt speziell im zweiten, knapp zehnminütigen Teil | |
für ein wohltuend irdisches Glockenspiel. | |
Anaïs Tuerlinckx und Andrea Ermke bilden ein Duo unter dem göttlichen Namen | |
„Der Komponist ist eingeschlafen“. Tuerlinckx hat im April ein | |
Kassettenalbum veröffentlicht. Beins ist Ende vorigen Jahres in dieser | |
Kolumne mit der Band [1][Sawt Out] vertreten gewesen. Ihrer aller | |
experimentelle Musik ist unversehens und das mit einer gewissen | |
Kontinuität. Man kann auch Schönheit dazu sagen. | |
20 Aug 2023 | |
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## AUTOREN | |
Robert Mießner | |
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