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# taz.de -- Klimaklage in Straßburg: Klimaklagen und Klimakleben
> Sechs Jugendliche schaffen es, 30 Staaten vor Gericht zu zitieren. Man
> muss sich nicht auf die Straße kleben, um die Öffentlichkeit zu
> erreichen.
Bild: Die KlägerInnen am 27. September vor dem Europäischen Gerichtshof für …
Die Klage von sechs jungen Portugies:innen vor dem Europäischen
Gerichtshof für Menschenrechte zwingt Verursacher der Erderhitzung, sich
öffentlich zu verteidigen. Die Verursacher – das sind insbesondere die
Industriestaaten. Über 30 davon wurden vor Gericht zitiert. Weltweit laufen
nach UN-Angaben inzwischen über 2.000 Klagen gegen Regierungen und
Unternehmen, mit dem Ziel, die Klimakrise aufzuhalten.
Solche Klagen können durchaus erfolgreich sein. Erst im August gewannen 16
junge US-amerikanische Kläger:innen [1][einen Prozess gegen den
Bundesstaat Montana]. Eine Richterin urteilte, der Bundesstaat verletze das
verfassungsmäßige Recht der 16 jungen Klägerinnen und Kläger auf eine
„saubere und gesunde Umwelt“. Auch in Deutschland gab es bereits im Jahr
2021 den Klimabeschluss des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG), woraufhin
die Große Koalition das Klimaschutzgesetz nachbessern musste.
Während die sechs jungen Portugies:innen vor Gericht zogen, kündigten
die Aktivist:innen der Letzten Generation großspurig an, Berlin
lahmlegen zu wollen, um ihre Forderungen für effektive Klimaschutzpolitik
voranzutreiben. Damit provozierten sie schon im Vorfeld der Aktion, aus der
am Ende wenig wurde, breiten Widerstand.
Abgesehen von den [2][Farbaktionen auf das Brandenburger Tor] und den
Berlin-Marathon wurden zwar auch einige Straßen blockiert, aber
„lahmgelegt“ war die Hauptstadt nicht. Stattdessen wird öffentlich weiter
hauptsächlich über die Methode diskutiert und nicht über die Forderungen.
Sind Klimaklagen am Ende vielleicht die effektivere Protestform?
Die Vertreter:innen von über 30 Staaten vor Gericht zu bringen, ist für
eine Gruppe Minderjähriger sicher kein kleiner Erfolg. Dennoch führten
vielen der 2.000 Klagen am Ende zu nichts. Dagegen erzwang die Letzte
Generation im vergangenen März immerhin [3][Gespräche mit den
Oberbürgermeistern] zahlreicher Städte. Das eine schließt das andere nicht
aus. Ob auf der Straße oder vor Gericht – was es braucht, ist eine Vielfalt
der Proteste.
28 Sep 2023
## LINKS
[1] /Klimaklage-in-den-USA/!5950075
[2] /Letzte-Generation-in-Berlin/!5961523
[3] /Klimaschuetzer-sagen-sorry/!5920279
## AUTOREN
Tabea Kirchner
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Schwerpunkt Klimaproteste
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Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte
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Wochenkommentar
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Umweltbundesamt
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