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# taz.de -- Internationale Automobilausstellung: „Schaufahren gegen den Klima…
> Umweltorganisationen kritisieren die Automesse IAA. Aktivist:innen
> der Gruppe „Attac“ starten in der Nacht zu Donnerstag eine Protestaktion.
Bild: Mercedes bei der IAA, Vision One-Eleven hebt bald ab
Während andere Länder auf der IAA bereits massentaugliche Elektroautos
vorstellen, hängt die deutsche Autoindustrie nach wie vor an
klimaschädlichen Verbrennerfahrzeugen. Das zeigen Beobachtungen eines von
der [1][Deutschen Umwelthilfe (DUH) gesandten Teams] zur Verkehrs- und
Marktüberwachung, welche die Organisation am Donnerstag mitteilte.
DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch betitelte [2][die IAA dabei] als
„Greenwashing-Veranstaltung einer am klimaschädlichen Verbrenner
festhaltenden Branche“. Während insbesondere chinesische Hersteller bereits
elektrische Klein- und Kompaktwagen zeigten, fingen die deutschen
Elektro-Modelle „eigentlich erst in der oberen Mittelklasse an und reichen
bis in die Super-Luxusklasse“, so Resch. Mit großer Sorge beobachte die DUH
die Entwicklung immer größerer, schwererer Pkw und den daraus
resultierenden hohen Energieverbrauch im realen Fahrbetrieb.
Ein Beispiel sei etwa das 2.770 Kilogramm schwere Elektro-Spitzenmodell von
BMW, welches gegenüber dem Vorjahresmodell noch einmal einen 116 PS
stärkeren Motor habe, „um den Koloss in 3,7 Sekunden auf 100 km/h zu
beschleunigen“, so die DUH. Dieser Trend spiegelt sich laut der
Beobachtungen auch in den Elektro-Modellen wider. So habe sich der
SUV-Anteil bei den Elektrofahrzeugen etwa von 23 Prozent in 2021 auf 62
Prozent im bisherigen Jahr 2023 vergrößert.
„Während die deutschen Hersteller mit immer höher motorisierten und
wachsenden Diesel- und Benzin-Dinosauriern jeden Ansatz einer nachhaltigen
Modellpolitik vermissen lassen, fehlt von Seiten der Bundesregierung der
Wille, die dringend notwendige Antriebs- und Mobilitätswende zu gestalten“,
so Resch. Er wirft der Bundesregierung vor, die Autokonzerne „beim
Schaufahren gegen den Klimaschutz zu unterstützen“.
## Proteste gegen die Automesse
Hintergrund ist die am 1. September weggefallene Förderung für gewerblich
genutzte E-Autos. Dadurch würde die Nutzung elektrisch betriebener
Dienstwagen für Unternehmen unattraktiver, so die DUH. Sie wirft
Wirtschaftsminister Habeck vor, „pünktlich zum Start der IAA den für die
Industrie besonders profitablen Verkauf von Dienstwagen mit Diesel- und
Benzinmotoren durch die Verteuerung von Elektro-Modellen“ zu unterstützen.
Das Wirtschaftsministerium (BMWK) weist den Vorwurf jedoch zurück und
argumentiert gegenüber der taz, dass diese Entscheidung aufgrund des
gekürzten Haushaltsbudgets getroffen werden musste, die Förderung jedoch
für Privatpersonen weiterhin bestünde.
Währenddessen gehen die [3][Proteste auf der IAA] in München weiter. In der
Nacht zu Donnerstag tauschten Aktivist:innen der Organisation „Attac“
öffentliche Werbeplakate der Automesse gegen ihre eigenen kritischen
Persiflagen aus. Unter der Überschrift „Die Freiheit, die ihr meint“
zeigen die satirischen Plakate ein Auto vor drei verschiedenen
Hintergründen: ein von Waldbränden betroffenes Berlin, ein im Meer
versunkenes Hamburg und ein von der Wüste verschlucktes München.
7 Sep 2023
## LINKS
[1] https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/deutsche-umwe…
[2] /Kanzler-auf-der-Automesse-IAA/!5955199
[3] /IAA-Automesse-in-Muenchen/!5955112
## AUTOREN
Tabea Kirchner
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