Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Klimaschützer-Aktion in Berlins Norden: Platte Reifen an „unnöt…
> Am Wochenende gingen Klimaschützer um und ließen Dampf ab – aus den
> Reifen von Geländewagen. Die Gruppe „The Tyre Extinguishers“ steckt wohl
> dahinter.
Bild: Platte Reifen als Aktivismus, hier bei einem Audi-SUV in Hamburg im Juli
Berlin dpa/taz | Erneut haben vermutlich Klimaschützer Luft aus Reifen
zahlreicher Geländewagen in Berlin gelassen. An diesem Wochenende traf es
die Besitzer von [1][SUVs] am Stadtrand im Berliner Norden in den Bezirken
Pankow und Reinickendorf. Bis Montagmittag gingen bei der Polizei Anzeigen
zu 88 Autos ein, die von ihren Besitzern mit platten Reifen vorgefunden
wurden.
An vielen Fahrzeugen hingen Flugblätter der Gruppe [2][“The Tyre
Extinguishers“] (Deutsch: Die Reifenlöscher). Diese Gruppe ist nach eigenen
Angaben in vielen deutschen und europäischen Städten unterwegs und lässt
wegen des Klimaschutzes Luft aus den Reifen der „unnötigen Fahrzeuge“.
In der Nacht zu Samstag traf es die meisten SUVs in den Pankower
Stadtteilen Karow, Französisch Buchholz und Blankenburg. In der Nacht zu
Sonntag waren Waidmannslust, Lübars und Wittenau im Bezirk Reinickendorf
dran. Gut möglich ist es, dass noch weitere Anzeigen bei der Polizei
eingehen, weil manche Autobesitzer die platten Reifen mit Verspätung
entdecken. Der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz der
Polizei ermittelt.
In einem Nachbarschaftsportal im Internet wurden Fotos eingestellt. Eine
nach eigenen Angaben hochschwangere Frau beschwerte sich in Waidmannslust
heftig. Auf einem ebenfalls fotografierten Flugblatt stand „Achtung – Ihr
Spritfresser ist tödlich“. Man habe die Luft abgelassen, aber „nehmen Sie
es nicht persönlich“. „Es liegt nicht an Ihnen, sondern an Ihrem Auto.“
Seit 2021 sind in Berlin viele hundert derartiger Fälle bekannt geworden.
Bis zum ersten Halbjahr des laufenden Jahres waren insgesamt schon mehr als
600 Anzeigen aus zahlreichen Stadtteilen eingegangen.
## Entlüften hat Tradition
Luftablassen aus Autoreifen hat in linken Kreisen schon eine gewisse
Tradition. [3][Schon vor rund 15 Jahren sorgten in Berlin
Klimaktivist:innen für Wirbel], weil sie mit ihren Aktionen „auf die
möglichen Auswirkungen der Nutzung hochmotorisierter Autos für den
Klimawandel hinwiesen.“
Damals ermittelte sogar der polizeiliche Staatsschutz gegen die
Luftablasser. Ihre Anwälte bezweifelten hingegen, dass es sich beim
Aufdrehen der Ventile um Sachbeschädigung handele.
[4][Zwei Jahre später wurde das Verfahren gegen drei Beteiligte
eingestellt] – gegen Zahlung einer Geldauflage von je 400 Euro.
11 Sep 2023
## LINKS
[1] /Internationale-Automobilausstellung/!5955665
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Tyre_Extinguishers
[3] /Luftschlag/!5194263
[4] /Prozess-gegen-Luftablasser/!5154917
## TAGS
Schwerpunkt Klimaproteste
Schwerpunkt Klimawandel
SUV
Klimaschutzziele
Mobilitätswende
GNS
IG
Parkplatz
Schwerpunkt Radfahren in Berlin
IAA
Letzte Generation
LNG
## ARTIKEL ZUM THEMA
Größere Autos: Pkws in der EU immer breiter
In der EU zugelassene neue Autos sind in den 20 Jahren im Schnitt deutlich
breiter geworden. Die Umwelthilfe fordert höhere Parkgebühren für große
Autos.
Den SUVs die Ventile aufdrehen: Linsen oder Couscous
Es gibt viele Argumente, ein großes Auto zu fahren. In der Stadt überzeugt
keins. The Tyre Extinguishers haben eine alte Aktionsform neu aufgelegt.
Internationale Automobilausstellung: „Schaufahren gegen den Klimaschutz“
Umweltorganisationen kritisieren die Automesse IAA. Aktivist:innen der
Gruppe „Attac“ starten in der Nacht zu Donnerstag eine Protestaktion.
Neue Welle von Klimaprotesten: Berlin kann was erkleben
Extinction Rebellion kündigt Aktionen ab Mittwoch an. Danach will die
Letzte Generation alle Aktivist*innen nach Berlin holen und die Stadt
„stilllegen“.
Klimabewegung Ende Gelände: Sommer, Sonne, Sachbeschädigung
Mit Ende Gelände hat sich eine der großen Protestgruppen entschlossen,
fossile Infrastruktur zu zerstören.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.