Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Künstliche Intelligenz: ChatGPT wird dümmer
> Forscher*innen der Stanford Universität und der UC Berkeley haben
> Antworten von ChatGPT untersucht. Ihre Erkenntnis: Das System schwächelt.
Bild: Laut einer Untersuchung: ChatGPT-Ergebnisse werden wohl nicht besser, son…
Berlin taz | Die Antworten der weltweit größten [1][KI-Chatbots ChatGPT4
und ChatGPT3.5] verschlechtern sich im Laufe der Zeit. Das zeigen
Forscher*innen der Universität Stanford und der UC Berkeley. Vor allem
im Rechnen und im Bereitstellen von Programmiercode schwächelt das System.
Die beiden Chatbots des US-Unternehmens OpenAI haben Künstliche Intelligenz
für eine breite Gesellschaft erfahrbar gemacht. Das große Sprachmodell
(LLM), auf dem ChatGPT basiert, wurde in einer Trainingsphase mit vielen
Daten gefüttert. Auf Basis dieser Informationen kann der Chatbot neue Texte
erstellen, die es so nie gegeben hat. Mit ChatGPT kann man Mails schreiben,
Matheaufgaben lösen und [2][Songs komponieren].
Aber das System ist offenbar fehleranfällig. [3][Lingjiao Chen, Matei
Zaharia und James Zou vom Fachbereich Computerwissenschaften der Stanford
Universität und der UC Berkeley machten eine Bestandsaufnahme der Systeme].
Dafür testeten sie die Version von ChatGPT4 und ChatGPT3.5 von März 2023
und verglichen sie mit den Ergebnissen von Juni 2023.
Sie stellten dem System verschiedene Aufgaben, sogenannte Prompts. Für die
Studie sollte ChatGPT Rechenaufgaben lösen, sensible Fragen beantworten,
Progammiercode erstellen und Bilder erkennen.
## Unnötige Anführungszeichen
GPT4 – die kostenpflichtige Version des Textroboters – erzielte vor allem
bei den Matheaufgaben ein viel schlechteres Ergebnis. Konnte der Bot im
März noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,6 Prozent erkennen, ob 17.077
eine Primzahl ist, gelang es im Juni nur noch in 2,4 Prozent der Fälle.
Beide Sprachmodelle hatten im Juni größere Schwierigkeiten bei der
Formatierung von Code. So gaben sie etwa Antworten mit eingefügten
Anführungszeichen, das den Code unlesbar machte. Die direkt ausführbaren
Codegenerierungen von GPT-4 sanken auf 10 Prozent im Juni, während im März
noch etwa jeder zweite Code ausgeführt werden konnte.
Nutzer*innen verwenden ChatGPT auch dazu, Fragen zu beantworten. Der
Algorithmus ist so trainiert, dass er auf sensible Fragen, wie etwa
[4][Informationen von Privatpersonen], keine direkten oder falschen Antwort
gibt. ChatGPT4 gab im Zeitverlauf weniger inhaltliche Information auf
solche Fragen preis, kürzte gleichzeitig aber auch die Erklärung, warum
keine vollständige Antwort gegeben werden kann.
Da aber die kostenfreie Version GPT3.5 im Juni etwas häufiger Antworten auf
sensible Fragen gab als im März, sehen die Forscher*innen hier Raum für
Verbesserungen, um die Sprachmodelle robuster zu machen.
## Prüfen erwünscht
Das Problem liege dabei in der Intransparenz der Systeme, so die
Forscher*innen. Es sei momentan undurchsichtig, wann und wie die
Sprachmodelle ein Update bekommen und wie diese das Verhalten der KI
verändern.
Die Autor*innen der Studie fordern deshalb auch [5][Nutzer*innen von
KI-Chatbots] auf, ähnliche Analysen durchzuführen. Man könne nicht darauf
vertrauen, dass lernbasierte Sprachmodelle brauchbare Antworten
produzieren, wenn sie das bei der Veröffentlichung auf Grundlage von
Testdaten getan haben.
21 Jul 2023
## LINKS
[1] /ChatGPT-mit-Tuecken/!5924109
[2] /Kuenstliche-Intelligenz-in-der-Musik/!5941510
[3] https://arxiv.org/pdf/2307.09009.pdf
[4] /Google-Chatbot-Bard-in-Deutschland/!5947380
[5] /TUeV-fuer-Kuenstliche-Intelligenz/!5943159
## AUTOREN
Ann-Kathrin Leclere
## TAGS
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Cybersicherheit
Stanford
Studie
Bot
Kolumne Änder Studies
wochentaz
Kolumne Digitalozän
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Server
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
elektronische Musik
Mensch-Maschine-Beziehung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Künstliche Intelligenz: Wenn ChatGPT immer blöder wird
Unsere Kolumnist*in betrachtet die Beziehung zu ChatGPT eigentlich als
Freundschaft. Doch jetzt wird das nützliche Tool immer weniger nützlich.
Künstliche Intelligenz erzählt Quatsch: Keine Halluzination, sondern Bullshit
Wenn KI-Chatbots falsche Dinge erzählen, sagt man, dass sie halluzinieren.
Eine neue Studie untersucht, warum dieser Begriff das Problem verfehlt.
Leben zwischen KI und Supermarktregal: Wenn Kaffee zu Albträumen führt
Supermarkt oder Internet? Das kann beim Einkaufen zur existenziellen Frage
werden. Und zu einer, die sich manchmal nur mit Kaffee durchstehen lässt.
Chatbots aus China: Ernie statt ChatGPT
Die chinesische Regierung hat erstmals mehrere KI-Chatbots für die
Öffentlichkeit freigegeben. Diese dienen vor allem der politischen
Kontrolle.
Textgenerator „Poetron“: Gedichte? Vorsicht vor KI
Günter Gehl entwickelte schon 1985 den skurrilen Textgenerator „Poetron“.
Als KI-Pionier und Vorläufer von ChatGPT möchte er aber nicht gelten.
Ökologischer Fußabdruck von KI: Die Klimakiller-Intelligenz
Künstliche Intelligenz gilt als neue Schlüsseltechnologie, auch gegen die
Klimakrise. Doch sie hat ein schmutziges Geheimnis – im wahrsten Sinne.
Google-Chatbot Bard in Deutschland: Zehn Jahre zu früh geboren
Besser als ChatGPT soll er sein – und dazu ans Internet angeschlossen:
Googles Chatbot startet in Europa. Ein Selbstversuch zeigt Schwierigkeiten.
Künstliche Intelligenz in der Musik: Vielleicht komponiert die KI besser
Schon lange verbindet sich in der Musik menschliches Schaffen mit
maschineller Hilfestellung. Warum sollen dann nicht auch KI-Werke
preiswürdig sein?
Künstliche Intelligenz: Keine Panik vor KI
Die Angst vor einer vorgeblichen Superintelligenz ist Unsinn – und
verhindert eine Debatte über Gefahren wie die Interessen von Google oder
Amazon.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.