Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Steuervergünstigungen für die Luftfahrt: Staat verzichtet auf Mil…
> Umweltorganisationen fordern, dass die Regierung für Flüge
> Steuervergünstigungen streicht. Die möglichen Einnahmen sind sehr hoch.
Bild: Steuervergünstigungen für die Luffahrt, die das Klima zerzstört und wi…
Berlin taz | Im Jahr 2025 wird der deutsche Staat voraussichtlich auf 6
Milliarden Euro an Einnahmen verzichten, wenn er an den bestehenden
Steuervergünstigungen für Flüge festhält. Zu diesem Ergebnis kommt [1][eine
Studie des Umweltdachverbands Transport & Environment] (T&E).
Im vergangenen Jahr sind dem Fiskus der Studie zufolge durch die
Vergünstigungen bereits rund 4 Milliarden Euro entgangen. „Mit vier
Milliarden Euro ließen sich mehr als 100 neue ICEs pro Jahr anschaffen oder
die Schiene könnte mit dem siebeneinhalbfachen Budget und damit deutlich
höherem Tempo digitalisiert werden“, rechnet Jacob Rohm von der
Umweltorganisation Germanwatch vor, die Mitglied bei T&E ist. Bei dieser
Berechnung wird ein Preis von bis 35 Millionen Euro für einen ICE zugrunde
gelegt.
Die Einnahmen [2][aus dem Flugverkehr] lagen im Jahr 2022 der Studie
zufolge bei rund 1,5 Milliarden Euro. Sie stammten aus der Mehrwertsteuer
für Inlandstickets – für Abflüge ins Ausland gilt sie nicht – und dem
CO2-Preis, der allerdings nur für Flüge innerhalb der EU gilt. Eine
Kerosinsteuer gibt es hierzulande nicht.
Die errechnete Steuerlücke besteht aus der Differenz dieser Einnahmen und
den Einkünften, die mit der Besteuerung von [3][Kerosin,] einer
Mehrwertsteuer auf alle Tickets und dem CO2-Preis auf alle Flüge zu
erzielen wären. Hier kommen die Studienautoren auf eine Summe von insgesamt
5,4 Milliarden Euro.
## Ticketsteuer für den Übergang
Weil die Luftfahrtbranche in den kommenden Jahren Prognosen zufolge wachsen
wird, steigen auch die Einnahmen, auf die der Staat verzichtet. „Die
Bundesregierung lässt sich Milliarden entgehen, um eine Industrie zu
päppeln, die nicht nur das Klima zerstört, sondern – wie aktuell die
Lufthansa – auf neue Rekordgewinne zusteuert“, sagt Sebastian Bock,
Geschäftsführer von T&E Deutschland.
Der Verband und Germanwatch fordern, die Steuerlücke zu schließen. Solange
das nicht geschehen ist, sollte die Bundesregierung nach Auffassung der
Organisationen eine Ticketsteuer erheben. Sie soll so hoch sein, dass die
prognostizierte Lücke von 6 Milliarden Euro im Jahr 2025 gefüllt wird. Für
Inlandsflüge soll die Ticketsteuer bei 11 Euro liegen, für innereuropäische
Flüge bei 48 Euro und für außereuropäische bei 230 Euro. Damit soll
erreicht werden, dass mehr Menschen auf klimafreundliche Verkehrsmittel wie
die Bahn umsteigen.
EU-weit lagen die Einnahmeverluste durch Steuervergünstigungen für Flüge
bei 34 Milliarden Euro. Großbritannien weist mit 5,5 Milliarden Euro die
größte Steuerlücke auf.
12 Jul 2023
## LINKS
[1] https://www.transportenvironment.org/wp-content/uploads/2023/07/tax_gap_rep…
[2] /Taxonomieregeln-der-EU/!5913971
[3] /Neue-Richtlinie-fuer-Flugzeugkraftstoffe/!5927581
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Fliegen
Kerosin
Steuern
Klima
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
Deutsche Bahn
Schwerpunkt Klimawandel
Kolumne Cash & Crash
Schwerpunkt Klimawandel
Lufthansa
## ARTIKEL ZUM THEMA
Debatte ums Fliegen: Wir unperfekten Menschen
Viele Leute quälen sich mit der Frage: Dürfen wir noch fliegen, trotz
Klimakrise? Die Politik sollte es ihnen leichter machen.
Dauerbaustelle Deutsche Bahn: Keine Streiks, aber weiter Chaos
Die Schlichtung zwischen DB und Eisenbahngewerkschaft war erfolgreich. Aber
bei Verspätungen und Zugausfällen ist kein Ende in Sicht.
Ampel beschließt Klimaanpassungs-Gesetz: Was Merkel-Kabinette versäumten
Nie wieder Ahrtal: Mit dem Gesetzentwurf zur Anpassung an das neue Klima
holt die Ampelkoalition nach, was vor allem CDU/CSU unterlassen haben.
Wassermangel im Dürresommer: Nur Rationierung ist gerecht
Angeblich leben wir in einer Marktwirtschaft. Doch wenn wichtige Güter
knapp werden, hilft die nicht weiter. Dann muss rationiert werden.
Taxonomieregeln der EU: Neue Airbusse, grüngewaschen
Da die Regeln der EU-Investorenregeln so lax sind, gelten 7.000 Flugzeuge
von Airbus als „nachhaltig“. Experten sprechen von „reinem Greenwashing�…
Boni für Lufthansa-Manager: Sektor ohne Zukunft
Lufthansa ließ sich vom Staat retten, um Jobs zu erhalten. Jetzt bekommen
Manager dicke Boni. Das zeigt, dass es der Branche vor allem um Profit
geht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.