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# taz.de -- BIP im ersten Quartal geschrumpft: Deutsche Wirtschaft in Rezession
> Die hartnäckig hohe Inflation dämpft die Kauflaune der Deutschen. Das hat
> Folgen für die Konjunktur zu Jahresbeginn.
Bild: Auch hier läuft es gerade nicht so gut: Containerbrücken im Hamburger H…
Berlin rtr | Die deutsche Wirtschaft ist wegen sinkender Konsumausgaben der
inflationsgeplagten Verbraucher in eine Rezession abgerutscht. Das
[1][Bruttoinlandsprodukt] (BIP) schrumpfte von Januar bis März um 0,3
Prozent zum Vorquartal und damit das zweite Vierteljahr in Folge, wie das
Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Es revidierte damit seine
ursprüngliche Schätzung von Ende April, die noch eine Stagnation ergeben
hatte. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge wird von einer Rezession
gesprochen. Im vierten Quartal 2022 war die Wirtschaftsleistung um 0,5
Prozent gesunken.
„Das häufig verwendete Kriterium für eine technische Rezession ist
erfüllt“, kommentierte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer die
Entwicklung. „Die massiv gestiegenen Energiepreise haben im Winterhalbjahr
ihren Tribut gefordert.“ Eine grundlegende Besserung sei nicht in Sicht,
wie der Rückgang des Ifo-Geschäftsklimabarometers signalisiere.
Ausgebremst wurde die Konjunktur vom schrumpfenden privaten Konsum. Dieser
sank im ersten Quartal um 1,2 Prozent. Ein Grund dafür dürften die
Kaufkraftverluste der Verbraucher infolge der hohen Inflation sein. „Die
Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte zeigte sich in verschiedenen
Bereichen“ so die Statistiker. „Sowohl für Nahrungsmittel und Getränke als
auch für Bekleidung und Schuhe sowie für Einrichtungsgegenstände gaben die
privaten Haushalte weniger aus als im Vorquartal.“ Daneben wurden weniger
neue Pkw gekauft, was auch mit dem Wegfall der Prämien für Plug-in-Hybride
und der Reduzierung der Prämien für Elektrofahrzeuge zum Jahresbeginn zu
tun haben dürfte.
Auch der Staatskonsum gab nach, und zwar um 4,9 Prozent. Positive Impulse
kamen dagegen von den Investitionen, die um 3,9 Prozent wuchsen. Hier
legten insbesondere die Bauinvestitionen zu, weil wegen des milden Winters
weitgehend durchgearbeitet werden konnte. Auch der Außenhandel stützte die
Konjunktur, da 0,9 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen exportiert
wurden. Die Importe schrumpften dagegen um 0,9 Prozent.
## Kein starker Aufschwung in Sicht
Ein kräftiger Aufschwung ist vorerst nicht in Sicht. Die Bundesbank rechnet
im Frühjahr zumindest mit einem leichten Wachstum. „Im zweiten Quartal 2023
dürfte die Wirtschaftsleistung wieder leicht ansteigen“, heißt es im
aktuellen Monatsbericht. Nachlassende Lieferengpässe, hohe Auftragspolster
und die gesunkenen Energiepreise sollten dann für eine Erholung in der
Industrie sorgen. „Dies dürfte auch die Exporte stützen, zumal die globale
Konjunktur wieder etwas Tritt gefasst hat“, erwartet die Bundesbank.
Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr mit einem BIP-Wachstum von 0,4
Prozent. 2024 soll es dann zu einem kräftigeren Anstieg von 1,6 Prozent
reichen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatte es ein Wachstum von 1,8
Prozent gegeben.
25 May 2023
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