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# taz.de -- Deutschlands Wirtschaftsschwäche: Kaputtgespart
> Ja, die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft sind schwierig. Das liegt
> auch an Versäumnissen der Vergangenheit.
Bild: Die Wirtschaftsschwäche liegt auch an der ausgedünnten Bürokratie
Wirtschaftlich sieht es für Deutschland schlecht aus. [1][Die im
internationalen Vergleich höheren Energiepreise bewegen zumindest einige
Unternehmen dazu, ihre Fabriken zu verlagern.] Der [2][Fachkräftemangel]
führt dazu, dass Unternehmen ihre Forschungszentren ins Ausland verlegen.
Und ja: Auch die Verwaltung ist ein Problem. Damit hat CDU-Chef Friedrich
Merz recht. Nur: All diese Versäumnisse sind nicht zuletzt auf die Politik
seiner Partei zurückzuführen. Und leider scheint die Ampelkoalition, allen
voran das FDP-geführte Finanzministerium, diese Politik fortzusetzen.
Dass Deutschland laut IWF als einziges unter den Industrieländern 2023
[3][ein Minuswachstum verzeichnen wird], hat drei Gründe: Deutschland hat
sich zu sehr auf günstiges russisches Gas verlassen. Umso teurer ist nun
[4][der LNG-Ersatz]. Deutsche waren zudem zu exportfixiert: Großabnehmer
China entkoppelt sich nun aber im Zuge der geopolitischen Konflikte vom
Westen. Und das betrifft deutsche Unternehmen besonders hart. Vor allem
aber: Der deutsche Staat hat seine Verwaltung kaputtgespart.
Es ist nicht so sehr die Bürokratie mit angeblich zu vielen
Verwaltungsvorschriften, die für lange Wartezeiten bei Genehmigungen sorgt,
sondern die personelle Unterausstattung. Zur Spardoktrin gehörte, 20 Jahre
lang praktisch keinen Nachwuchs auszubilden. Die Lücken sind gewaltig.
Viele Ämter ähneln einem Seniorenstift, weil ein Großteil der Belegschaft
vor dem Ruhestand steht.
Der Investitionsbedarf ist gigantisch. [5][Das Schienennetz ist marode],
der öffentliche Wohnungsbau lahmt, der klimaresiliente Umbau der Städte
läuft viel zu schleppend. Bildungs- und Technologieoffensiven könnten in
konjunkturell schwierigen Zeiten für neuen Schub sorgen. Stattdessen will
die Ampelregierung bei der Digitalisierung sparen.
US-Präsident Biden hat erkannt: [6][Allein mit massiver staatlicher
Unterstützung von Schlüsselindustrien] wird sein Land mit der Konkurrenz
aus Fernost mithalten. Nur Deutschland tut sich schwer mit Veränderungen.
7 Aug 2023
## LINKS
[1] /Zukunft-der-Industrie/!5952378
[2] /Zuwanderung-von-Fachkraeften/!5948297
[3] /Deutsches-Bruttoinlandsprodukt-stagniert/!5951612
[4] /Geplantes-LNG-Terminal-auf-Ruegen/!5948849
[5] /Reform-bei-der-Deutschen-Bahn/!5947564
[6] /100-Tage-Praesidentschaft-Joe-Biden/!5763394
## AUTOREN
Felix Lee
## TAGS
Konjunktur
Austeritätspolitik
Arbeitsmarkt
Fachkräftemangel
Fachkräfte
Wachstum
Bruttoinlandsprodukt
Fachkräftemangel
Friedrich Merz
Konjunktur
Rezession
Europäische Union
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