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# taz.de -- Umsetzung des Digitale-Dienste-Gesetzes: Neue Algorithmenprüfer
> Die EU-Kommission will mit einem Institut untersuchen, wie die großen
> IT-Konzerne technisch arbeiten. Das ist eine wichtige Grundlage für
> Regulierung.
Bild: Das neue Institut soll Onlinedienste effektiver regulieren
Berlin taz | Von den Posts im Twitterfeed bis zu neuen [1][Musikvorschlägen
im Streaming] – Algorithmen kuratieren alltäglich die Erfahrungen von
Internetnutzern. Um diese Empfehlungssysteme besser zu verstehen, hat die
EU-Kommission am Dienstag im spanischen Sevilla das Europäische Zentrum für
Algorithmen-Transparenz (Ecat) eröffnet.
Die Gründung des Instituts war im [2][europäischen Digitale-Dienste-Gesetz
(Digital Services Acts, DSA) vom vergangenen Jahr] vorgesehen. Mit der
Verordnung will die Kommission Onlinedienste effektiver regulieren. Sie
soll dabei helfen, die Rechte der Verbraucher zu schützen und einen „klaren
Transparenz- und Rechenschaftsrahmen“ für Unternehmen zu schaffen. Dafür
muss die EU-Kommission zunächst verstehen, wie die Plattformen technisch
arbeiten, und Inhalte kuratieren. Der Artikel 31 des
Digitale-Dienste-Gesetzes legt fest, dass die EU-Kommission sowie
Wissenschaftler Zugang zu den [3][Algorithmen großer Plattformen] bekommen
sollen.
Hier kommt das neue Zentrum Ecat ins Spiel. Etwa 30 Mitarbeiter, unter
ihnen Expertinnen für künstliche Intelligenz sowie Daten- und
Sozialwissenschaftler, sollen diese Algorithmen erforschen und die
Kommission beraten.
Renate Nikolay von der EU-Kommission sprach am Dienstag von großen
Erwartungen an die EU. Der Staatenbund müsse zeigen, dass er nicht nur gut
darin sei, Regeln aufzustellen, sondern auch Änderungen bringe. „Die Welt
schaut uns zu“, sagte sie.
## Eigene Konzerninteressen
John Albert von der Organisation Algorithm Watch hält das neue Zentrum für
eine gute Idee. „Wenn die Kommission es mit der Durchsetzung des DSA ernst
meint, ist das ein notwendiger Schritt, um echte Fachkenntnisse für die
Prüfung algorithmischer Systeme quasi im Haus zu haben“, sagte er der taz
am Telefon.
Allerdings solle man davon ausgehen, dass die Konzerne versuchen werden,
wichtige Daten vorzuenthalten. „Sie haben nämlich ein geschäftliches
Interesse daran, [4][sich vor Haftungsansprüchen zu schützen], sei es bei
der Weitergabe von Geschäftsgeheimnissen oder Daten, die ihrem Ruf schaden
würden“. (mit dpa)
18 Apr 2023
## LINKS
[1] /Debatte-um-ChatGPT/!5921329
[2] /DSA--und-DMA-Gesetze-beschlossen/!5862500
[3] /Angst-vor-TikTok/!5921307
[4] /Ausfall-bei-Facebook/!5804295
## AUTOREN
Leon Holly
## TAGS
Regulierung
Internet
Europäische Kommission
Digital Services Act
Verbraucherschutz
Digitale Medien
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
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