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# taz.de -- Doppelagent beim BND: Möglicher Spionage-Komplize in Haft
> Im Fall des mutmaßlichen BND-Doppelagenten Carsten L. wurde ein möglicher
> Helfer verhaftet. Er soll die Interna nach Russland gebracht haben.
Bild: Spionage-Technik des BND in Schöningen: Carsten L. soll Infos an Russlan…
Berlin taz | Kurz vor Weihnachten war [1][der BND-Referatsleiter Carsten L.
verhaftet worden]. Der Vorwurf: Er soll im Jahr 2022 BND-interne
Informationen ausgerechnet an einen russischen Nachrichtendienst
weitergereicht haben. Nun wurde publik, dass bereits am Sonntag eine zweite
Festnahme in dem Fall erfolgte. Sie betrifft einen möglichen Komplizen,
Arthur E.
Die Bundesanwaltschaft wirft E. Landesverrat in Mittäterschaft vor. Er soll
ein Bekannter von Carsten L. sein und dessen BND-Interna nach Russland
gebracht und dort einem Geheimdienst übergeben haben. Weitere Details dazu
ließ die Bundesanwaltschaft vorerst offen. Sie betonte einzig, dass Arthur
E. deutscher Staatsbürger sei und selbst kein Mitarbeiter des BND.
Arthur E. sei am Sonntag bei seiner Einreise aus den USA am Flughafen
München durch BKA-Beamte festgenommen worden. Laut Bundesanwaltschaft ist
auch das US-amerikanische FBI in die Ermittlungen involviert. Der
Bundesgerichtshof hatte am Montag den Haftbefehl gegen E. bestätigt.
Auch im Fall Carsten L. geben sich die Bundesanwaltschaft und der BND sehr
bedeckt. Zurückhaltung sei in dem Fall sehr wichtig, weil man es mit
Russland mit einem Akteur zu tun habe, „[2][mit dessen Skrupellosigkeit und
Gewaltbereitschaft wir zu rechnen haben]“, hatte BND-Präsident Bruno Kahl
nach der Festnahme von Carsten L. erklärt.
## Auch eine weitere BND-Mitarbeiterin im Visier
Carsten L. hatte als Referatsleiter beim BND gearbeitet und hatte dort
Zugriff auf eine Vielzahl interner Dokumente. Welche er an Russland
weitergab, und in welchem Umfang, ist öffentlich bisher nicht bekannt. Auch
sein Motiv bleibt unklar – L. soll bisher eine Aussage verweigern.
Der BND war durch einen ausländischen Partnerdienst informiert worden, dass
auf russischen Computersystemen interne BND-Dokumente auftauchten. Darauf
hatte der deutsche Dienst zunächst selbst ermittelt und war auf Carsten L.
gestoßen. Er übergab den Fall dann an die Bundesanwaltschaft.
Am Tag der Festnahme von Carsten L. gab es damals auch eine zweite
Durchsuchung, bei einer BND-Mitarbeiterin. Der Verdacht, dass auch sie
bewusst an der Doppelspionage beteiligt war, soll sich bisher aber nicht
erhärtet haben.
26 Jan 2023
## LINKS
[1] /Festgenommener-BND-Mitarbeiter/!5901385
[2] /Festnahme-durch-Bundesanwaltschaft/!5904501
## AUTOREN
Konrad Litschko
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