Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Öffentliche Toiletten in Berlin: Im Westen pinkelt´s sich besser
> 194 von 460 öffentlichen Toiletten sind in Berlin kostenlos. Die
> Verteilung ist dabei ziemlich ungleich. Auch Frauen* werden
> benachteiligt.
Bild: Kostenlose öffentliche Toiletten gibt es häufiger in West- als in Ostbe…
Berlin taz | Am Samstag ist Welttoilettentag der Vereinten Nationen. Damit
steht der 19. November für den Kampf für eine bessere Sanitärversorgung.
Dass diesbezüglich auch in Berlin Luft nach oben ist, zeigt eine aktuelle
parlamentarische Anfrage der Linke-Abgeordneten Katalin Gennburg, die der
taz exklusiv vorliegt. Daraus geht hervor, dass beim Zugang zu öffentlichen
Toiletten nicht nur [1][Frauen* benachteiligt werden], sondern auch große
Unterschiede zwischen Ost- und Westbezirken bestehen.
Laut Antwort der Senatsumweltverwaltung gibt es in Berlin für die rund 3,6
Millionen Einwohner*innen plus Tourist*innen insgesamt 460
öffentliche Toilettenanlagen. Rund 280 davon sind Unisex-Toiletten der
Firma Wall. Die kosten 50 Cent – „um Fehlnutzungen zu verhindern“ – und
sind seit August [2][nur noch mit Kreditkarte oder Smartphone zugänglich].
Mit Ausnahme von 50 Toiletten, die in einer sechsmonatigen Testphase
kostenlos sind.
Ebenfalls kostenlos, [3][zumindest für Männer, sind die Pissoirs], die an
107 der City-Toiletten angebracht sind. Für Gennburg ein Missverhältnis.
„Penisträger*innen haben ein Drittel mehr Toilettenangebote zur Verfügung
und das ist auch noch komplett kostenfrei“, so die Linke-Abgeordnete zur
taz.
Auch die Verteilung auf die Bezirke findet Gennburg ungerecht: So würden
sich kostenlose Toiletten in den großen Ostbezirken Marzahn-Hellersdorf und
Lichtenberg im Vergleich etwa zu Charlottenburg-Wilmersdorf oder
Reinickendorf kaum finden. Fragwürdig, findet die Linke-Abgeordnete und
spricht von einer „Toilettenmauer zwischen Ost und West“.
Für Gennburg ist der Toilettengang ein Grundbedürfnis, das kein Geld kosten
darf. Dass die Senatsverwaltung die Bezahlschranke als inklusiv darstellt,
weil sie für mehr Sauberkeit sorge, findet sie „skandalös“.
„Bezahlschranken, erst Recht Kartenbezahlsysteme, bedeuten Exklusion für
alle mit wenig Geld und ohne Karte.“
Eine gute Nachricht gibt es aber auch: Im nächsten Jahr sollen in einem
Pilotprojekt gendergerechte Parktoiletten mit Hockurinal erprobt werden –
allerdings nur zwei pro Bezirk.
18 Nov 2022
## LINKS
[1] /Es-gibt-zu-wenige-oeffentliche-Toiletten/!5837682
[2] /Die-Notdurft-in-Berlin/!5872976
[3] /Oeffentliche-Toiletten-in-Berlin/!5752804
## AUTOREN
Marie Frank
## TAGS
Gender
Diskriminierung
Infrastruktur
Toilette
Geschlechterdiskriminierung
Toilette
Gender
Berlin
Diskriminierung
Frauenkörper
## ARTIKEL ZUM THEMA
Öffentliche Toiletten in Berlin: Es darf frei gepullert werden
Auch künftig wird ein größerer Teil der öffentlichen Wall-Toiletten gratis
zugänglich sein. Die Reaktionen fallen nicht überall positiv aus.
Öffentliche Toiletten in Berlin: Mehr Pinkelgerechtigkeit in Parks
In einem Pilotprojekt werden in jedem Bezirk zwei öffentliche Toiletten
ausprobiert, die auf mehr Ökologie, Kostenfreiheit und Gendergerechtigkeit
setzen.
Die Notdurft in Berlin: Erschwerter Toilettengang
Umsonst Pinkeln können ist in Berlin die Ausnahme. Ansonsten sind
öffentliche Klos nur mit Kreditkarte benutzbar.
Diskriminierung von Frauen: Pissen für alle und zwar umsonst
Ab nächstem Frühjahr sollen in Parks 24 ökologische öffentliche Toiletten
aufgestellt werden – mit Frauenpissoir. Kosten sollen sie aber weiterhin.
Es gibt zu wenige öffentliche Toiletten: Ziemlich angepisst
Flinta* müssen fürs Pinkeln bezahlen. Das ist ungerecht, findet das
Buschfunk Bündnis. Das Thema findet in der Politik aber wenig Gehör.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.