Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- EU-Außengrenze: Frontex an der Balkanroute
> Die EU-Kommission will die Grenzschutz-Agentur Frontex stärker gegen
> Geflüchtete auf der Balkanroute einsetzten. Über das Mittelmeer fliehen
> weiter Menschen.
Bild: Soll die Balkanroute abdichten: die Agentur für Grenz- und Küstenwache …
Brüssel Rom dpa | Im Kampf gegen Menschen, die über den Balkan in die EU
fliehen, soll die EU-Grenzschutztruppe Frontex nach dem Willen der
EU-Kommission eine größere Rolle einnehmen. Die Brüsseler Behörde empfahl
am Dienstag, darüber mit Albanien, Serbien, Montenegro sowie Bosnien und
Herzegowina zu verhandeln.
Zudem verabschiedete sie Finanzhilfen in Höhe von 39,2 Millionen Euro für
das Grenzmanagement der Region. Davon solle hauptsächlich spezielle
Ausrüstung wie Überwachungssysteme, Drohnen und biometrische Geräte
angeschafft werden.
Die Entscheidung, ob Verhandlungen über ein ausgeweitetes Frontex-Mandat
aufgenommen werden, treffen nun die EU-Staaten. [1][Schon jetzt sind
Frontex-Beamte an den EU-Grenzen] zu Albanien, Serbien und Montenegro im
Einsatz, nicht aber zu Bosnien und Herzegowina. Ein neuer Rechtsrahmen
sieht jedoch vor, dass sie sowohl an der EU-Grenze als auch an den Grenzen
zu Drittländern eingesetzt werden können und zudem mehr Befugnisse
bekommen.
Die Migration über den Westbalkan in die EU hatte zuletzt deutlich
zugenommen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will ab
Donnerstag für mehrere Tage in die Region reisen.
## Flucht über das Mittelmeer
Doch auch [2][über das Mittelmeer versuchen weiterhin Menschen] in die EU
zu fliehen. Das deutsche Seenotrettungsschiff „Humanity 1“ hat im zentralen
Mittelmeer 135 Migranten an Bord geholt. Die Menschen seien am Montag in
zwei Einsätzen aufgegriffen worden, teilte die Berliner Organisation SOS
Humanity mit.
Zunächst wurden 113 Personen – darunter ein Baby – von einem überfüllten
Schlauchboot gerettet. Am Abend wurden dann bei einer weiteren Aktion 22
Migrantinnen und Migranten ebenfalls von einem Schlauchboot geholt. Nachdem
am Samstag bereits bei einem Einsatz 45 Menschen gerettet worden waren,
befinden sich laut SOS Humanity nun 180 Migranten und Flüchtlinge an Bord.
Immer wieder versuchen Menschen, von Nordafrika aus über die gefährliche
Route im zentralen Mittelmeer Malta oder Süditalien zu erreichen; sie
erhoffen sich in der Europäischen Union ein besseres Leben. Manche schaffen
es in ihren Booten bis an die Küsten, andere werden von den Küstenwachen
der zwei EU-Länder aufgegriffen, einige von zivilen Seenotrettern gerettet.
Das Innenministerium in Rom zählte Stand Montag in diesem Jahr 78.440 in
Italien angekommene Bootsmigranten – 2021 waren es zu dieser Zeit 52.667.
Viele Menschen, die in Nordafrika in ein Boot steigen, überleben die
Überfahrt allerdings nicht. Nach Angaben der Vereinten Nationen starben
allein in diesem Jahr mindestens 1269 Migranten auf der zentralen
Mittelmeerroute oder werden vermisst.
26 Oct 2022
## LINKS
[1] /Innenministerin-zu-Migration-in-die-EU/!5889758
[2] /Geo-Barents-rettet-Menschen-in-Seenot/!5889847
## TAGS
Schwerpunkt Flucht
Frontex
Mittelmeerroute
Balkanroute
GNS
Serbien
Pushbacks
Nordmazedonien
Schwerpunkt Flucht
Flüchtlinge
Serbien
Österreich
## ARTIKEL ZUM THEMA
Migranten an Ungarns Grenze: Vor den Zäunen
Migranten wollen über die serbisch-ungarische Grenze in die EU kommen.
Menschen wie Nicolai Kißling versuchen zu helfen, können aber nur wenig
tun.
Fluchtroute über den Balkan: Pushbacks von Ampel mitfinanziert
Die Regierung unterstützt Grenzpolizeien der Balkanstaaten mit viel Geld.
Deswegen fordert die Linke Offenlegung durch die Bundesinnenministerin.
Vor der Westbalkan-Konferenz in Berlin: Kleiner Durchbruch im Wartezimmer
Beim Westbalkan-Gipfel am Donnerstag sollen drei Abkommen eine
Zusammenarbeit der Balkanstaaten stärken. Politische Differenzen blockieren
die Vereinbarungen.
Frontex auf der Balkanroute: Eskalation und Achselzucken
Laut EU-Kommission soll die Grenzschutztruppe Frontex auf der Balkanroute
ausgebaut werden – ein Plan, der sich jeder konstruktiven Lösung
verweigert.
Flucht nach Europa: Träume der Piazza della Libertà
Im norditalienischen Triest kommen Tausende Flüchtende an, die auf der
Balkanroute Gewalt erlebt haben. Immer mehr finden kein Obdach in Italien.
Innenministerin zu Migration in die EU: „Illegale Einreisen“ stoppen
Beim EU-Innenminister-Treffen mit den Westbalkan-Staaten fordert Faeser
schnelle Maßnahmen für die „Balkanroute“. Serbien will einlenken.
Asyl in Österreich: Flüchtlingszelte als Druckmittel
Die meisten Bundesländer in Österreich nehmen zu wenig Asylbewerbende auf.
Nun hat der Innenminister kurzerhand Zelte errichten lassen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.