| # taz.de -- Vor der Westbalkan-Konferenz in Berlin: Kleiner Durchbruch im Warte… | |
| > Beim Westbalkan-Gipfel am Donnerstag sollen drei Abkommen eine | |
| > Zusammenarbeit der Balkanstaaten stärken. Politische Differenzen | |
| > blockieren die Vereinbarungen. | |
| Bild: Willkommenszeremonie für Ursula von der Leyen in Tirana, Albanien, 27.10… | |
| Aus Belgrad taz | Dass die Treffen im Rahmen des Berliner Prozesses zuletzt | |
| vor allem Fototermine für Politiker:innen waren, soll sich am | |
| Donnerstag ändern: Mehrere konkrete Kooperationsabkommen wollen sechs | |
| Staaten aus dem Westbalkan beim Gipfel in Berlin beschließen, zu dem | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz geladen hat. Neben Spitzenpolitiker:innen | |
| aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro | |
| und Serbien nehmen auch Vertreter:innen der EU teil. | |
| Der „Berliner Prozess“ wurde 2014 unter der damaligen Bundeskanzlerin | |
| Angela Merkel angestoßen, um die [1][Westbalkanstaaten näher an die EU | |
| heranführen], und findet seitdem jährlich statt. Durch die jetzigen | |
| Abkommen soll die Region noch enger zusammenwachsen. Es gehe um die | |
| gegenseitige Anerkennung von Personalausweisen sowie von Universitäts- und | |
| Berufsabschlüssen, erklärte der Sonderbeauftragte der Bundesregierung für | |
| den Westbalkan, Manuel Sarrazin, dem bosnischen Medium [2][istraga.ba]. | |
| „Wir freuen wir uns, dass bei den drei Mobilitätsabkommen ein Durchbruch | |
| erzielt wurde, der die Grundlage für einen gemeinsamen regionalen Markt | |
| bilden wird.“ | |
| Zwei Jahre lang blockierten politische Differenzen die Vereinbarungen. | |
| Serbien erkennt zum Beispiel die Unabhängigkeit seiner ehemaligen Provinz | |
| Kosovo nicht an. Dem Bundesaußenministerium gelang es trotzdem, vorab eine | |
| Einigung auf die Texte der Abkommen zu erzielen. | |
| Neben den Abkommen wollen die Gipfelteilnehmer:innen über eine engere | |
| Zusammenarbeit bei der Energie und Energiesicherheit verhandeln sowie über | |
| „verstärkte Solidarität zwischen der EU und den Ländern des Westbalkans“, | |
| sagte Sarrazin. Ebenso stehen Korruption und Kriminalität auf der | |
| Tagesordnung. Ein drängendes Thema für Montenegro und Albanien sind | |
| Cyberangriffe, unter denen sie in letzter Zeit besonders litten – etwa von | |
| russischer oder iranischer Seite. | |
| ## Die Beitrittsprozesse laufen schleppend | |
| Die sechs Länder eint, dass sie der EU beitreten wollen. Aber während | |
| Serbien und Montenegro seit Jahren Kandidaten dafür sind, haben Albanien | |
| und [3][Nordmazedonien den Status erst kürzlich erhalten]. Mitte Oktober | |
| empfahl die EU-Kommission zudem, Bosnien und Herzegowina den | |
| Beitrittskandidatenstatus zu verleihen. Kosovo gilt als potenzieller | |
| Kandidat. | |
| Aber die Beitrittsprozesse verlaufen insgesamt schleppend. Serbien bekam | |
| 2012 den Beitrittskandidatenstatus. Doch zuletzt übten EU-Vertreter:innen | |
| wieder Druck auf das Land aus, seine Außenpolitik an die der EU anzupassen. | |
| Die Regierung in Belgrad trägt die EU-Sanktionen gegen Russland nicht mit, | |
| und vor wenigen Tagen verstärkte sie mit einem Abkommen die Zusammenarbeit | |
| mit Moskau. | |
| Nicht offiziell Teil der Tagesordnung, laut Sarrazin aber ebenfalls Thema | |
| des Gipfels, ist die Migration über die Balkanroute. Zuletzt stiegen die | |
| Grenzübertritte an: Laut EU erreichten bis Ende August mehr als 86.000 | |
| Menschen über die Balkanroute die Union – eine Verdreifachung gegenüber | |
| 2021. | |
| 2 Nov 2022 | |
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| [2] https://istraga.ba/https://istraga.ba/specijalni-izaslanik-vlade-njemacke-z… | |
| [3] /EU-Beitritt-von-Nordmazedonien/!5865720 | |
| ## AUTOREN | |
| Jana Lapper | |
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