# taz.de -- Steuerentlastungen für Bürger:innen: Lindner will Freibetrag erh�… | |
> Der Finanzminister will den Grundfreibetrag bei der Steuer im kommenden | |
> Jahr weiter erhöhen. Die Einkommenssteuer soll erst ab 10.908 Euro fällig | |
> werden. | |
Bild: Plant die Anhebung der Grundfreibeträge, um Bürgerinnen zu entlasten: F… | |
BERLIN dpa | Das Bundesfinanzministerium will steuerpflichtige Bürgerinnen | |
und Bürger im kommenden Jahr stärker als bisher geplant entlasten. Der | |
Grundfreibetrag, also das Einkommen, bis zu dem keine Steuer gezahlt werden | |
muss, soll um 561 Euro auf 10.908 steigen, wie es am Montag aus Kreisen des | |
Bundesfinanzministeriums hieß. Der steuerliche Kinderfreibetrag soll | |
demnach um 404 Euro auf 6.024 Euro erhöht werden. 2024 soll der Freibetrag | |
für die rund 48 Millionen Steuerpflichtigen erneut steigen. | |
Damit geht das Finanzministerium noch einen Schritt weiter als | |
[1][ursprünglich geplant]. Das Kabinett hatte Mitte September beschlossen, | |
den Grundfreibetrag auf 10.632 Euro anzuheben – der neue Wert liegt somit | |
276 Euro höher. | |
„Wenn der Regelsatz des Bürgergelds im Januar steigt, dann muss auch der | |
Grundfreibetrag bei der Lohnsteuer steigen“, sagte [2][Finanzminister | |
Christian Lindner] (FDP) der Bild. „Die Menschen, die [3][Sozialleistungen | |
beziehen], und die arbeitenden Steuerzahler verdienen gleichermaßen | |
Fairness.“ | |
Hintergrund der steuerlichen Entlastungen ist die hohe Inflationsrate. | |
Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und | |
Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro weniger leisten können. Außerdem | |
führen sie zur sogenannten kalten Progression. Darunter versteht man eine | |
Art schleichende Steuererhöhung: Man zahlt weiter hohe Steuern, obwohl die | |
Kaufkraft aufgrund der Inflation sinkt. | |
25 Oct 2022 | |
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