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# taz.de -- Frist verlängert: Grundsteuer-Erklärung bis Januar
> Die Abgabe soll neu berechnet werden. Jetzt haben die
> Finanzminister*innen entschieden, den Eigentümer*innen mehr
> Zeit zu geben, um die Daten einzureichen.
Bild: Häuser in Hattingen
Berlin/Mainz dpa | Die Abgabefrist für die Grundsteuererklärung soll
bundesweit einmalig von Ende Oktober bis Ende Januar 2023 verlängert
werden. Das haben die Finanzminister der Länder entschieden. Zuvor hatte
das Handelsblatt berichtet.
Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) erklärte am Donnerstag, mit
der Verlängerung der Abgabefrist bei der Grundsteuererklärung um drei
Monate würden die Bürger, die Wirtschaft sowie die Steuerberater deutlich
entlastet.
Vor einer Woche hieß es, nicht einmal jeder dritte Haus- und
Wohnungsbesitzer habe seine Unterlagen online abgegeben. [1][Finanzminister
Christian Lindner (FDP)] hatte sich für eine Verlängerung der Abgabefrist
stark gemacht. „In diesen Zeiten haben wir alle anderes und Wichtiges zu
tun, andere und größere Sorgen“, hatte Lindner gesagt. Er hatte
angekündigt, das Gespräch mit den Ländern zu suchen, um die Abgabefrist um
mehrere Monate zu verlängern. Die Entscheidung lag bei den Ländern.
Ab 2025 soll [2][die neue Grundsteuer-Berechnung] gelten. Beschlossen wurde
[3][die Neuregelung] 2019. Das hatte das Bundesverfassungsgericht
gefordert, denn zuletzt kalkulierten die Finanzämter den Wert einer
Immobilie auf Grundlage völlig veralteter Daten, von 1935 in Ostdeutschland
und von 1964 in Westdeutschland. Für die Neuberechnung müssen jetzt fast 36
Millionen Grundstücke neu bewertet werden.
## Technische Schwierigkeiten seit Beginn
Die Steuerbehörden brauchen von allen Eigentümern Daten. Meist geht es um
die Grundstücks- und Wohnfläche, die Art des Gebäudes, Baujahre und den
sogenannten Bodenrichtwert, die die Besitzer in einer Art zusätzlicher
Steuererklärung über die Steuersoftware „Elster“ oder ein Portal des
Finanzministeriums hochladen müssen – Behörden-Steuersprache inklusive.
Schon vor dem Start warnten Experten, das könne schiefgehen, weil es viel
zu kompliziert sei.
Seit dem 1. Juli nehmen die Finanzbehörden die Daten entgegen. Wenige Tage
später offenbarten sich bereits technische Schwierigkeiten: Vorübergehend
war „Elster“ lahmgelegt, weil viele Bürger gleichzeitig die
Grundsteuer-Seite aufrufen wollten. Selbst Eigentümer von Kleingärten
müssen eine Erklärung abgeben, zusätzlich zu Millionen Hausbesitzern und
Eigentümern einer Wohnung.
Für die Kommunen ist die Grundsteuer eine der wichtigsten Einnahmequellen.
Es ist eine jährliche Steuer auf den Besitz von Grundstücken und Gebäuden –
doch ein Vermieter kann sie über die Nebenkostenabrechnung auch auf die
Mieter umlegen. Bei den meisten Wohnungseigentümern geht es um einige
Hundert Euro im Jahr, bei Eigentümern von Mietshäusern dagegen oft um
vierstellige Beträge.
Wie viel Grundsteuer die einzelnen Eigentümer ab 2025 tatsächlich zahlen
müssen, wird noch eine Weile offen bleiben. Denn das hängt entscheidend von
den sogenannten Hebesätzen der Gemeinden ab.
13 Oct 2022
## LINKS
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