# taz.de -- Aktion für Klimagerechtigkeit in Hamburg: Gegen Flüssiggas und Au… | |
> Aktivist*innen protestieren mit Bannern an der Elbphilharmonie gegen | |
> LNG-Terminals. Am Dienstag beginnt in Hamburg das „System Change Camp“. | |
Bild: Protestaktion von Klimaaktivist*innen: Zwei Banner an der Fassade der Elb… | |
HAMBURG taz | „Exit Gas Now“ und „Neokolonialen Kapitalismus bekämpfen�… | |
am Montag nach einer einstündigen Kletteraktion auf zwei Bannern an der | |
Fassade der Elbphilharmonie in Hamburg zu lesen. Beteiligt an der Aktion | |
gegen [1][geplante LNG-Terminals] waren die Klimaschutz-Gruppen „Ende | |
Gelände“, Robin Wood und Gegenstrom. „Wir protestieren mit der Banneraktion | |
gegen den Neubau fossiler Infrastruktur und für einen grundsätzlichen | |
Wandel für Klimagerechtigkeit“, sagt Ronja Heise, Energiereferentin von | |
Robin Wood. | |
Bei LNG handelt es sich um verflüssigtes Erdgas. Die Gewinnung ist aktuell | |
wichtig, damit Deutschland unabhängiger von russischem Gas wird. Aufgrund | |
von beschleunigten Genehmigungsverfahren soll ein erstes schwimmendes | |
Terminal in Wilhelmshaven bereits zum Jahreswechsel 2022/23 in Betrieb | |
genommen werden. Weitere Standorte sind [2][in Brunsbüttel], Stade und | |
Lubmin geplant. | |
LNG sei massiv klimaschädlich, sagt Heise. Die Herstellung sei sehr | |
energieintensiv und Flüssiggas würde oftmals durch Fracking gewonnen. „Das | |
ist in Deutschland aus gutem Grund verboten“, sagt Heise. Fracking führe | |
zur Vergiftung der Böden, des Wassers und der Luft. Für die lokale | |
Bevölkerung bedeute LNG deshalb oftmals Vertreibung, Gesundheitsschäden und | |
die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage. | |
## Verschiedene Aktionen geplant | |
So würden auch globale Ungleichheiten weiter verschärft. In Texas bedrohe | |
der Bau eines LNG-Export-Terminals zum Beispiel heilige Orte der indigenen | |
Gemeinschaft der Carrizo/Conmecrudo. „Der Energiehunger der deutschen | |
Industrie wird auf Kosten der Menschen in den Abbauregionen gestillt“, sagt | |
Heise. Die Elbphilharmonie als eines der Wahrzeichen Hamburgs sei ein | |
geeinigter symbolischer Ort: „In Hamburg kommt ein koloniales Erbe zusammen | |
mit einer immer noch stattfindenden neokolonialen Ausbeutung. Es ist ein | |
guter Ort, um zu sagen: Es muss sich grundlegend etwas ändern und wir | |
müssen aufhören, auf Kosten anderer zu leben.“ | |
Die Polizei hatte den Vorplatz der Elbphilharmonie nach wenigen Minuten | |
geräumt, Passant*innen konnten die Aktion dennoch aus einigen Metern | |
Entfernung beobachten. Die Aktion war Heise zufolge ein Vorgeschmack auf | |
das [3][am Dienstag beginnende „System Change Camp“], an dem „Ende Gelän… | |
und Gegenstrom Hamburg ebenfalls beteiligt sind. | |
Bis Montag haben die Aktivist*innen verschiedene Aktionen geplant, | |
darunter eine Großdemonstration unter dem Motto „LNG stoppen, fossilen | |
Kapitalismus sabotieren“. Im Camp soll es verschiedene Workshops geben. Das | |
am „System Change Camp“ beteiligte Bündnis „… ums Ganze!“ ruft auf s… | |
Homepage zur Blockade des Hamburger Hafens auf. | |
8 Aug 2022 | |
## LINKS | |
[1] /LNG-Terminals-an-der-Nordseekueste/!5856687 | |
[2] /Umweltverbaende-gegen-LNG-in-Brunsbuettel/!5840899 | |
[3] /System-Change-Camp-in-Hamburg/!5868046 | |
## AUTOREN | |
Josephine von der Haar | |
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