| # taz.de -- Umweltverbände gegen LNG in Brunsbüttel: Flüssiggas bleibt sperr… | |
| > Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will ein LNG-Terminal in | |
| > Brunsbüttel. Heute trifft er sich mit Umweltverbänden. Die bringen Kritik | |
| > mit. | |
| Bild: Der Protest gegen LNG hält an: Hier im Juli auf dem Nord-Ostsee-Kanal | |
| Rendsburg taz | Terminals für Flüssiggas sollen her, und zwar schnell: | |
| Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Schleswig-Holsteins | |
| Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) besprachen am Freitag bei einem | |
| Treffen in Kiel die Ausbaupläne für den Hafen in Brunsbüttel. Als zweiter | |
| Standort in Deutschland ist Wilhelmshaven im Gespräch. | |
| Der Terminal-Bau in der Kleinstadt Brunsbüttel, die an der Mündung des | |
| Nord-Ostsee-Kanals in die Elbe liegt, müsse „maximal beschleunigt“ werden, | |
| sagte Günther laut der Nachrichtenagentur dpa. | |
| Habeck, der bis 2018 in der Kieler Jamaikaregierung Minister für Umwelt und | |
| Energiewende war, verlangte, dass „Deutschland seine Schlafmützigkeit“ und | |
| Bräsigkeit abschütteln“ müsse, um rasch eine Infrastruktur zu schaffen, | |
| über die das flüssige Gas direkt per Schiff nach Deutschland transportiert | |
| werden kann. Das Ziel dieser Maßnahme ist, [1][unabhängiger von russischem | |
| Erdgas] zu werden. | |
| Das flüssige Gas (Liquefied Natural Gas, LNG) stammt unter anderem aus | |
| Katar, Norwegen oder Australien, aber auch aus den USA, wo es mit der | |
| umstrittenen Fracking-Technik aus dem Untergrund gewonnen wird. | |
| ## Widerstand gegen LNG-Technik | |
| Umweltverbände haben bereits Proteste angekündigt: „Herr Habeck hat als | |
| Landesminister erlaubt, dass Ölfirmen in großen Teilen des Landes | |
| Erkundungsbohrungen vornehmen konnten, aber wir haben Widerstand geleistet | |
| – und das tun wir auch jetzt“, sagt Reinhard Knof, Vorsitzender der | |
| Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager und Sprecher des [2][Klimabündnisses | |
| gegen LNG], dem unter anderem der BUND und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) | |
| angehören. | |
| Die Umweltverbände treffen sich am Freitag mit Habeck in Brunsbüttel. Mit | |
| dabei sind auch lokale Verantwortliche aus Stadt und Hafen, sagt Knof. Er | |
| kritisiert gegenüber der taz, dass die Politik Entscheidungen bereits | |
| verkünde, ohne die Vertreter*innen von Umweltschutz und betroffenen | |
| Orten einzubeziehen. | |
| Vor allem aber [3][hält er die Festlegung auf LNG für einen Fehler]: „Statt | |
| für Millionenbeträge eine neue Infrastruktur für einen fossilen Brennstoff | |
| zu errichten, sollte lieber Bürokratie abgebaut werden, die nur den Ausbau | |
| erneuerbarer Energien verhindert.“ | |
| So müssen Hausbesitzer*innen oder Mieter*innen heute ein Gewerbe | |
| anmelden, wenn sie auf dem eigenen Dach mit Solaranlagen Strom erzeugen: | |
| „Das hindert viele daran – und es ist nicht notwendig, wie der Blick in | |
| europäische Nachbarländer zeigt.“ Knof verweist zudem darauf, dass in | |
| Brunsbüttel eigentlich ein Versorgungshafen für Windkraftanlagen auf See | |
| entstehen sollte. „Hier endlich loszulegen, ginge schneller, wäre billiger | |
| und vor allem klimafreundlicher als der Bau eines LNG-Terminals.“ | |
| 11 Mar 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Energieversorgung-in-der-EU/!5839775 | |
| [2] /LNG-Terminal-in-Brunsbuettel/!5833943 | |
| [3] /Klimaprotest-gegen-Fluessiggasterminal/!5786229 | |
| ## AUTOREN | |
| Esther Geißlinger | |
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