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# taz.de -- Klimalichtblick der Woche: Steakgenuss mit gutem Gewissen
> Geht doch – und das gerade noch rechtzeitig zum Angrillen: Wieder kommt
> eine neue Fleischalternative aus dem Biolabor.
Bild: Mal ehrlich: lecker ist doch anders! Totes Tier auf dem Grill
Berlin taz | Rechtzeitig zum Beginn der Grillsaison kommt hier die gute
Nachricht für alle LiebhaberInnen von Steaks und Rinderwurst: Fleisch aus
dem Biolabor könnte nicht nur dem Gaumen, sondern auch dem Gewissen
schmeicheln, weil es nicht nur schmeckt wie totes Tier, sondern auch
Rohstoffe spart und vor allem [1][die Regenwälder rettet.] Das hat
zumindest eine [2][neue umfangreiche Studie aus dem Potsdam Institut für
Klimafolgenforschung] (PIK) ergeben.
Demnach könnten mit einem Fleischersatz, der auf Basis von Pilzkulturen
hergestellt und dann fermentiert wird, nicht nur die Leiden der Tiere,
sondern auch massive [3][Abholzungen für das Rinderfutter] vermieden
werden: Schon „20 Prozent des Rindfleischkonsums durch mikrobielles Protein
zu ersetzen, könnte die weltweite Entwaldung bis 2050 halbieren“, schreiben
die ForscherInnen.
Anders als bei anderen Studien hätten die Computersimulationen nicht nur
einzelne Lebensmittel betrachtet, sondern auch [4][Ernährungsgewohnheiten],
Bevölkerungswachstum, die Nachfrage nach Nahrungsmitteln und die
Landnutzung berücksichtigt, hieß es. Fazit: „Die marktreife
Fleischalternative ähnelt echtem Fleisch in Geschmack, Konsistenz und
Nährwert, verbraucht aber deutlich weniger Ressourcen“. Denn immerhin
machen Produktion und Konsum von Lebensmitteln ein Drittel der globalen
Treibhausgasemissionen aus, heißt es vom PIK – und Rindfleisch ist dabei
der größte Brocken.
Damit gibt es eine Alternative zum sonstigen Ersatz-Fleisch, das entweder
auf pflanzlicher Basis wie Soja beruht oder aus Fleischzellen im Labor
weitergezüchtet wirde. „Die Menschen müssen keine Angst haben, dass sie in
Zukunft nur noch Gemüse essen sollen“, sagt Studienautor und PIK-Forscher
Florian Humpenöder, „sie können weiterhin Burger & Co. essen, nur werden
die Burger-Pattys dann anders hergestellt“. Was so schlimm daran sein soll,
Zucchini, Tomaten, Schafskäse und Chamigons zu grillen, haben die
ForscherInnen aber noch nicht untersucht.
9 May 2022
## LINKS
[1] /Studie-zur-Klimakrise/!5839664
[2] https://www.nature.com/articles/s41586-022-04629-w
[3] /Fluss-Parana-in-Suedamerika/!5789131
[4] /Billige-Lebensmittel/!5829573
## AUTOREN
Bernhard Pötter
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Ernährung
Vegetarismus
klimataz
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Genuss
Schwerpunkt Klimawandel
Lebensmittelrettung
Naturschutzgebiet
Fleischindustrie
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