| # taz.de -- Genehmigung für Tesla-Fabrik bei Berlin: Unter Strom gesetzt | |
| > Am Freitag werden Brandenburgs Behörden wohl grünes Licht für die | |
| > Autoproduktion geben. Das heißt aber nicht, dass es auch gleich losgeht. | |
| Bild: Sieht fast fertig aus: Die Tesla-Baustelle Anfang März | |
| Potsdam/Berlin/Grünheide taz | Erst sollte es zum Sommer 2021 passieren, | |
| dann spätestens vor Weihnachten. Doch nun wird mutmaßlich der 4. März der | |
| Tag sein, an dem US-Autobauer Tesla grünes Licht für seine Fabrik [1][im | |
| brandenburgischen Grünheide] gleich an der Landesgrenze zu Berlin bekommt. | |
| „Pressekonferenz zur Tesla-Ansiedlung“ ist die am Donnerstagvormittag | |
| veröffentlichte Einladung der Potsdamer Staatskanzlei überschrieben – und | |
| weil gleich drei Kabinettsmitglieder angekündigt sind, darunter | |
| Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), liegt nahe, dass [2][es nicht um | |
| die Verkündung einer Lappalie geht]. Ob auch Tesla-Chef Elon Musk | |
| teilnehmen wird, blieb am Donnerstag offen. | |
| Das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren – zentrale Grundlage | |
| für Fabrikbau und Produktionsstart – sei kurz vor dem Abschluss, hieß es am | |
| Donnerstag aus der Staatskanzlei. Schon in der jüngsten Sitzung des | |
| Umweltausschusses des Landtags hatte eine leitender Vertreter des | |
| Umweltministeriums eine Genehmigungstermin Anfang März nicht bestreiten | |
| mögen. Er machte aber auch klar, dass das Datum nicht mit dem | |
| Produktionsbeginn gleichzusetzen sein soll. | |
| Gebaut ist die Fabrik längst – auf Basis des Versprechens von Musk, alles | |
| wieder fein säuberlich abzubauen, falls es mit der Genehmigung nichts | |
| werden sollte. Tesla hatte dazu Geld beim Land hinterlegt, das sicher | |
| stellen sollte, dass das Unternehmen sich nicht enttäuscht zurück ziehen | |
| und die Landesregierung auf einer teuer abzubauenden Investitionsruine | |
| zurück lassen würde. | |
| Noch nicht entschieden ist eine von Naturschutzverbänden eingereichte | |
| Klage, in der es um die Wasserversorgung der Region im allgemeinen und der | |
| Tesla-Fabrik im Besonderen geht. Regierungsmitglieder haben mehrfach | |
| betont, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Gerichtsprozess und dem | |
| Genehmigungsverfahren gebe. | |
| In Grünheide will Tesla nach Ankündigungen von Musk jährliche eine halbe | |
| Million Elektroautos bauen. Pläne für die unter dem Namen „Gigafabrik“ | |
| laufende Ansiedlung hatte Musk im November 2019 mit Brandenburgs | |
| Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) öffentlich gemacht. | |
| ## Kritik von Anfang an | |
| Das Projekt polarisierte von Anfang an. Die einen priesen einen Zugewinn | |
| von mehreren tausend Arbeitsplätzen für die Region; die anderen | |
| befürchteten sofort einen Verkehrskollaps für Grünheid und Probleme bei der | |
| Wasserversorgung. | |
| Das zuvor waldige Gelände selbst, auf dem die Fabrik steht, war in Plänen | |
| des Landes bereits für eine solche Nutzung eingetragen. „Es handelt sich um | |
| ein Industriegebiet, das mit Bäumen bewachsen ist“, lautete Anfang 2020 die | |
| Einschätzung des grünen Umweltministers Axel Vogel. Dennoch entstehen | |
| anderswo Ersatzpflanzungen: Im Landkreis Oder-Spree wurde gerade | |
| [3][Deutschlands größter Neuwald] gepflanzt. 520 Hektar sind es, die | |
| zwischen Grunow und der Kreisstadt Beeskow aufgeforstet werden sollen, was | |
| 730 Fußballfeldern entspricht. | |
| 3 Mar 2022 | |
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| [1] /Tesla-Gigafactory-bei-Berlin/!5816161 | |
| [2] /Schlussphase-im-Genehmigungsverfahren/!5834513 | |
| [3] /Ausgleich-fuer-die-Tesla-Rodungen/!5827360 | |
| ## AUTOREN | |
| Stefan Alberti | |
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