| # taz.de -- +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Kiewer Fernsehturm getroffen | |
| > Nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums ist der Fernsehturm in | |
| > Kiew beschossen worden. Die Nato-Außenminister:innen kommen am Freitag | |
| > zusammen. | |
| Bild: Rauchschwaden um den Kiewer Fernsehturm, am Donnerstag | |
| ## Nato-Außenminister:innen beraten Freitag in Dringlichkeitssitzung über | |
| Ukraine | |
| Die Nato hat für Freitag eine Dringlichkeitssitzung der Außenminister aller | |
| Mitgliedstaaten einberufen. Bei dem Treffen in Brüssel werden die Minister | |
| Diplomatenangaben zufolge über die Situation in der Ukraine seit Beginn des | |
| russischen Einmarsches beraten. Zudem soll es um die Verstärkung der | |
| Verteidigung an der Ostflanke gehen, wie es weiter hieß. | |
| Die Nato-Mitgliedstaaten hatten sich am Freitag vergangener Woche bei einem | |
| Gipfeltreffen darauf geeinigt, zur Abschreckung Russlands ihre Präsenz an | |
| der Ostflanke deutlich auszubauen. Einen Einsatz von Nato-Truppen in der | |
| Ukraine schloss Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Dienstag erneut | |
| aus. Die Verbündeten unterstützten Kiew aber mit militärischer und | |
| finanzieller Hilfe, sagte er. | |
| Stoltenberg betonte, dass die Nato als Verteidigungsbündnis „keinen | |
| Konflikt mit Russland sucht“, aber bereit sei, sich zu schützen. Die | |
| russische Armee war am vergangenen Donnerstag in die Ukraine einmarschiert | |
| und griff seither Städte wie Kiew und Charkiw an. (dpa) | |
| ## Kiew: Fernsehturm der Hauptstadt durch russischen Angriff getroffen, | |
| fünf Menschen sterben | |
| Bei dem russischen Angriff auf den Fernsehturm von Kiew sind nach | |
| ukrainischen Angaben fünf Menschen getötet worden. Fünf weitere Menschen | |
| seien bei dem Angriff am Dienstag verletzt worden, teilte der | |
| Katastrophenschutz mit. Durch den Angriff wurde die Ausstrahlung der | |
| Fernsehprogramme unterbrochen. | |
| Die Struktur des im Zentrum von Kiew stehenden Fernsehturms sei intakt | |
| geblieben, teilte das ukrainische Innenministerium mit. Über dem | |
| Stadtviertel sei Rauch aufgestiegen und Ausrüstung für den Fernsehturm sei | |
| beschädigt worden. | |
| Kurz vor dem Beschuss des Fernsehturms hatte das russische Militär Angriffe | |
| auf Gebäude der ukrainischen Sicherheitsdienste in Kiew angekündigt. Diese | |
| sollten mit Präzisionswaffen erfolgen, um Cyberangriffe auf Russland zu | |
| stoppen, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor | |
| Konaschenkow. | |
| Die russische Armee verstärkte am Dienstag überdies den Druck auf die | |
| wichtigsten Städte der Ukraine. Satellitenbilder von einem mehr als 65 | |
| Kilometer langen russischen Militärkonvoi in der Nähe von Kiew lösten die | |
| Sorge aus, die Armee plane einen Großangriff auf die ukrainische | |
| Hauptstadt. (afp) | |
| ## Adidas kündigt Vertrag mit russischer Fußball-Nationalmannschaft | |
| Adidas rüstet die russischen Fußball-Nationalmannschaften nicht mehr aus. | |
| Der Sportartikelkonzern setze seine seit 2008 laufende Partnerschaft mit | |
| dem Russischen Fußballverband mit sofortiger Wirkung aus, sagt eine | |
| Sprecherin. Der 2018 verlängerte Ausrüstervertrag wäre noch bis Ende des | |
| Jahres gelaufen. Der Welt-Fußballverband Fifa hatte Russland am Montag | |
| wegen des Einmarschs in die Ukraine von der Teilnahme an der Qualifikation | |
| zur Weltmeisterschaft in Katar im November/Dezember ausgeschlossen. (rtr) | |
| ## Mögliche zweite Gesprächsrunde am Mittwoch | |
| Eine zweite Gesprächsrunde zwischen der Ukraine und Russland soll der | |
| russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Mittwoch stattfinden. Die | |
| Agentur beruft sich dabei auf einen Insider der russischen Seite. (rtr) | |
| ## Ukrainischer Präsident fordert EU-Mitgliedschaft für sein Land | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Rede an das | |
| Europaparlament die Entschlossenheit seines Landes zum Widerstand gegen | |
| Russland und den Willen zum EU-Beitritt hervorgehoben. „Wir sind wirklich | |
| motiviert, unsere Bürger sind motiviert, wir kämpfen“, sagte Selenskyj am | |
| Dienstag bei einer Videoansprache während einer Sondersitzung des | |
| Parlamentes in Brüssel. | |
| „Wir kämpfen für unsere Rechte, wir kämpfen für unsere Freiheit, wir | |
| kämpfen für unser Leben, und jetzt kämpfen wir auch um das Überleben“, fu… | |
| der Präsident fort. Die Ukrainer kämpften aber auch dafür, dass sie | |
| „gleichberechtigte Mitglieder Europas“ würden, erklärte er in der von | |
| langem Beifall der Europaparlamentarier gewürdigten Rede. „Wir sind die | |
| Europäische Union, und die Europäische Union wird sehr viel stärker mit uns | |
| sein, und ohne sie wird die Ukraine alleine dastehen“, sagte Selenskyj. | |
| (epd) | |
| ## Internationaler Strafgerichtshof kündigt Untersuchung zu | |
| Kriegsverbrechen in Ukraine an | |
| Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wird | |
| der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) mutmaßlichen Kriegsverbrechen | |
| nachgehen. Der Chefankläger des Haager Gerichtshofs, Karim Khan, kündigte | |
| an, „so schnell wie möglich eine Untersuchung zur Situation in der Ukraine“ | |
| einzuleiten. Der EU-Außenbeauftrage Josep Borrell verurteilte die | |
| russischen Attacken auf das Zentrum der zweitgrößten ukrainischen Stadt | |
| Charkiw am Dienstag und nannte die „russischen Bombenangriffe auf zivile | |
| Einrichtungen in Charkiw“ einen Verstoß „gegen das Kriegsrecht“. Der | |
| ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von „Kriegsverbrechen“. | |
| IStGH-Chefankläger Khan sagte am Montag, es gebe „plausible Gründe“ für … | |
| Annahme, dass seit 2014 in der Ukraine „sowohl mutmaßliche Kriegsverbrechen | |
| als auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen wurden“. Angesichts | |
| der „Ausweitung des Konflikts“ in der Ukraine werde die Untersuchung „auch | |
| alle neuen mutmaßlichen Verbrechen umfassen, die in den | |
| Zuständigkeitsbereich meines Amtes fallen und von einer Konfliktpartei in | |
| irgendeinem Teil des ukrainischen Staatsgebiets begangen wurden“, sagte | |
| Khan weiter. (afp) | |
| ## 🐾 Auf der Flucht sind nicht alle gleich | |
| Europa misst beim Umgang mit Geflüchteten mit zweierlei Maß. Die Ukrainer | |
| werden warmherzig empfangen – Menschen aus anderen Regionen nicht. | |
| taz-Afrika-Redakteur [1][Dominic Johnson] kommentiert [2][die unübersehbare | |
| Unbarmherzigkeit]. (taz) | |
| ## Prinz Charles zeigt Solidarität mit Ukraine | |
| In einer seltenen politischen Äußerung hat der britische Thronfolger Prinz | |
| Charles den russischen Krieg in der Ukraine verurteilt. In der Ukraine | |
| würden demokratische Werte „auf die skrupelloseste Weise“ attackiert, sagte | |
| der Prinz von Wales (73) am Dienstag bei einem Besuch in der englischen | |
| Küstenstadt Southend-on-Sea, wo im vergangenen Jahr der britische | |
| Abgeordnete David Amess von einem Angreifer erstochen wurde. | |
| „Wir sind solidarisch mit all jenen, die sich der brutalen Aggression | |
| entgegenstellen“, sagte Charles weiter. Sein Sohn Prinz William (39) und | |
| Herzogin Kate (40) hatten bereits vor einigen Tagen der Ukraine ihre | |
| Solidarität ausgesprochen, allerdings weniger klare Worte gegen den Krieg | |
| gerichtet. Üblicherweise äußern sich die Royals nicht zu politischen Themen | |
| und wählen auch nicht. (dpa) | |
| ## Von der Leyen verspricht 500 Millionen Euro Nothilfe | |
| EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat 500 Millionen Euro an | |
| humanitärer Hilfe angekündigt, um die tragischen Folgen des russischen | |
| Angriffs auf die Ukraine zu bewältigen. Das Geld solle ins Land fließen und | |
| zur Versorgung der Flüchtlinge eingesetzt werden, sagte von der Leyen am | |
| Dienstag in einer Sondersitzung des EU-Parlaments. Die Summe soll die | |
| bereits angekündigten 500 Millionen Euro der Europäischen Union für | |
| Waffenlieferungen an die Ukraine ergänzen. | |
| „Dies ist die Stunde der Wahrheit für Europa“, sagte von der Leyen. Nach | |
| dem Angriff Russlands auf die Ukraine gehe es um eine Auseinandersetzung | |
| zweier Welten – zwischen Recht und Gewalt, zwischen Demokratie und | |
| Autokratie, zwischen einer nach Regeln funktionierenden Weltordnung und | |
| nackter Gewalt. | |
| „Die Art unserer heutigen Reaktion auf das Vorgehen Russlands wird die | |
| Zukunft der Weltordnung bestimmen“, sagte die CDU-Politikerin. Auf dem | |
| Spiel stehe nicht nur die Zukunft der Ukraine, sondern auch das Schicksal | |
| der übrigen Europäer. „Wir müssen die Kraft zeigen, die in unseren | |
| Demokratien steckt“, sagte von der Leyen. (dpa) | |
| ## Italiens Regierungschef Draghi: Putin hat sich in Europa getäuscht | |
| Der russische Präsident Wladimir Putin hat Europa nach Ansicht des | |
| italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi vor dem Angriff auf die | |
| Ukraine klar unterschätzt. „Vielleicht hatte uns Putin für ohnmächtig, | |
| zerstritten oder berauscht von unserem Reichtum gehalten. Er hat sich | |
| geirrt. Wir waren und sind bereit, zu reagieren und zurückzuschlagen“, | |
| sagte der Regierungschef am Dienstag in Rom bei einer Rede im Senat, der | |
| kleineren der zwei Parlamentskammern. „Die Antwort Europas kam prompt, | |
| konsequent, schnell, stark und vor allem einheitlich.“ | |
| Als Reaktion auf Moskaus Krieg im Nachbarland hatten die westlichen Staaten | |
| und Partner wie die USA massive Strafmaßnahmen beschlossen, darunter | |
| Finanzsanktionen. „Das machen wir nicht, weil wir einen aggressiven | |
| Expansionismus betreiben“, sagte Draghi – den betreibe Putin selbst. „Wir | |
| machen das, um unsere Werte zu verteidigen.“ | |
| Der frühere Chef der Europäischen Zentralbank hofft so schnell wie möglich | |
| auf eine diplomatische Lösung des Konfliktes. „Um zum Frieden zu gelangen, | |
| braucht es den Dialog. Aber ich habe das Gefühl, dass der Moment dafür noch | |
| nicht da ist“, sagte er. | |
| Bis dahin sollen Sanktionen dem Kreml weh tun. Draghi schlug den Partnern | |
| in EU, G7 und Nato nach eigenen Angaben vor, die russischen Oligarchen | |
| künftig noch mehr in den Fokus zu nehmen. „Die Idee ist, ein | |
| internationales und öffentliches Register jener Oligarchen zu schaffen, die | |
| ein Vermögen von mehr als 10 Millionen Euro besitzen.“ (dpa) | |
| ## Twitter-Video zeigt Raketeneinschlag in Charkiw | |
| Russland verschärft seine Angriffe auf die Ukraine. Am Dienstag gab es | |
| weitere schwere Attacken auf die zweitgrößte Stadt des Landes, Charkiw in | |
| der Ostukraine. Das ukrainische Außenministerium veröffentlichte bei | |
| [3][Twitter ein Video], das einen Raketeneinschlag direkt auf dem zentralen | |
| Freiheitsplatz zeigt. Auf die Hauptstadt Kiew bewegt sich ein riesiger | |
| Militärkonvoi zu. Er soll rund 64 Kilometer lang sein. Die Vereinten | |
| Nationen stellen sich auf die Versorgung von bis zu vier Millionen | |
| Flüchtlingen ein. | |
| Die russischen Angriffe konzentrierten sich am Tag sechs des Einmarsches | |
| weiter auf die großen Städte, die nach Darstellung des ukrainischen | |
| Außenministeriums jetzt mit Raketen beschossen werden. Im Stadtzentrum von | |
| Charkiw gab es am Vormittag eine gewaltige Explosion. „Russland führt Krieg | |
| unter Verletzung des humanitären Völkerrechts“, twitterte das | |
| Außenministerium in Kiew. Moskau weist den Vorwurf zurück. | |
| Ukrainischen Angaben zufolge sollen bisher mindestens 200 russische | |
| Soldaten gefangen genommen worden sein. Verhörvideos nach zu urteilen | |
| sollen sie geglaubt haben, an einem Manöver teilzunehmen – tatsächlich aber | |
| zum Kämpfen in die Ukraine geschickt worden sein. (dpa) | |
| ## Polens Bürger:innen streben verstärkt in Armee | |
| Nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs wollen deutlich mehr Männer und Frauen | |
| in Polen in der Armee dienen. In der letzten Februarwoche hätten 2.200 | |
| Interessierte einen Antrag auf Aufnahme in die Streitkräfte gestellt, | |
| teilte das Verteidigungsministerium in Warschau am Dienstag mit. Bislang | |
| waren es demnach rund 400 Bewerber und Bewerberinnen pro Woche. Auch das | |
| Interesse an der Armee zur Territorialverteidigung (WOT), deren Freiwillige | |
| ein Wochenende im Monat geschult werden und trainieren, sei gestiegen. | |
| Polen hat eine mehr als 500 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit der | |
| Ukraine und nimmt derzeit Hunderttausende Flüchtlinge aus dem Nachbarland | |
| auf. (dpa) | |
| ## EU-Außenbeauftragter: Russische Angriffe auf Charkiw „verstoßen gegen | |
| Kriegsrecht“ | |
| Der EU-Außenbeauftrage Josep Borrell hat den russischen Angriff auf das | |
| Zentrum der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw scharf verurteilt. „Die | |
| russischen Bombenangriffe auf zivile Einrichtungen in Charkiw verstoßen | |
| gegen Kriegsrecht“, [4][schrieb Borrell am Dienstag auf Twitter]. Die EU | |
| stehe „in diesen dramatischen Momenten an der Seite der Ukraine“. | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den russischen | |
| Beschuss als „Kriegsverbrechen“. „Das ist Staatsterrorismus von Seiten | |
| Russlands“, sagte er in einer Videobotschaft auf Telegram. Die russische | |
| Armee rücke auf Charkiw ebenso vor wie auf die Hauptstadt Kiew, fügte er | |
| hinzu. Die Verteidigung Kiews habe „heute oberste Priorität“. | |
| Der Gouverneur der Region um Charkiw, Oleg Sinegubow, hatte zuvor ein Video | |
| mit Bildern einer Explosion veröffentlicht. „Heute hat unser Feind | |
| heimtückisch damit begonnen, das Stadtzentrum von Charkiw sowie Wohnviertel | |
| zu bombardieren“, sagte er in dem Video, in dem er einen Helm und eine | |
| kugelsichere Weste trägt. Er warf Russland vor, „weiterhin schwere Waffen | |
| gegen die Zivilbevölkerung“ einzusetzen. (dpa) | |
| ## Ski-Weltcup ohne Russland und Belarus | |
| Aus Solidarität mit der Ukraine hat der norwegische Skiverband Athleten aus | |
| Russland und Belarus die Teilnahme an den Weltcup-Wettkämpfen in Norwegen | |
| in dieser Woche verweigert. Die Norweger hätten nicht darauf warten können, | |
| dass sich der Weltverband Fis entscheide, erklärte Verbandspräsident Erik | |
| Røste am Dienstag. | |
| „Der norwegische Skiverband kann zum Ausdruck bringen, dass er keine | |
| russische oder belarussische Teilnahme wünscht, aber er kann ihnen nicht | |
| verweigern teilzunehmen“, sagte Generalsekretär Michel Vion im norwegischen | |
| Rundfunk. | |
| Zu einem Konflikt vor Ort wird es aber nicht kommen. Die russischen | |
| Skilangläufer, Skispringer und Nordischen Kombinierer würden am Mittwoch | |
| abreisen, hieß es. (dpa) | |
| ## Kostenloser Nahverkehr für Ukraine-Geflüchtete | |
| Geflüchtete aus der Ukraine dürfen nun auch kostenlos den Nahverkehr in | |
| Deutschland nutzen. Die Deutsche Bahn hatte schon zuvor angekündigt, dass | |
| Geflüchtete mit ukrainischem Pass oder Personalausweis kostenlos alle | |
| Fernzüge aus Polen in Richtung Deutschland nutzen können. Nun stehen ihnen | |
| auch die Züge des Nahverkehrs kostenlos zur Verfügung, wie der | |
| Deutschlandtarifverbund – ein Zusammenschluss von über 60 Trägern und | |
| Unternehmen – in Frankfurt mitteilte. | |
| „In enger Kooperation mit der DB Fernverkehr AG, deren Züge die | |
| Geflüchteten ebenfalls kostenlos nutzen können, möchte der DTV allen | |
| Flüchtlingen des Ukraine-Kriegs eine sichere Fahrt zu Angehörigen, Freunden | |
| oder Aufnahmestellen für Flüchtlinge anbieten können“, teilte der Verbund | |
| am Montagabend mit. Der ukrainische Pass gilt dabei unkompliziert als | |
| Ticket. Das gelte für „bis auf Weiteres“ für alle Verkehrsmittel des | |
| Schienenpersonennahverkehrs. (dpa) | |
| ## Mehrheit der Bürger:innen befürwortet Waffenlieferungen an Ukraine | |
| Nach dem von Russland gestarteten Krieg in der Ukraine befürwortet einer | |
| Umfrage zufolge eine große Mehrheit der Deutschen Waffenlieferungen in das | |
| überfallene Land. Laut der am Dienstag veröffentlichten Forsa-Umfrage im | |
| Auftrag von RTL und n-tv begrüßte eine Mehrheit von über drei Viertel der | |
| Befragten (78 Prozent) die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) | |
| angekündigten Waffenlieferungen an die Ukraine. Nur 16 Prozent der | |
| Befragten fanden die Entscheidung falsch. | |
| Größere Vorbehalte gegen Waffenlieferungen an die Ukraine gab es unter den | |
| Befragten aus Ostdeutschland und den Anhängern der Linkspartei (beide 34 | |
| Prozent). Mehrheitlich abgelehnt wurden Waffenlieferungen von den Anhängern | |
| der AfD (52 Prozent). | |
| Die vom Kanzler Scholz angekündigte [5][Erhöhung der Verteidigungsausgaben | |
| auf 100 Milliarden Euro] fand in der Umfrage ebenfalls Unterstützung. 78 | |
| Prozent der befragten Bürger stimmten dafür. 16 Prozent fanden die | |
| Entscheidung nicht richtig. (epd) | |
| ## 136 tote ukrainische Zivilist:innen seit Beginn des Einmarschs | |
| Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine sind nach Angaben der | |
| Vereinten Nationen (UN) mindestens 136 Zivilisten getötet worden, darunter | |
| 13 Kinder. Zudem seien 400 verletzt worden. „Die tatsächliche Zahl ist | |
| wahrscheinlich viel höher“, sagte eine Sprecherin des | |
| UN-Menschenrechtsbüros (OHCHR). 253 der Opfer habe es in den Regionen | |
| Donezk und Lugansk im Osten der Ukraine gegeben. (rtr) | |
| ## Mindestens zehn Tote bei Angriffen auf Charkiw | |
| Bei Raketeneinschlägen russischer Streitkräfte auf das Zentrum von Charkiw | |
| sind nach Angaben eines Beraters des ukrainischen Innenministeriums | |
| mindestens zehn Menschen getötet und 35 verletzt worden. „Die Trümmer | |
| werden gerade aufgeräumt und es wird noch mehr Opfer und Verletzte geben“, | |
| erklärt der Berater in einem Beitrag in den sozialen Medien. (rtr) | |
| ## Lawrow wirft Ukraine Atomambitionen und Bedrohung der Sicherheit vor | |
| Der [6][russische Außenminister Sergej Lawrow] hat der Ukraine eine | |
| Bedrohung der internationalen Sicherheit vorgeworfen. Die Regierung in Kiew | |
| wolle eigene Atomwaffen, sagte Lawrow am Dienstag per Videolink vor der | |
| Ständigen Abrüstungskonferenz in Genf. | |
| Auf dem ukrainischen Territorium befände sich noch sowjetische | |
| Nukleartechnologie und die Mittel, so bestückte Waffen abzuschießen, sagte | |
| Lawrow der englischen UN-Übersetzung zufolge. „Wir müssen auf diese reale | |
| Gefahr reagieren.“ Lawrow verlangte, dass US-Atomwaffen vom Gebiet der | |
| Nato-Partner abgezogen werden. Er betonte auch: „Wir glauben weiter, dass | |
| ein Atomkrieg nicht gewonnen werden kann und niemals geführt werden darf.“ | |
| Die Ständige Abrüstungskonferenz ist das einzige multilaterale | |
| Abrüstungsforum der Welt. | |
| Von der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hieß es in der vergangenen | |
| Woche, sie sehe keinerlei Belege für die Behauptungen über ein mögliches | |
| Atomwaffenprogramm in der Ukraine. „Unsere Agentur hat keine Hinweise dafür | |
| gefunden, dass in der Ukraine deklariertes Nuklearmaterial aus der | |
| friedlichen Nutzung von Nuklearenergie abgezweigt wird“, teilte ein | |
| IAEA-Sprecher dem Tagesspiegel mit. Die Behörde mit Sitz in Wien überwacht | |
| unter dem Dach der Vereinten Nationen die zivile Nutzung der Atomkraft und | |
| die Einhaltung des Atomwaffensperrvertrags. | |
| Lawrow sagte weiter, es müsse eine neue Spirale des Wettrüstens verhindert | |
| werden. Es dürfe keine gefährlichen Schritte im Rahmen militärischer | |
| Aufrüstung geben. Die Nato-Mitglieder ignorierten dies. Die Nato ziehe die | |
| Ukraine in den Dunstkreis der Allianz, indem sie ihr Waffen liefere, sagte | |
| Lawrow. Er lamentierte, dass die Nato Russland keine langfristigen | |
| Sicherheitsgarantien gebe und keine weitere Ausweitung Richtung Osten | |
| ausschließe. Die Nato müsse ihre militärischen Kapazitäten auf das Gebiet | |
| zurückziehen, wo sie bei der Unterzeichnung der Nato-Russland-Grundakte | |
| 1997 waren, verlangte Lawrow. (dpa) | |
| ## 🐾 Der Mann muss bleiben, die Frau flieht | |
| Die Literaturwissenschaftlerin Olena ist eine von etwa 30.000 Geflüchteten | |
| aus der Ukraine, die bisher in der Slowakei angekommen sind. taz-Reporter | |
| [7][Christian Jakob] hat sie und andere Flüchtlinge an der | |
| slowakisch-ukrainischen Grenze getroffen. Seine Reportage lesen Sie | |
| [8][hier]. (taz) | |
| ## Kiew bietet aufgebenden russischen Soldaten Geld | |
| Die Ukraine hat russischen Soldaten Straffreiheit und Geld angeboten, wenn | |
| sie sich ergeben. „Trefft Eure Wahl. Kommt ohne Waffen und mit weißer | |
| Flagge heraus“, schrieb Verteidigungsminister Olexij Resnikow in der Nacht | |
| zum Dienstag bei Facebook. Geboten werden jedem Soldaten umgerechnet mehr | |
| als 40.000 Euro. Finanziert werde die Aktion von der internationalen | |
| IT-Industrie. | |
| „Jeder, der sich weigert, ein Besatzer zu sein, bringt den Frieden näher. | |
| Für diejenigen, die den Weg des Besatzers wählen, wird es keine Gnade | |
| geben!“, sagte Resnikow. Ob sich ergebende Russen das Geld tatsächlich | |
| erhalten, war zunächst nicht zu überprüfen. | |
| Ukrainischen Angaben zufolge sollen bisher mindestens 200 russische | |
| Soldaten gefangen genommen worden sein. Verhörvideos nach zu urteilen | |
| sollen sie geglaubt haben, an einem Manöver teilzunehmen – tatsächlich aber | |
| zum Kämpfen in die Ukraine geschickt worden sein. Russland hatte am | |
| vergangenen Donnerstag ohne Kriegserklärung das Nachbarland angegriffen. | |
| UN-Angaben zufolge wurden bereits über 400 Zivilisten getötet. (dpa) | |
| ## 660.000 Menschen auf der Flucht | |
| Mehr als 660.000 Menschen haben nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) | |
| seit Beginn der russischen Invasion am Donnerstag die Ukraine in Richtung | |
| Nachbarländer verlassen. Bei der Einreise nach Polen gibt es demnach | |
| kilometerlange Schlangen und Menschen müssen bis zu 60 Stunden warten. Die | |
| Warteschlangen vor der Grenze nach Rumänien seien bis zu 20 Kilometer lang. | |
| (rtr) | |
| ## Mariupol laut Bürgermeister unter ständigem Beschuss | |
| Die ukrainische Hafenstadt Mariupol steht ihrem Bürgermeister zufolge unter | |
| ständigem Beschuss. Dabei sei Infrastruktur sowie Schulen und Häuser | |
| zerstört worden, sagt Wadym Boitschenko in einer Live-Übertragung im | |
| ukrainischen Fernsehen. „Es gibt viele Verletzte. Es wurden Frauen und | |
| Kinder getötet.“ Wohngebiete würden seit fünf Tagen angegriffen. Russland | |
| greife mit Artillerie und aus der Luft an, sagt der Bürgermeister der im | |
| Süden der Ukraine gelegenen Stadt. | |
| Dem Anführer der Separatisten in Donezk, Denis Puschilin, zufolge soll die | |
| Stadt im Laufe des Tages eingekesselt werden. „Die Aufgabe für heute ist | |
| es, Mariupol einzukreisen“, zitiert die Nachrichtenagentur RIA Puschilin | |
| aus einem Fernsehinterview. (rtr) | |
| ## Youtube sperrt Kanäle von RT und Sputnik in Europa | |
| Die Videoplattform Youtube hat die Kanäle der russischen Staatssender RT | |
| und Sputnik europaweit gesperrt. „Aufgrund des andauernden Krieges in der | |
| Ukraine sperren wir mit sofortiger Wirkung Youtube-Kanäle, die mit RT und | |
| Sputnik in Europa verbunden sind“, teilte ein Firmensprecher am Dienstag | |
| mit. | |
| Es werde eine Weile dauern, bis die Maßnahmen technisch umgesetzt werden. | |
| „Unsere Teams beobachten die Situation weiterhin rund um die Uhr, um | |
| schnellstmöglich zu handeln.“ | |
| Im vergangenen September hatte Youtube bereits die deutschsprachigen Kanäle | |
| von RT gesperrt und entfernt. Damals hatte der Google-Dienst dem | |
| Staatssender im Kontext von Falschinformationen zur Coronapandemie | |
| wiederholte Verstöße gegen die Richtlinien von Youtube vorgeworfen. (dpa) | |
| ## 🐾 Gysi attackiert Wagenknecht & Co. | |
| Wegen ihrer Haltung zum Ukrainekrieg greift Gregor Gysi sieben | |
| Linkenabgeordnete an. Ihnen ginge es nur darum, ihre „alte Ideologie“ zu | |
| retten. taz-Redakteur [9][Pascal Beucker] [10][berichtet über die Fronten | |
| in der Linkspartei]. (taz) | |
| ## Volleyball-Weltverband entzieht Russland die Männer-WM | |
| Der Volleyball-Weltverband FIVB entzieht Russland wegen der Invasion in die | |
| Ukraine die Männer-Weltmeisterschaft. Ein neuer Ausrichter für das | |
| WM-Turnier vom 26. August bis 11. September werde nun gesucht, teilte die | |
| FIVB am Dienstag mit. Wegen des Krieges in der Ukraine sei es „unmöglich, | |
| Weltmeisterschaften in Russland vorzubereiten und durchzuführen“, hieß es | |
| in dem Statement. Der Weltverband sei „ernsthaft besorgt über die | |
| eskalierende Situation und die Sicherheit der Menschen in der Ukraine“. Die | |
| FIVB hatte Russland bereits als Etappenort der Nationenliga gestrichen. | |
| Ursprünglich waren bei den Frauen ab Ende Juni in Ufa und bei den Männern | |
| ab Anfang Juli in Kemerewo Partien in Russland vorgesehen. Die | |
| Ersatzausrichter sollen in Kürze benannt werden. (dpa) | |
| ## Spanien schließt direkte Waffenlieferungen an Ukraine aus | |
| Der [11][spanische Regierungschef Pedro Sánchez] hat anders als andere | |
| Nato- und EU-Partner direkte Waffenlieferungen an die Ukraine vorerst | |
| ausgeschlossen. Spanien beteilige sich vielmehr an dem EU-Programm zur | |
| Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte, sagte | |
| der Sozialist am späten Montagabend im TV-Sender RTVE. Spanien sei der | |
| viertgrößte Geldgeber des Finanzierungsinstruments, das 450 Millionen Euro | |
| für Waffen und 50 Millionen Euro für Ausrüstung und Treibstoffe für die | |
| Ukraine vorsieht. Zuvor hatte der kleinere, linkere Koalitionspartner | |
| Unidas Podemos die Rolle der Nato und EU-Waffenlieferungen an die Ukraine | |
| kritisiert. Sánchez warnte den russischen Präsidenten Wladimir Putin, die | |
| Sanktionen des Westens gegen Russland würden so lange aufrechterhalten | |
| bleiben, bis Russland „alle seine Truppen aus der ganzen Ukraine“ abgezogen | |
| habe. (dpa) | |
| ## 🐾 Nahkampf um einen Platz im Zug | |
| Unser Ukraine-Korrespondent [12][Bernhard Clasen] hat am Montagabend | |
| mehrmals versucht, in einen Zug Richtung Westen einzusteigen. Über | |
| Verzweiflung und Wut am Bahnhof in Kiew berichtet er [13][hier]. (taz) | |
| Chefdirigent wegen Nähe zu Russland entlassen | |
| Die Stadt München entlässt den Chefdirigenten der Philharmoniker, Waleri | |
| Gergijew, wegen fehlender Distanzierung vom russischen Einmarsch in die | |
| Ukraine. Gergijew habe sich trotz der Aufforderung, „sich eindeutig und | |
| unmissverständlich von dem brutalen Angriffskrieg zu distanzieren, den | |
| Putin gegen die Ukraine und nun insbesondere auch gegen unsere Partnerstadt | |
| Kiew führt“, nicht geäußert, erklärte der Münchner Oberbürgermeister Di… | |
| Reiter (SPD) am Dienstag. Reiter hatte Gergijew, der seit der Spielzeit | |
| 2015/2016 Chefdirigent der Philharmoniker ist, ein Ultimatum bis Montag | |
| gestellt. (afp) | |
| Altkanzler Schröder verliert Mitarbeiter:innen | |
| Altkanzler Gerhard Schröder verliert alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter | |
| in seinem Bundestagsbüro. „Ich kann bestätigen, dass die vier Mitarbeiter | |
| in dem Büro gebeten haben, wieder in anderen Funktionen zu arbeiten“, sagt | |
| Albrecht Funk aus dem Büro auf Anfrage. Die vier sind formal beim | |
| Kanzleramt angestellt und werden nun an anderer Stelle beschäftigt. Zu den | |
| Gründen will sich Funk nicht äußern. Hintergrund dürften aber | |
| unterschiedliche Auffassungen zu dem Ukraine-Russland-Konflikt sein. | |
| Schröder weigert sich trotz entsprechender Aufforderungen auch der | |
| SPD-Spitze, seine Posten bei russischen Energiekonzernen nach der | |
| russischen Invasion in der Ukraine abzugeben. (rtr) | |
| ## 🐾 Selenskyj dankt William und Kate | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei der den | |
| britischen Thronfolgern William und Kate für ihre Solidarität bedankt. Er | |
| und seine Frau seien dankbar, dass der Prinz und die Prinzession von | |
| Camebridge „zu unserem Land stehen und unsere mutigen Bürger unterstützen�… | |
| [14][schrieb Selenskyj auf Twitter und fügte hinzu:] „Das Gute wird | |
| triumphieren.“ (taz) | |
| Bosporus geschlossen für alle Kriegsschiffe | |
| Die Türkei hat angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine davor | |
| gewarnt, mit Kriegsschiffen die Meerengen zwischen Mittelmeer und Schwarzem | |
| Meer zu durchqueren. „Wir haben alle Länder, ob Anrainer oder nicht, davor | |
| gewarnt, die Meerengen mit Kriegsschiffen zu passieren“, sagte der | |
| türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu nach Angaben der staatlichen | |
| Nachrichtenagentur Anadolu am Montag. Er verwies dabei auf den Vertrag von | |
| Montreux. Demnach kann die Türkei in Kriegszeiten unter bestimmten | |
| Umständen alleinig über die Schließung der Meerengen Bosporus und | |
| Dardanellen entscheiden. (dpa) | |
| USA sehen keinen Anlass, eigene Alarmstufe zu verändern | |
| Nach der Ankündigung Russlands, als Warnung an den Westen seine | |
| Abschreckungswaffen in erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen, sehen die | |
| USA keine Veranlassung für eine Änderung der eigenen | |
| Verteidigungsbereitschaft. „Wir bewerten die Anordnung von Präsident Putin | |
| und sehen derzeit keinen Grund, unsere eigene Alarmstufe zu ändern“, sagte | |
| die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Montag in Washington. Auch | |
| der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, betonte: „Wir sind der | |
| Meinung, dass es keine Notwendigkeit für eine Änderung gibt.“ (dpa) | |
| Satellitenbilder zeigen russischen Militärkonvoi vor Kiew | |
| Satellitenbilder zeigen einen 60 Kilometer langen russischen Militärkonvoi | |
| nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Der Konvoi „erstreckt sich | |
| von der Umgebung des Antonow-Flughafens (etwa 25 Kilometer vom Zentrum | |
| Kiews entfernt) im Süden bis zur Umgebung von Prybirsk“ im Norden, teilte | |
| das US-Satellitenbildunternehmen Maxar am Montagabend in einer E-Mail mit. | |
| Die Bilder des Konvois zeigen Dutzende Fahrzeuge, die auf Straßen in der | |
| ukrainischen Landschaft hintereinander aufgereiht sind. Einige der | |
| Fahrzeuge stünden „sehr weit voneinander entfernt“, teilte Maxar weiter | |
| mit. Andere seien „zu zweit und dritt“ gruppiert. Auf einigen Bildern sei | |
| der Rauch von mutmaßlich brennenden Gebäuden zu erkennen. Das | |
| US-Unternehmen veröffentlichte zudem Bilder, die neue Truppenverlegungen | |
| von Kampfhubschraubern und Fahrzeugen in Belarus, weniger als 30 Kilometer | |
| von der ukrainischen Grenze entfernt, zeigen. | |
| Seit Beginn der russischen Offensive am Donnerstag haben die ukrainischen | |
| Streitkräfte eigenen Angaben zufolge mehrere Angriffe der russischen | |
| Streitkräfte auf Kiew abgewehrt. Größere Kämpfe gab es um den | |
| Antonow-Flughafen am Stadtrand der Hauptstadt. Westlichen Militärs zufolge | |
| hat der Widerstand der Ukrainer den russischen Angriffskrieg „verlangsamt“. | |
| Russland zog allerdings immer mehr Truppen um die größeren Städte des | |
| Landes zusammen und beschoss sie laut ukrainischen Angaben mit Raketen. | |
| Wie die Nachrichtenagentur AFP aus diplomatischen und Verteidigungskreisen | |
| erfuhr, bereitete sich Moskau in der Nacht zum Dienstag auf einen | |
| unmittelbar bevorstehenden neuen militärischen Vorstoß vor. | |
| Am Montag war die russische Hauptkolonne „etwa fünf Kilometer“ Richtung | |
| Kiew vorgerückt und befand sich einem hochrangigen Vertreter des | |
| US-Verteidigungsministeriums zufolge „etwa 25 Kilometer“ von der Stadt | |
| entfernt. | |
| Der Generalstab der ukrainischen Armee erklärte am Dienstag auf Facebook, | |
| dass sich die russischen Streitkräfte in den letzten 24 Stunden neu | |
| formiert und gepanzerte Fahrzeuge und Artilleriewaffen angehäuft hätten, | |
| „vor allem um Kiew und die anderen großen Städte der Ukraine einzukreisen | |
| und unter ihre Kontrolle zu bringen“. (afp) | |
| ## Explosionen in Charkiw und Kiew | |
| Die ukrainischen Behörden berichteten am Montag von einer großen Explosion | |
| in der zweitgrößten Stadt Charkiw, bei der mindestens elf Menschen ums | |
| Leben kamen. Russische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge seien „überall“ in | |
| der Stadt zu sehen, sagte Bürgermeister Ihor Terechow, der von ukrainischen | |
| Medien zitiert wurde. | |
| Laut Ihor Kolychaev, dem Bürgermeister von Cherson im Süden der Ukraine, | |
| hat die russische Armee an allen Ausfahrten seiner Stadt Kontrollposten | |
| errichtet. Er versicherte jedoch, dass „Cherson ukrainisch bleibt“ und „in | |
| der Lage sein wird, [15][Widerstand zu leisten]“. | |
| Der Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in | |
| Europa (OSZE) zufolge kam es am Montag in und um die beiden Städte zu | |
| mehreren Explosionen. Laut der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine wurden | |
| Wohnhäuser in mehreren Städten beschossen, wobei es Verletzte gab. | |
| Insgesamt hätten die russischen Streitkräfte seit Beginn der Invasion 113 | |
| taktische Raketen abgefeuert, sagte der ukrainische Armeechef Waleri | |
| Salujny am Montagabend. | |
| Die UNO sprach am Montag von 102 getöteten und 304 verletzten Zivilisten, | |
| doch die tatsächlichen Zahlen seien „erheblich“ höher. Die ukrainische | |
| Regierung berichtete indessen von 352 getöteten Zivilisten und 2.040 | |
| Verletzten seit Beginn der russischen Invasion am Donnerstag und | |
| behauptete, dass Tausende russische Soldaten ums Leben gekommen seien. Die | |
| russische Regierung legte keine Zahlen vor. | |
| Laute Explosionen waren am Montagabend auch in der Hauptstadt Kiew zu | |
| hören, wie Journalisten in der Stadt berichteten. In Kiew bereiteten sich | |
| viele Menschen auf einen erneuten russischen Angriff vor und errichteten | |
| behelfsmäßige Barrikaden auf den Straßen. Die russische Armee forderte die | |
| Bevölkerung auf, Kiew auf einer bestimmten Schnellstraße verlassen. | |
| In Kiew gab es am Montag lange Warteschlangen vor Lebensmittelgeschäften, | |
| nachdem eine 36-stündige Ausgangssperre aufgehoben worden war. „Wir werden | |
| sie mit Molotow-Cocktails und Kopfschüssen begrüßen“, sagte der | |
| Bankangestellte Viktor Rudnichenko der Nachrichtenagentur AFP über den | |
| erwarteten Angriff der russischen Armee. „Die einzigen Blumen, die sie von | |
| uns bekommen, werden für ihr Grab sein.“ (afp) | |
| Chines:innen verlassen die Ukraine | |
| China hat begonnen, seine Bürger aus dem Land zu evakuieren. Rund 600 | |
| chinesische Studenten seien am Montag aus Kiew und der südlichen Hafenstadt | |
| Odessa gebracht worden, berichtete die staatliche Zeitung Global Times | |
| unter Berufung auf die chinesische Botschaft in der ukrainischen | |
| Hauptstadt. Dem Bericht zufolge reisten sie mit einem Bus in die | |
| benachbarte Republik Moldau. | |
| Die sechsstündige Reise sei „sicher und reibungslos“ verlaufen, wurde einer | |
| der Evakuierten zitiert. Weitere 1.000 chinesische Staatsangehörige sollen | |
| dem Bericht zufolge die Ukraine am Dienstag in Richtung Polen und Slowakei | |
| verlassen. | |
| Nach Angaben Chinas halten sich rund 6.000 chinesische Staatsbürger in der | |
| Ukraine auf, um dort zu arbeiten oder zu studieren. Die chinesische | |
| Botschaft in Kiew forderte Ausreisewillige nach dem Angriff Russlands auf | |
| die Ukraine zunächst auf, eine chinesische Flagge an ihren Fahrzeugen zu | |
| befestigen. Angesichts von Gerüchten in Online-Netzwerken, wonach die | |
| Ukrainer zunehmend feindselig gegenüber chinesischen Bürgern seien, änderte | |
| sie jedoch ihren Kurs. | |
| [16][China vollzieht im Umgang mit dem Ukrainekrieg eine Gratwanderung]: | |
| Zum einen steht es an der Seite Russlands und hat mehrfach die | |
| „Provokationen“ des Westens angeprangert. Zum anderen betonte Peking auch | |
| die Unantastbarkeit der staatlichen Souveränität. (afp) | |
| OSZE-Mitarbeitende verlassen Donezk | |
| Alle Mitglieder der Beobachtungsmission der Organisation für Sicherheit und | |
| Zusammenarbeit in Europa (OSZE) werden Diplomatenkreisen zufolge am | |
| Dienstag die von Separatisten kontrollierte Stadt Donezk verlassen. Die | |
| OSZE überwachte und meldete Verstöße gegen ein | |
| [17][Waffenstillstandsabkommen zwischen der Ukraine und von Russland] | |
| unterstützten Separatisten in der Region. (rtr) | |
| 350.000 Ukrainer:innen bereits in Polen | |
| Seit der russischen Invasion der Ukraine sind inzwischen 350.000 Menschen | |
| von dort nach Polen gekommen, wie der stellvertretende polnische | |
| Innenminister Maciej Wasik im Rundfunk mitteilt. Allein in den vergangenen | |
| 24 Stunden hätten [18][100.000 Menschen die Grenze überquert.] „Insgesamt | |
| gab es seit Donnerstag bereits 350.000 Flüchtlinge.“ (rtr) | |
| Russische Truppen rücken näher an Europa heran | |
| Russland verlegt einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax zufolge | |
| Truppen aus dem äußeren Osten Russlands näher an Europa heran. Die | |
| militärischen Einheiten würden Übungen in der Provinz Astrachan im | |
| Südwesten an der Grenze des asiatischen und des europäischen Teils des | |
| Landes abhalten, zitiert die Agentur das zuständige Militärkommando. Die | |
| Truppen würden vor allem die Verlegung von militärischen Einheiten über | |
| große Entfernungen üben. (rtr) | |
| Weitere Nachrichten vom Dienstag [19][lesen Sie hier]. | |
| 1 Mar 2022 | |
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