# taz.de -- An der ukrainisch-russischen Grenze: Vorkriegszeit in Konotop | |
> Früher war viel los um das ukrainische Konotop, nahe der Grenze. Jetzt | |
> ist der Zugverkehr eingestellt. Menschen ziehen fort. Aber Panik gibt es | |
> nicht. | |
Bis vor zwei Jahren noch führte kaum ein Weg vorbei an Konotop, wenn man | |
von der Ukraine nach Moskau wollte. Drei Stunden fährt der Zug von Kiew bis | |
in die 90.000-Einwohner-Stadt. Bis zur Grenze sind es nur noch einhundert | |
Kilometer. Am Bahnhof von Konotop kontrollierten die ukrainischen Grenzer | |
die Papiere der Reisenden, bevor der Zug sich in Richtung Russland | |
aufmachte. | |
Doch seit März 2020 fahren [1][keine Züge] mehr von der Ukraine nach | |
Russland. Das Nachbarland hat den Bahnverkehr ausgesetzt. Als Begründung | |
dient die Coronapandemie. | |
Auch wer mit dem Auto von Kiew nach Moskau über den Grenzübergang | |
Batschiwsk will, kommt an [2][Konotop] vorbei. Und so ist die Stadt für | |
viele Menschen die letzte größere ukrainische Siedlung. Doch auch der | |
Reiseverkehr mit Autos und Bussen ist stark zurückgegangen. | |
Zwanzig Fahrminuten von Konotop entfernt liegt das Dorf Popiwka. Vor zehn | |
Jahren lebten hier 6.000 Menschen, jetzt sind es noch gut 4.000. Wer kann, | |
zieht fort. Die einst belebte Grenzregion droht zu veröden. | |
Nur langsam arbeitet sich das Taxi die sanfte Steigung zur Newski-Straße | |
hinauf. Der Wagen ist offenbar der erste, der nach den Schneefällen der | |
vergangenen Nacht hier unterwegs ist. Draußen herrscht klirrende Kälte und | |
völlige Stille. Hier im Haus Nummer 58 wohnt Taissja Garadnitschewa mit | |
ihren Enkeln, den 15-jährigen Zwillingen Artjem und Maxim. Deren Mutter | |
Natascha arbeitet in Kiew im Schichtdienst. Und das heißt: eine Woche Kiew, | |
eine Woche im Dorf bei ihren Kindern. | |
## Bei Taissja kommt die Suppe direkt vom Huhn | |
Wenn sich das eiserne Tor des Hofes öffnet, ist man in einer ganz eigenen | |
Welt angekommen. Die Begrüßung ist laut: ein kläffender Hund, gackernde | |
Hühner, schnatternde Enten und eine stolze Ziege, die sich das Ganze aus | |
einer gewissen Entfernung ansieht. | |
Was bei Taissja gegessen wird, kommt fast immer vom eigenen Hof, so auch | |
heute die kräftige Hühnersuppe, mit Kräutern aus dem eigenen Garten | |
verfeinert, der Himbeertee, die Gurken, die Tomaten, die Nüsse, die | |
Zwiebeln, Kartoffeln, die Äpfel und Birnen. „Das Huhn ist ganz frisch, ich | |
habe es heute Morgen geschlachtet“ berichtet die 62-jährige Taissja. | |
Seit einigen Jahren ist Taissja Garadnitschewa Witwe. 1981 war sie von der | |
Ukraine nach Baschkirien gezogen, weit im Osten Russlands gelegen. Dort | |
arbeitete sie im Labor einer Ziegelfabrik. Dort lernte sie auch Wladimir | |
kennen, einen Russen, der in der gleichen Fabrik in der Ziegelpressanlage | |
arbeitete. Drei Jahre später zogen sie in die Ukraine, wo sie bis zur | |
Pensionierung in einem Archiv arbeitete. | |
Reichhaltig ist ihre Rente nicht. Gerade einmal 80 Euro bekommt Taissja | |
jeden Monat, dazu einen monatlichen Zuschuss in Höhe von 80 Euro für | |
Heizung und Strom. Und den hat sie auch dringend nötig, zahlt sie doch | |
jeden Monat gut hundert Euro an Strom und Heizkosten. | |
„Wenn ich die Tiere nicht hätte, könnte ich nicht überleben“, sagt Taiss… | |
Von den Hühnern bekommt sie die Eier. Drei Liter Ziegenmilch hat sie jeden | |
Tag, mehr als sie braucht. Und so verarbeitet sie einen Teil zu Käse. Auch | |
das Schlachten der Tiere übernimmt sie selbst, nur die Ziege wird wohl ihr | |
Schwiegersohn übernehmen. Als sie das erzählt, kommen den Zwillingen die | |
Tränen. Sie lieben ihre Sonja, wie die Ziege heißt. | |
## Früher ging es ganz einfach über die Grenze | |
Früher, als man noch frei reisen konnte, hatte sie es einfacher, erzählt | |
Taissja Garadnitschewa. Zum Einkauf von Kleidung fuhr sie gerne ins | |
belarussische [3][Gomel] über die Grenze, und jede Woche im Sommer einmal | |
in die benachbarten russischen Städte, um ihre Kirschen zu verkaufen. „Ich | |
habe so viele Kirschen verkauft, wie ich tragen konnte. Jetzt muss ich sie | |
hier loswerden, und da bekomme ich weniger für sie.“ | |
Sie lebt gerne mit den Zwillingen zusammen. „Doch in einigen Jahren werden | |
sie nach Kiew ziehen, Natascha kümmert sich schon jetzt um ihren weiteren | |
Bildungsweg. Und dann bin ich wieder alleine hier auf dem Hof.“ Doch die | |
Jungs müssten sich weiterentwickeln, sagt sie ohne Groll. | |
Was sie ärgert, ist, dass die beiden überhaupt keinen Sinn für die schöne | |
Natur hätten. Den ganzen Tag säßen sie mit ihren Kopfhörern vor dem | |
Bildschirm, werfen nicht einmal einen Blick auf die wundervolle verschneite | |
Straße. Morgens gehen sie zur Schule – online, nachmittags machen sie ihre | |
Hausaufgaben, spielen und chatten, alles online. | |
Gechattet wird viel, erzählen sie, mit Gesprächspartnerinnen in der Ukraine | |
und Russinnen auf der anderen Seite der Grenze. Und man könne über alles | |
sprechen, sich stundenlang unterhalten, sagt Maxim. Nur ein Thema sei tabu: | |
Politik. Da möchte er überhaupt nicht darüber reden. | |
Früher, sagt Taissja Garadnitschewa, sei mehr Leben gewesen. Da sei die | |
Straße ein Ort der Kommunikation gewesen. Heute säßen alle Menschen zu | |
Hause vor ihren Bildschirmen. Viele nutzten das Häuschen im Dorf nur als | |
Zweitwohnsitz. Manche Häuser hätten gar keine Heizung, deswegen kämen deren | |
Besitzer nur im Sommer nach Popiwka. | |
Abends ist doch noch ein Laut auf der Straße zu hören. Beim Einbruch der | |
Dunkelheit zieht ein vielleicht 14-jähriger Junge mit einer Zipfelmütze auf | |
dem Kopf seine Schwester auf einem Schlitten durch den Schnee. Sie lachen, | |
und immer wieder fällt der Schlitten um, liegt die Schwester im Schnee – | |
und lacht. | |
Der Junge ist etwas gesprächiger als die Zwillinge, wenn es um Politik | |
geht. Er holt sein Handy aus der Tasche und zeigt eine Fotomontage des | |
ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenski und seines russischen Kollegen | |
Wladimir Putin. „Die sollen sich mehr lieben, die beiden“, sagt er, während | |
er seine Schwester durch den Schnee zieht. Dann verschwindet er, seine | |
Schwester und der Schlitten hinter einer Kurve. | |
## Bei Artjem Semenichin, dem Bürgermeister von Konotop | |
Schnee liegt auch in Konotop, und deswegen wirkt das blaue Gebäude in einem | |
kleinen Park im Stadtzentrum fast wie ein verträumtes Schloss. Hier tagt | |
der Stadtrat und hier residiert Bürgermeister Artjem Semenichin. Der ist | |
gewiss kein Träumer. Seit sieben Jahren hat der 40-Jährige die Stadt fest | |
im Griff. Das Erdgeschoss des Rathauses dient nicht nur dem Publikum, das | |
bei den Behörden ein Anliegen hat. Hier kann man in einem Kiosk einen | |
Kaffee holen und ihn in Ruhe auf einem der Klappstühle sitzend austrinken. | |
In Zeiten der Pandemie, in der viele der Cafés entsprechend der | |
Vorschriften keine Sitzplätze anbieten, ist das eine praktische Sache. Die | |
Fensterchen der Empfangsdamen sind so niedrig, dass man sich schon sehr | |
bücken muss, um ihnen in die Augen zu sehen und sein Anliegen vortragen zu | |
können. | |
Weitaus getragener wirkt die Atmosphäre im dritten Stockwerk. Wer sich über | |
die Schritte dämpfenden Teppiche zum Empfangszimmer des Bürgermeisters | |
vorarbeitet, kommt vorbei an Porträts ukrainischer Krieger aus mehreren | |
Jahrhunderten. Es gibt keine anderen Motive. Im Vorzimmer bittet eine Dame | |
um Eintritt, und das Erste, was in dem geräumigen Zimmer des Bürgermeisters | |
ins Auge sticht, ist ein riesiges Porträt des ukrainischen | |
Nationalistenführers [4][Stepan Bandera]. | |
Der Bürgermeister ist Offizier, und entsprechend verläuft seine | |
Vorstellung. Artjem Semenichin spricht schnell und energisch. Man braucht | |
seine Rede nicht lange zu interpretieren, denn die Worte sind zu eindeutig. | |
Er habe sich sofort bei Beginn des Donbaskrieges 2014 an die Front | |
gemeldet, beginnt er das Gespräch. „Ich gehe von einer neunzigprozentigen | |
Wahrscheinlichkeit eines russischen Angriffes auf unser Gebiet aus“, sagt | |
er weiter. | |
Und dann fährt der Bürgermeister fort und greift Deutschland an. | |
„Deutschland hat uns verraten, ich meine nicht das deutsche Volk, ich meine | |
die absolut gewissenlose deutsche Führung“, wettert Semenichin. Die | |
deutschen Politiker, redet er sich in Rage, seien käuflich, angefangen mit | |
[5][Gerhard Schröder], der sich dann an Wladimir Putin verkauft habe. | |
„Merkel und Scholz führen fort, was Gerhard Schröder angefangen hat, | |
nämlich Deutschland vor dem russischen Gas in die Knie zu zwingen.“ Absolut | |
gewissenlos handelten die deutschen Politiker. Allein schon das Angebot, | |
der Ukraine 5.000 Helme zur Verfügung zu stellen, während Länder wie | |
Tschechien, Großbritannien, die USA echte Waffen lieferten, sei ein Hohn. | |
„Wenn ich [6][Selenski] wäre, würde ich diese 5.000 Helme mit Fallschirmen | |
über dem Bundestag abwerfen. Sollen sie doch selbst diese Helme tragen.“ | |
All das sei Verrat an den europäischen Werten. Als gläubiger Mensch wisse | |
er, dass Gott alles sehe und dass Deutschland für derartiges Handeln | |
bestraft werde, früher oder später. In einem Monat, in einem Jahr oder auch | |
in ein paar Jahren. | |
Auf einen russischen Einmarsch sei sein Gebiet hier bestens vorbereitet, | |
erklärt Semenichin. Man arbeite an Plänen für die Evakuierung der | |
Zivilbevölkerung. „Und wir haben Waffen. Wir haben den Wunsch, die | |
Okkupanten zu töten. Wir haben ein heißes Herz, eine lebendige Seele, und | |
wir wollen unsere Kinder, unsere Eltern, unser Land verteidigen“. | |
## „Wir sind von Kosakenblut“ | |
Sollen sie ruhig kommen, die Russen, in Konotop sei man gut aufgestellt, | |
versichert der Bürgermeister. Man habe Einheiten der territorialen | |
Verteidigung, ein gutes Netzwerk von patriotischen Organisationen, | |
nationalistischen Organisationen, die ihre Wurzeln in der | |
Partisanenbewegung haben. „Wir sind von Kosakenblut. Wir haben es in den | |
Genen, unser Land zu verteidigen.“ Während des Zweiten Weltkriegs seien | |
lokale Einheiten der UPA, der Ukrainischen Aufständischen Armee, im Gebiet | |
von Konotop aktiv gewesen. Und da gab es die Tradition, alle zwei oder drei | |
Monate von Moskau entsandte Kommunisten zu erstechen. Deren Leichen habe | |
man dann vor dem Stadtrat abgelegt. Und genau so ein Schicksal müssten auch | |
weitere Okkupanten befürchten, sagt er. „Wir Ukrainer sind ein stolzes | |
Volk. Wir lieben die Freiheit und werden nicht aufgeben.“ | |
Inna Pantschenko hat Artjem Semenichin nicht zum Bürgermeister gewählt. Es | |
ist Jahre her, dass die Anti-Korruptions-Aktivistin mit ihm kooperierte. | |
Doch dann seien ihre Wege auseinander gegangen, erzählt sie. 2020 | |
kandidierte die parteilose Pantschenko gegen Semenichin. „Semenichin“ so | |
sagt Pantschenko, „ist ein Betrüger. Er sagt, er sei Maidan-Aktivist | |
gewesen, hätte aktiv im Gebiet Lugansk und Donezk gekämpft. Beides ist | |
falsch.“ Regelmäßig habe Semenichin Schläger zu Sitzungen des Stadtrates | |
angeheuert, die dann seine Gegner verprügelt und der Presse den Zugang zur | |
Sitzung verwehrt hätten, sagt sie. | |
Pantschenko findet es sehr verwunderlich, dass Semenichin sich genauso | |
verhalte, wie die russische Propaganda die Ukraine gerne darstelle. So habe | |
er mehrfach öffentlich eine russische Fahne verbrannt. Für die russische | |
Presse seien solche Bilder doch ein gefundenes Fressen. Merkwürdig auch, | |
sagt Pantschenko, dass er als Nationalist von der [7][Swoboda-Partei] | |
ausgerechnet mit der prorussischen „Oppositionsplattform für das Leben“ | |
zusammenarbeite. Wenn Semenichin unabkömmlich sei, werde er von einer Frau | |
der Oppositionsplattform für das Leben vertreten. „Auffallend, so | |
Pantschenko, sei, dass sich der „Pseudonationalist“ Semenichin immer dann | |
krankschreiben lasse, wenn eine umstrittene Entscheidung zur Unterschrift | |
anstehe. In diesen Fällen unterzeichne die Frau von der | |
Oppositionsplattform. „Nicht auszumalen, wenn Semenichin bei einem | |
russischen Angriff wieder einmal nicht erreichbar ist. Dann sind wir ganz | |
in der Hand der Oppositionsplattform“, sagt Pantschenko. | |
## Der Offizier K. zum Stand der Verteidigung Konotops | |
Offizier K. möchte nicht mit seinem Namen und Dienstgrad in der Zeitung | |
stehen. Doch wenn man beobachtet, wie die anderen Offiziere ihn ehrerbietig | |
militärisch grüßen, wird deutlich, dass er wohl ziemlich weit oben in der | |
militärischen Hierarchie von Konotop steht. K. glaubt nicht an einen | |
aktuell bevorstehenden Angriff. Militärisch würde ein Angriff, wenn | |
überhaupt, im Frühjahr Sinn ergeben, sagt K. „Für uns ist das eine | |
Gratwanderung“, sagt er. „Auf der einen Seite wollen wir keine Panik in der | |
Bevölkerung verbreiten. Und Sie sehen auch derzeit keine Soldaten oder | |
verstärkt Polizei im Straßenbild.“ Auf der anderen Seite müsse man sich | |
jedoch sehr wohl vorbereiten. Und da habe man heute schwerere | |
Voraussetzungen als 2014. | |
Wer heute zum Militär gehe, mache dies, weil er Geld brauche, nicht aus | |
patriotischen Gründen. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit, wie man es beim | |
Krieg um die Ostukraine noch hatte, sei nicht mehr da, bedauert Offizier K. | |
Vertreter des Militärs und der Stadtverwaltung hätten alle Zivilschutzräume | |
in der Stadt besucht, einige davon modernisiert und die Daten dazu auf den | |
neuesten Stand gebracht. Gemeinsam mit IT-Leuten entwickle man eine App, | |
mit der jeder Bewohner der Stadt sehen könne, wo sich der nächste | |
Schutzraum befindet. Und immer wieder prüfe man die Funktionsfähigkeit der | |
Sirenen. „Und all das machen wir in der Hoffnung, dass wir diese Arbeit | |
umsonst machen“, sagt K. Es gebe noch weitere Vorbereitungen, aber darüber | |
wolle man jetzt mit der Presse nicht reden. | |
## Alles im Griff: An der Grenzstation von Batschiwsk | |
Die Schnellstraße zur russisch-ukrainischen Grenze nahe der Ortschaft | |
Batschiwsk ist sehr gut ausgebaut – und vollständig leer. Vor 2014 war auf | |
der Piste, die Kiew mit Moskau verbindet, immer viel los. An der Grenze | |
stauten sich die Autos, Busse und Lastwangen regelmäßig kilometerweit, denn | |
die Kontrollen dauerten lange. Doch heute sieht es hier wie ausgestorben | |
aus. Die meisten der Kioske, die Zigaretten, Lebensmittel, | |
Krankenversicherungen oder Alkoholika anbieten, sind schon lange | |
geschlossen. | |
Rauchend steht ein Kellner vor dem einzigen geöffneten Café. Lebendigkeit | |
legen nur die kläffenden Hunde an den Tag, die aufgeregt hin und her | |
rennen. Gelangweilt steht ein Grenzsoldat an seinem Posten, wartet auf | |
Autos, die es zu kontrollieren gäbe. Aber gerade einmal vier Pkws und zwei | |
Lastwagen werden in zwei Stunden abgefertigt. Die meisten der Fahrzeuge | |
tragen moldawische Kennzeichen. | |
„Früher war hier alles voller Autos, war richtiges Leben am Grenzübergang�… | |
berichtet Roman Tkatsch, Pressesprecher der Grenztruppen des Gebietes Sumy. | |
Früher habe man auch schon mal ein paar Gespräche mit den russischen | |
Kollegen drüben geführt. Heute läuft der Kontakt, wenn überhaupt, nur | |
schriftlich. Eigentlich schreibe man sich nur, wenn man eine | |
Grenzverletzung beobachtet habe. | |
Bis 2015 habe es im Gebiet Sumy, zu dem auch die Stadt Konotop zählt, 24 | |
Grenzübergänge gegeben, davon zwei für den internationalen Verkehr, die | |
anderen nur für ukrainische und russische Staatsbürger. Im Jahr 2015 habe | |
die ukrainische Regierung dann „im Rahmen der Optimierung der | |
Grenzübergänge an der ukrainisch-russischen Grenze“, so formuliert es | |
Tkatsch, neun Übergänge geschlossen. 2020 seien 13 weitere Übergangsstellen | |
wegen der Pandemie aufgehoben worden. Jetzt seien nur noch die beiden | |
internationalen Grenzübergänge übrig. | |
„Sie sehen es selbst“, sagt Roman Tkatsch, „hier ist es absolut ruhig. Wir | |
haben hier alles im Griff. Wir haben bisher keine Truppenkonzentration, | |
Truppenbewegung oder Präsenz von militärischer Ausrüstung und Einheiten der | |
russischen Streitkräfte in der Nähe der russisch-ukrainischen Grenze | |
beobachtet“. Das heiße aber nicht, dass sich derartiges 200 Kilometer | |
weiter in Russland nicht abspiele. An der Grenze im Gebiet Sumy, und dafür | |
ist er zuständig, sei alles stabil ruhig. Man habe die Lage im Griff, | |
besondere Vorfälle seien nicht zu beobachten. Sollte sich aber die Lage im | |
Grenzbereich ändern, sei Verstärkung sehr schnell vor Ort. | |
„Lieber 1 & 1 Kunde“ summt das Handy. „Herzlich willkommen in Russland. F… | |
Anrufe nach Deutschland …“ | |
7 Feb 2022 | |
## LINKS | |
[1] https://www.andersreisen.net/im-vergleich-mit-dem-zug-nach-moskau-uber-weis… | |
[2] https://www.britannica.com/place/Konotop | |
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Homel | |
[4] /Rechtsextreme-in-der-Ukraine/!5426354 | |
[5] /Juso-Chefin-zum-Gasgeschaeft-mit-Russland/!5833269 | |
[6] /Ukraine-Konflikt/!5832716 | |
[7] /Nationalisten-in-der-Ukraine/!5243515 | |
## AUTOREN | |
Bernhard Clasen | |
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