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# taz.de -- Diskriminierung von trans Menschen: Das Gegenteil von unsichtbar
> Nach dem Outing als trans ist die Karriere an der Schule vorbei. Doch
> Esther Lau wehrt sich laut. Es wird ein Kampf, der die Lehrer*in
> verändert.
Bild: Esther Lau im Garten in Höhr-Grenzhausen
Es gab diesen Tag, an dem alles stimmte. Das Familienministerium bezahlte
eine Fotografin, um Bilder vom Ehepaar Esther und Steffi Lau mit ihren
Kindern Marlene und Jacob zu machen. Die Fotos sollten auf Postkarten
gedruckt werden, die für Familienvielfalt werben. Die vier fahren an den
Rhein; es ist ein Herbsttag mit Blättern im sattesten Gelb. Marlene lacht
so breit, dass man ihre Zahnspange sieht.
Die Laus haben die Bilder später auf Leinwände drucken lassen und den Flur
ihres Einfamilienhauses damit voll gehängt. Marlene küsst Jacob. Esther
umarmt Steffi. Die Labels, die ihnen sonst angeheftet werden, sieht man
nicht: trans Person, Ehefrau, Pflegekind, Förderschülerin. Man sieht: eine
Familie in Sonntagslaune.
Aber dann sitzt Esther Lau wieder am Schreibtisch und verschickt E-Mails an
Bürgerbüros und Behörden, sendet Beschwerden und Einsprüche. Manchmal
kopiert Lau das Postkartenmotiv in den Anhang, es trägt das Wappen von
Rheinland-Pfalz. Als kleine Erinnerung.
Vor zehn Jahren war Lau in den Augen anderer ein erfolgreicher Lehrer,
verantwortlich für den neuen Berufsschulzweig einer Realschule. Heute ist
Esther Lau seit vielen Monaten krankgeschrieben und kämpft mit Hilfe von
Anwält*innen gegen eine Zwangsversetzung. „Der Gesundheitszustand von
Frau Lau wurde initial in der Vergangenheit negativ beeinflusst, nachdem
sie sich im Mai 2013 im beruflichen Umfeld outete“, schreibt ein Arzt in
einem Gutachten. Der Vorwurf: Berufliche Diskriminierung habe Esther Lau
krank gemacht.
Wo beginnt Diskriminierung? Und lässt sie sich mit Gesetzen bekämpfen,
solange es immer wieder heißt, sie sei nur ein Gefühl?
Für trans Personen hat 2022 gut angefangen. Anfang Januar hat die
Weltgesundheitsorganisation Transgeschlechtlichkeit endgültig aus der Liste
der Diagnosen gestrichen. Im neuen Bundestag sitzen erstmals zwei geoutete
trans Frauen. [1][Die Regierung hat einen Queer-Beauftragten ernannt] – ein
Novum bundesdeutscher Geschichte. Der Koalitionsvertrag verspricht ein
Selbstbestimmungsgesetz und die vollständige Kostenübernahme für
geschlechtsangleichende Behandlungen.
[2][Hinter jedem dieser Erfolge stehen Betroffene, die dafür gekämpft
haben.] Diese Kämpfe spielen nicht nur an den Bundestagsmikrofonen, sondern
vor allem im Alltag. In der Arztpraxis. An der Schwimmbadkasse. Oder, wie
bei Esther Lau, im Lehrerzimmer.
## Esther Lau verortet sich nicht-binär weiblich
Esther Frederique Lau ist 48 Jahre alt und lebt in Höhr-Grenzhausen, einer
Kleinstadt in der Nähe des Westerwalds. Den zweiten Namen Frederique
spricht man „Frederick“. Lau verortet sich weder als Mann noch als Frau,
aber mit weiblicher Tendenz – „nicht-binär weiblich“ ist der Begriff
dafür. Deshalb wünscht sich Esther Lau auch, dass man anstelle von „er“
oder „sie“ den Namen benutzt. Esther Lau weiß, dass das für viele neu ist:
Den gesetzlichen Personenstand hatte Lau zunächst von „männlich“ auf
„weiblich“ ändern lassen, deswegen sprechen selbst Vertraute – auch in
diesem Text – noch von „sie“.
Ansonsten wird kein Pronomen verwendet. Dadurch klingen die Sätze
vielleicht etwas ungewohnt, sperrig, aber auch interessant. Willkommen im
Hause der Familie Lau.
Das Haus ist ein Ort, an dem man morgens schon die Tochter auf dem Flügel
üben hört und an dem abends vor dem Essen gebetet wird. An diesem
Nachmittag im Herbst 2021 sitzt Esther Lau am Küchentisch, um zu erzählen.
Lau wächst mit zwei älteren Brüdern im Harz auf, der Vater ist Pastor, die
Mutter Lehrerin. Offen, aber mit einem klaren Rollenverständnis von Mann
und Frau, so erinnert es Esther Lau.
Es sind die siebziger Jahre, in denen trans Frauen nach Casablanca reisen
müssen, um eine geschlechtsangleichende Operation zu erhalten, und in denen
Schweden als eines der ersten Länder überhaupt die Änderung des
Geschlechtseintrags möglich macht.
Der Schreibtisch der Mutter steht im Nähzimmer. Schon als Kind probiert Lau
dort Frauenkleider an, wenn die Familie nicht zu Hause ist. Mit 14 entdeckt
Lau in einer Zeitschrift einen Artikel über eine „Transsexuelle“, wie es
damals im Text heißt. „Bis dahin dachte ich, dass ich die einzige Person
auf der Welt bin, der es so geht.“ Doch bevor Esther Lau offen trans lebt,
vergehen Jahrzehnte. Trotzdem bestimmt die Geschlechtsidentität viele
Entscheidungen. Zum Beispiel die, erst mal eine Tischlerausbildung zu
machen.
## Der Outingprozess verläuft schleichend
„Mir war schon immer klar, dass ich eine handwerkliche Basis haben will,
die mich schützt, falls ich in meinem Studienberuf nach dem Outing nicht
mehr erfolgreich sein sollte“, sagt Esther Lau. Denn als Tischlerin könne
man ebenso gut selbstständig arbeiten, notfalls sogar im Ausland, falls die
Diskriminierung zu groß wird, denkt sich Lau nach dem Abitur. Dazu muss man
wissen, dass geoutete trans Personen zu dieser Zeit in Deutschland kaum
berufliche Perspektiven haben. Karstadt nimmt sie nicht als Verkäufer,
Restaurants nicht als Kellnerinnen. So bleibt einigen nur die Prostitution.
Nach der Ausbildung macht Esther Lau ein paar Umwege, entscheidet sich dann
für ein Studium in Holztechnik und Religion – auf Lehramt für
berufsbildende Schulen. Zur Unizeit lernt Esther Lau dann Steffi über eine
Datingseite kennen, bei der Lau sich noch mit dem männlichen Vornamen
angemeldet hat. Steffi Lau ist ebenfalls kirchlich aktiv und wird später
Berufsschullehrerin. Gemeinsam ziehen sie nach Rheinland-Pfalz.
Esther Laus Outingprozess verläuft schleichend. Steffi Lau geht davon aus,
dass sie mit einem Mann verheiratet ist. Aber sie weiß, dass Lau gerne
Kleider und Röcke trägt. Sie akzeptiert das, hat aber Angst, dass die
Nachbarn etwas mitbekommen. Esther Lau kennt zu dieser Zeit bereits andere
trans Menschen und hat gelernt, sich zu schminken. Doch mit dem
vollständigen Outing, auch dem beruflichen, will Lau bis zur
Lebenszeitverbeamtung warten – zur Sicherheit. „Ich hatte immer die
Befürchtung, dass meine Karriere zu Ende ist, wenn ich mich oute“, sagt
Esther Lau.
Ein weiterer Grund für die Zurückhaltung liegt in dem
„Transsexuellengesetz“ von 1981. Es gilt in großen Teilen bis heute. Wenn
Esther Lau Anfang der 2000er als Frau hätte unterrichten wollen, hätte es
für die Änderung der Personalakte zuvor eine Änderung der Ausweisdokumente
gebraucht. Doch um vor dem Gesetz weiblich zu werden, hätte Esther Lau sich
sterilisieren lassen müssen. Dann aber hätte es die gemeinsame Tochter
nicht gegeben.
Doch Esther Lau hat sich schon immer Kinder gewünscht. Heute gibt es neben
Marlene, 13, auch Jakob, 7, der vor vier Jahren als Pflegekind in die
Familie kam. „Von mir aus hätte es auch ein ganzer VW-Bus voll Kinder
werden können“, sagt Esther Lau.
Der Bundesverband trans* schätzt, dass 1981 bis 2011 etwa 10.000 trans
Menschen in Deutschland sterilisiert wurden. Im Koalitionsvertrag
verspricht die neue Bundesregierung einen Entschädigungsfonds.
Wer sich mit trans Rechten beschäftigt, merkt schnell, dass sie meist nicht
politisch beschlossen, sondern vor Gerichten erstritten werden. 2008
erreicht eine trans Frau vor dem Bundesverfassungsgericht, dass
verheiratete trans Menschen für die Änderung ihres Personenstandes nicht
mehr zur Scheidung gezwungen werden. Seit 2011 müssen sich trans Menschen
laut einer richterlichen Entscheidung nicht mehr die Eierstöcke oder Hoden
entfernen lassen, um ihren Geschlechtseintrag anzupassen. Und seit Ende
2018 gibt es dank eines Gerichtsurteils in Deutschland den
Geschlechtseintrag „divers“.
Jedoch verläuft der Weg über die Gerichte nicht immer in Richtung
Liberalisierung. So stehen trans Menschen, die Eltern werden, selbst bei
offiziell geändertem Geschlechteintrag mit dem falschen Geschlecht in den
Geburtsurkunden ihrer Kinder. Erst 2017 und 2018 hat der Bundesgerichtshof
zwei Klagen gegen diese Praxis abgewiesen, mit dem Argument, Mutter- und
Vaterschaft seien nicht austauschbar.
Als die Kolleg*innen Esther Lau noch für einen Mann halten, geht es
beruflich aufwärts: Lau wird der Prüfungsvorsitz bei der Tischlerinnung
überantwortet, die Mitautorschaft einer Handreichung zum Lehrplan und die
Leitung einer Arbeitsgruppe. Ein neuer Posten an der örtlichen Realschule
im Jahr 2012 soll der Moment sein, der endlich Klarheit schafft.
In einem Eiscafé weiht Esther Lau den zukünftigen Chef ein. Er, so erzählt
es Lau, reagiert verständnisvoll, vertröstet aber: Erstmal ankommen, dann
könne man das Outing ja im Jahr darauf angehen. Esther Lau willigt ein.
Später wird der Schulleiter bestreiten, dass dieses Gespräch stattgefunden
hat.
2013 wird es dringend: Esther Lau ist bereits als trans Aktivist*in
politisch aktiv und im Privatleben nur noch Esther. Das Doppelleben mit
dem Umziehen in Zugtoiletten auf dem Weg zu Veranstaltungen soll aufhören.
Bei einer gemeinsamen Fahrt, so erinnert sich Esther Lau, kündigt Lau dem
Schulleiter an, sich vor dem Kollegium zu outen. Aus Laus Sicht ist dieser
Moment der Anfang vom Ende der Karriere.
Während Esther Lau all das erzählt, wird es dunkel. Es gibt Abendbrot mit
heißem Tee und Aufschnittplatte, danach holen sich die Kinder ihre
Gute-Nacht-Küsse in der Küche ab. Spätabends setzt Lau sich noch mal zu den
Anwaltsschreiben an den Computer. Denn was nach dem Outing folgte, ist ein
Konflikt mit schwieriger Beweislage. Der taz liegen Dutzende Dokumente vor:
Mails, offizielle Schreiben, Protokolle, Akten. Es sind die formalen
Überbleibsel einer Tragödie, die sich aus vielen kleinen, mürbe machenden
Momenten zusammensetzt.
Kämpft Esther Lau noch oder hat sich Esther Lau schon verkämpft? Diese
Frage beantworten die Beteiligten ganz unterschiedlich.
Für Esther Lau beginnt mit dem angekündigten Outing ein Lebensabschnitt, in
dem es beruflich bergab geht. Innerhalb kürzester Zeit sei Lau mit
kurzfristigen, unerfüllbaren Aufgaben überhäuft worden, habe Verantwortung
abgeben müssen und schlussendlich den Leitungsposten verloren. „Es war
surreal“, erinnert sich Esther Lau. Das Argument sei damals gewesen, dass
die fachliche Eignung fehle, weiter auf der Führungsebene zu arbeiten. Die
Mobbing-Vorwürfe, die Lau anbringt, werden als haltlos und konstruiert
eingestuft.
Ein Schwerbehindertenvertreter, der in den Gesprächen zwischen Esther Lau
und dem Schulleiter dabei war, schreibt in einer Stellungnahme, dass „die
Transsexualität des Herrn“ damals keine Rolle gespielt habe. Lau zieht
wegen des Verlustes der Leitungsstelle vor Gericht – und verliert.
## Esther Lau wird beleidigt und bedroht
Der Wechsel an eine Berufsschule soll die Lösung sein. Dort will Esther Lau
von Anfang an als Lehrerin auftreten. Am Küchentisch erzählt Lau, dass die
Direktorin das gewusst habe. Dennoch sei Lau mit dem männlichen Vornamen
vorgestellt worden. Eine Woche später informiert die Schulleiterin das
Kollegium per E-Mail, dass Lau als „Frau Esther Lau“ angesprochen werden
möchte.
Immer wieder kommt es in den folgenden Jahren vor, dass die Kolleg*innen
Esther Laus alten Namen verwenden. Eine ehemalige Schülerin erzählt der taz
von einer Lehrerin, die der Klasse vor der ersten Stunde mit Esther Lau
sagte, sie wolle sie „vorwarnen“: Die Frau Lau sei bis vor Kurzem noch ein
Herr Lau gewesen.
An der neuen Schule bekommt Esther Lau keine eigene Klasse, die Abnahme von
Prüfungen ist Lau nicht erlaubt. Das wäre nämlich der Moment, in dem Esther
Lau in Kontakt mit Handwerksbetrieben käme. Lau spricht die
Ungleichbehandlung mehrfach an.
Einmal habe ein Kollege gesagt, es gebe mehrere Betriebe, die ein Problem
mit der Transidentität von Esther Lau hätten. So steht es in einem
Protokoll, das Lau selbst verfasst hat. In einer anderen Sitzung hätten
sich Kollegen darüber beschwert, dass sie von den Schüler*innen auf Laus
Trans-Sein angesprochen wurden und sich nun genötigt sähen, das Thema im
Unterricht zu behandeln. Außerdem hätten die Kollegen nicht gewollt, dass
Esther Lau öffentlich darüber spreche, sagt Lau. Esther Lau hatte Fernseh-
und Radiointerviews gegeben.
Einmal hätten Schüler gefragt, was Esther Lau zwischen den Beinen habe.
Einer habe gedroht, Lau dürfe ihm nachts nicht auf der Straße begegnen,
sonst sehe sie die Blumen von unten, sagt Lau. Als der Schüler vor der
Schulleiterin alles abstreitet, sei das Verfahren beigelegt worden. Esther
Lau reicht Beschwerde ein, der Konflikt verhärtet sich. Lau wird
krankgeschrieben. Diagnose: Depression bei „beruflicher Konfliktsituation“.
Schlussendlich soll Lau die Schule verlassen, beschließen Schulleitung und
Schulaufsicht.
Ehemalige Schüler*innen sehen Lau als engagierte Lehrkraft. Dass es
Konflikte im Kollegium gab, haben sie nicht mitbekommen, sagen sie. Aber
natürlich sei über Laus Trans-Sein viel getuschelt worden, das erzählen sie
auch.
Von den alten Kolleg*innen will sich offiziell niemand äußern. Als
Beamte sind sie verpflichtet, auf ihre Vorgesetzten zu verweisen. Aber auch
in den Hintergrundgesprächen sind sie vorsichtig. Die Auseinandersetzungen
mit Lau seien extrem belastend gewesen. Lau sei keine einfache Person, die
Konflikte festgefahren. Wie sie gelöst werden könnten, kann sich niemand
vorstellen.
Die Schulaufsichtsbehörde darf sich aus datenschutzrechtlichen Gründen
nicht zu Laus Fall äußern. Aber Präsident Thomas Linnertz erklärt sich zu
einem allgemeinen Gespräch bereit. Im Videocall sagt er: „Wir haben im
Schulbereich öfters mit Transgeschlechtlichkeit zu tun. Da gab es noch nie
Beschwerden.“ Bei Konflikten moderiere man. Aber manchmal müsse man auch
Entscheidungen treffen, um den Schulfrieden zu wahren. „Wenn Konflikte zu
festgefahren sind, müssen wir eine Person auch mal versetzen.“
## Vier Gerichtsverfahren und drei Anwält*innen
Irgendwann befindet sich Lau in vier Gerichtsverfahren mit der
Schulaufsicht – mit drei verschiedenen Anwält*innen. Lau wirft der Behörde
vor, bei den Diskriminierungsvorwürfen immer auf der Seite der Schulleitung
gewesen zu sein. Und Lau zum Problem zu machen, das wegmüsse – statt zu
versuchen, die Umstände vor Ort zu verändern.
Lau stellt Bedingungen für die Wiedereingliederung: Ein begleiteter
Prozess, in dem gegebenenfalls auch das Kollegium sensibilisiert wird.
Esther Lau nervt.
Esther Lau ist sperrig.
Esther Lau ist anstrengend.
Esther Lau fordert immer.
Esther Lau hört nicht auf.
Esther Lau hört immer noch nicht auf.
„Die Schule versteht meine Fragestellung nicht“, sagt Lau. „Das Einzige,
was die sehen, ist: Da ist die Frau Lau, und die will immer irgendwas. Dass
das aber immer der gleiche Punkt ist, das sehen die nicht. Ich will einen
diskriminierungsfreien Arbeitsplatz.“
Wäre der Weg dahin einfacher, wenn Esther Lau einfach still wäre? Wenn Lau
aufhören würde, Bedingungen zu stellen und Klagen einzureichen? Wenn Lau
einfach wieder an irgendeine neue Schule ginge?
## Vorbild für andere
Marie Bernburg ist 29 Jahre alt und Lehrerin in Rheinland-Pfalz. Auch sie
ist trans. Aber sie geht damit anders um als Esther Lau.
Die beiden kennen sich: Esther Lau ist vor vier Jahren die erste trans
Person, die Bernburg trifft. Von dem Begriff Transgender hat sie bis dahin
nie gehört. Sie weiß nur: In ihrer Rolle als Mann fühlte sie sich nicht
wohl. Bernburgs Partnerin war eine Schülerin von Lau. Sie erinnert sich an
die trans Lehrerin, Bernburg schreibt Lau an, und Lau besucht sie. „Sie hat
mir zugehört“, sagt Marie Bernburg im Zoom-Gespräch. Durch Lau ermutigt,
beginnt Bernburg Hormone zu nehmen, ändert ihren Namen, ihren
Personenstand. Anders als Lau verortet sie sich ausschließlich weiblich.
Bernburg kommt aus einer Lehrerfamilie, ihr Vater bildet sogar
Lehrer*innen aus. Als er von ihrer Transition erfährt, habe er gesagt,
dass sie als trans Person das Referendariat nie schaffen werde, erinnert
sie sich. Sie versucht es dennoch. Zu Beginn weiht sie den Schuldirektor
ein, sonst thematisiert sie ihr Trans-Sein nicht. Ein, zwei Mal wird sie
von Schüler:innen mit „Herr Bernburg“ angesprochen, ein Kollege fragt,
ob sie früher ein Mann gewesen sei. Es sind kleine Begebenheiten in einer
ansonsten geradlinig verlaufenden Ausbildung.
Jetzt, dreieinhalb Jahre später, ist Marie Bernburg dort angekommen, wo sie
immer hinwollte. Die Hormone haben ihre Gesichtszüge weicher gemacht, die
Haare sind lang, die Stimme trainiert. Sie ist unsichtbar als trans Person
geworden, aber sichtbar als Frau. „Ich habe großes Glück“, sagt sie. „E…
trans Frau, die zwei Meter groß ist, ein breites Kreuz hat und eine ganz
tiefe Stimme, die wird es unglaublich schwer haben, als Frau gesehen zu
werden.“
Seit September hat Bernburg ihre erste feste Stelle als Lehrerin. Um nicht
erkannt zu werden, trägt sie in diesem Text einen anderen Namen.
## Diskriminierung am Arbeitsplatz
Verlässliche Zahlen dazu, wie viele trans Personen als Lehrkräfte arbeiten
und wie sie ihren Berufsalltag erleben, gibt es kaum. Aber der Weg in die
Unsichtbarkeit ist heute noch der, den viele trans Menschen am Arbeitsplatz
gehen.
In der [3][Studie „Out im Office?!“] von 2017 geben die Hälfte der trans
Befragten an, dass sie es häufig als notwendig empfinden, ihre
Geschlechtsidentität bei der Arbeit zu verschweigen. 43 Prozent stimmen
dem Satz zu: „Ich kenne Situationen am Arbeitsplatz, in denen ich Angst
erlebt habe, als trans* erkannt zu werden.“ Den Wissenschaftler*innen
zufolge ist es erwiesen, dass sie schlechtere Karrierechancen haben.
Allerdings: 76,5 Prozent der Befragten sagen auch, dass sie im Vergleich zu
vor zehn Jahren offener mit ihrer Geschlechtsidentität umgehen können.
Esther Lau will Trans-Sein aus der Tabuzone holen, gründet einen Verein,
ist mehrere Jahre im Vorstand landes- und bundesweiter queerer Vereine und
schult Lehrer*innen in offiziellen Seminaren. Lau berät den trans
Jugendlichen, dem die Hormoneinnahme verboten wird, genauso wie den
Lehrer, der nicht sicher ist, welchen Namen er auf das Zeugnis eines trans
Kindes schreiben soll. Und Esther Lau tritt 2018 den Grünen bei. Den neuen
Queer-Beauftragten Sven Lehmann kennt Lau aus der
Bundesarbeitsgemeinschaft zu queeren Themen.
Anfang Dezember schaltet Esther Lau wieder für ein Treffen die
Laptop-Kamera an. Hinter Lau sind Laternen aufgereiht, die die Kinder
gebastelt haben, eine Schaukel hängt von einem Holzbalken an der Decke. Am
Abend davor hatte es eine Onlinesitzung zum Koalitionsvertrag „mit
Annalena“ gegeben, sagt Esther Lau, bei der man Fragen stellen konnte.
Wenn die versprochene Verbesserung der trans Rechte schon bei Esther Laus
Geburt Gesetz gewesen wäre – hätte das etwas geändert?
Lau legt kurz die Handfläche ans Herz und atmet laut aus. Puh. „Das hätte
mein ganzes Leben anders verlaufen lassen. Echt alles.“ Lau schüttelt
leicht den Kopf, wie jemand, der etwas nicht glauben kann. „Ich hätte
spätestens mit 18 ohne meine Eltern entscheiden können, den
Geschlechtseintrag zu ändern, und gleich in meinem gefühlten Geschlecht
meine ganze Ausbildung machen können.“ Die ganzen negativen Erlebnisse in
der Schule wären nie passiert, glaubt Esther Lau. „Das hätte uns viel Leid
erspart.“
Gibt es denn auch etwas, das am Koalitionsvertrag schlecht ist?
„Das Tempolimit steht nicht drin. Und der Kohleausstieg kommt viel zu
spät“, sagt Lau. Esther Frederique Lau ist nicht nur trans Person. Von nun
an soll alles andere im Leben wieder mehr Raum bekommen.
Esther Lau will wieder arbeiten. Mit Ärzt*innen und dem Institut für
Lehrergesundheit hat Lau schon vor ein paar Jahren erarbeitet, wie der
Wiedereinstieg an der Schule gelingen könnte. Aus ärztlicher Sicht sei es
nötig, schreibt die behandelnde Ärztin, „dass alle Beteiligten ein
klärendes Gespräch führen und soweit möglich Missverständnisse ausräumen,
Vorurteile abbauen und Spannungen auflösen“. Doch das klärende Gespräch
gelingt damals nicht. Es gebe kein Vertrauensverhältnis mehr, sagt die
Schulleiterin bei einem Gespräch mit Esther Lau und der Schulbehörde im
Dezember 2018. So steht es in einem Protokoll. Lau solle an eine andere
Schule wechseln. Das bekräftigt die Schulleiterin drei Monate später noch
einmal in einer E-Mail. Esther Lau bleibt krankgeschrieben, nimmt
schließlich ein Sabbatical.
## Esther Lau legt Widerspruch ein
Im Januar 2021 kommt ein Dokument an: „Im Namen des Landes
Rheinland-Pfalz“, steht unter dem offiziellen Landeswappen, „versetze ich
Frau Studienrätin Esther Lau mit dem Ende des Monats Januar 2021 in den
Ruhestand“. Wegen der langen Krankheit sollte Esther Laus Dienstfähigkeit
untersucht werden. Weil sie zunächst nicht eingewilligt hatte, wird sie
gegen ihren Willen in Pension geschickt. Lau legt Widerspruch ein. Ein
neues Gutachten bescheinigt: Esther Lau gehört nicht in den Ruhestand.
Joachim Schulte hat 40 Jahre Erfahrung im Ringen um Gleichberechtigung.
„Dass dieser Konflikt so hartnäckig wird“, sagt er, „hätte ich im Leben
nicht erwartet.“ Schulte ist Lehrer und ein Vertrauter von Esther Lau. Er
war Ende der Siebziger Mitorganisator von einem der ersten CSDs und ist
heute Sprecher eines Dachverbands queerer Gruppen in Rheinland-Pfalz. Er
berät Lau seit dem Coming-out.
Hat Esther Lau auch einen Anteil an der Verhärtung?
„Esther findet manchmal Formulierungen, die Menschen nicht gerade glücklich
machen. In der Sache sind sie nicht falsch, aber sie schreibt so, dass
Leute sagen: Da habe ich keine Lust drauf.“
Ist eine Kritik nur berechtigt, wenn sie freundlich formuliert ist? Immer
mehr Betroffene von Diskriminierung verkünden das Ende der Höflichkeit. Sie
hätten das Recht, wütend zu sein, sagen sie. Welche Rechte jemand hat,
entscheidet sich an der Frage, wie nett dieser Mensch ist.
## Vertrauter hält Behördenvorgehen für falsch
Schulte ist ein diplomatischer Redner. Er setzt auf Gespräche und sagt, er
glaube nicht daran, dass sich Probleme wie die von Esther Lau auf dem
Klageweg lösen. Aber er hält das Vorgehen der Behörden für falsch: „Sie
handeln nach dem Motto: Wenn da ein Problem ist und das Problem sitzt ein
bisschen tiefer, dann muss die Person woandershin.“ Das sei zwar
verständlich, weil Organisationen funktionieren müssten. „Diese Position
verkennt aber, dass wir in einer vielfältigen Gesellschaft leben, wo es zur
Selbstverständlichkeit gehört, dass auch queere Personen sichtbar sind.“
Schulte hat enge Verbindungen in die Politik, unter anderem seine Arbeit
hat dazu geführt, dass sich die Landesregierung in den Koalitionsvertrag
geschrieben hat, ein Landesantidiskriminierungsgesetz nach Berliner Vorbild
auf den Weg zu bringen.
Im Grundgesetz steht es ganz vorn, Artikel 3: „Alle Menschen sind vor dem
Gesetz gleich.“ Und es steht darin: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes
(…) benachteiligt oder bevorzugt werden.“ Eigentlich ist damit alles
Wesentliche gesagt. Eigentlich aber auch nichts.
Denn was genau das ist, Benachteiligung, wo sie anfängt, wie sie bewiesen
und bekämpft werden kann, das steht dort nicht. Deshalb ringen seit vielen
Jahren Gerichte und Parlamente auf der ganzen Welt darum. Das Allgemeine
Gleichbehandlungsgesetz, kurz AGG, war bislang einer der größten Versuche
in Deutschland, den Artikel aus dem Grundgesetz juristisch festerzuzurren.
Die Idee war: Wer sich diskriminiert fühlt, wer benachteiligt wird, soll
sich wehren können.
## Angst vor Klagewelle
Die rot-grüne Regierung unter Gerhard Schröder hatte lange an einem solchen
Gesetz gefeilt. Vor allem Politiker von Union und FDP sowie Vertreter der
Wirtschaft lehnten es vehement ab. Sie fürchteten, es würde zu einer
unberechtigten Klagewelle kommen. In Kraft trat das Gesetz 2006 unter
Merkel.
Zu der befürchteten Klagewelle kam es nicht. Im Gegenteil: Nur selten
landen Diskriminierungsfälle nach dem AGG tatsächlich vor Gericht. Das
liegt auch daran, dass Diskriminierung so schwer zu fassen ist. Denn sie
besteht meist nicht darin, dass der Chef zu seiner Schwarzen Angestellten
sagt: Du bekommst den Job nicht, weil du Schwarz bist. Viel öfter besteht
Diskriminierung darin, dass die Schwarze Frau auch bei der fünften
Beförderung wieder übergangen wird. Doch wenn keine offensichtlich
rassistischen oder sexistischen Sprüche gefallen sind, weigern sich
Gerichte häufig, eine direkte Diskriminierung zu erkennen.
Esther Lau wird von der Rechtsanwältin Maryam Haschemi Yekani vertreten,
die sich auf Antidiskriminierungsverfahren spezialisiert hat. Sie hat vor
Gericht auch dafür gestritten, dass Lehrerinnen in Berliner Schulen ein
Kopftuch tragen dürfen. Lau will Schadensersatz und Schmerzensgeld von der
Schulaufsicht in Rheinland-Pfalz erstreiten.
Steffi Lau, Esthers Laus Ehefrau, hat Tage, da kann sie nicht über ihre
Situation und Esthers Laus Kämpfe sprechen. Weil alles zu viel ist, weil
seit dem letzten Jahr auch ihre Tochter Teil des Konflikts geworden ist.
An diesem Tag geht es, das Gespräch findet per Telefon statt. Es ist kurz
vor Weihnachten 2021, Steffi Lau hat sich eben mit den Kindern den
Familienkalender angeschaut, den sie jedes Jahr drucken, um ihn zu
verschenken. Jacob, wie er aus dem Iglu schaut. Marlene auf einer
Blumenwiese. Gute Momente, trotz allem.
Marlene hat eine Dyskalkulie, der Umgang mit Zahlen fällt ihr schwer. Sie
besucht eine Förderschule, aber die Laus wollen, dass ihre Tochter auf eine
andere Schule geht, eine integrative, an der Kinder mit und ohne
Förderbedarf zusammen lernen. Bei der Schulbehörde beantragen sie, dass
Marlene die Schule wechseln darf. Allerdings ist die Wunschschule dieselbe,
bei der es für Esther Lau nach ihrem angekündigten Outing nicht weiterging.
Der Schulleiter von damals arbeitet auch heute noch dort. Ihrer Tochter
zuliebe wollen sie sie dennoch dort anmelden. Doch die Schulbehörde lehnt
ab.
„Der Schulaufsicht gegenüber sind von Ihnen Vorbehalte gegenüber dem
Schulleiter der Realschule plus in Höhr-Grenzhausen geäußert worden“,
schreibt die Behörde in einem Brief. „In Kenntnis dessen kommt auch aus
Sicht der Schulbehörde diese Schule nicht in Betracht.“
Darf ein Konflikt zwischen einem Elternteil und einer Schule der Tochter
den Schulort verwehren? Es gehen noch einige Briefe und E-Mails zwischen
den Laus und der Schulbehörde hin und her. Bei der Bitte um ein klärendes
Gespräch werden sie hingehalten. Ende des Jahres entscheiden die Laus:
Marlene soll auf diese Schule gehen – und solange das nicht klappt, bleibt
sie zu Hause. Esther Lau unterrichtet Marlene allein, die Laus reichen
Klage ein.
Bevor das Gericht entscheidet, kommt es doch zu einem Treffen zwischen den
Laus, der Schulbehörde und dem Schulleiter. Das eskaliert. Wieder, so
erzählt es Esther Lau, habe der Schulleiter gesagt, dass der alte Konflikt
im Raum hänge. Eine Lösung für die Tochter gibt es auch nach knapp zwei
Stunden Gespräch nicht. Die Schulbehörde schreibt schließlich ans Gericht:
„Selbst wenn grundsätzlich für die Zusammenarbeit in der Schule das Kind –
die Antragstellerin – im Mittelpunkt zu stehen hat, sind dennoch alle am
Schulleben Beteiligten auch auf eine gedeihliche Zusammenarbeit mit den
Eltern angewiesen.“
Wieder geht es um den Schulfrieden. Das ist ein Wort, das in dem
Zusammenhang mit Esther Lau öfter fällt. „Man will sich nicht
auseinandersetzen, man will seine Ruhe haben“, sagt Steffi Lau. Sie und
Esther Lau haben sich auch gestritten in diesem Winter. „Manchmal wünsche
ich mir, dass sie einfach mal bestimmte Sachen hinnimmt“, sagt Steffi Lau.
„Es kann doch nicht die einzige Möglichkeit sein, immer weiter mit
Rechtsanwälten zu kämpfen.“
Esther Lau würde gerne wieder an eine Schule. Mit einem Plan, wie das
Kollegium sensibilisiert werden kann. Oder einfach weg: an einer Hochschule
unterrichten oder in einem anderen Bundesland. Steffi und Esther Lau haben
sich wegbeworben, nach Niedersachsen. Das Trans-Sein und die schlechten
Erfahrungen stehen als Versetzungsgrund im Antrag. Das mag krawallig
wirken, aber Esther Lau ist Offenheit lieber. Erste Vorstellungsgespräche
hatten sie schon. Ein wenig fühlt es sich an, als hätten die anderen
gewonnen. Aber beim Gedanken, irgendwo nochmal neu anzufangen, ist
plötzlich auch viel Schwere weg, sagt Steffi Lau.
Es zieht sie fort. Esther Lau hat einen Lkw-Führerschein, Steffi Lau macht
ihn gerade. In der Garage liegen große Metallteile. Sie gehören zum Gestell
eines Lkws, Esther Lau hat sie entrostet. Auf die Ladefläche des Lkw soll
der alte Container, der auf dem Nachbargrundstück steht. Mit Küche, Betten,
Dusche, Klo. Damit wollen sie nach Singapur fahren. Die ganze Familie in
einem Kokon aus Stahl. Aber der Lkw ist noch nicht fertig.
26 Jan 2022
## LINKS
[1] /Queer-Beauftragter-der-Regierung/!5823756
[2] /Queere-Aktivistin-in-Berlin-Marzahn/!5823917
[3] https://www.diversity-institut.info/downloads/IDA_Out-im-Office_Web_180811.…
## AUTOREN
Anne Fromm
Luise Strothmann
## TAGS
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Transpersonen
Schwerpunkt LGBTQIA
Geschlechterdiskriminierung
GNS
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Schottland
Transpersonen
Schwerpunkt Rassismus
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Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Trans-Community
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