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# taz.de -- NPD-Kandidaten in Norddeutschland: „Meine Vorbilder sind Hitler u…
> Die NPD tritt zur Bundestagswahl in allen Bundesländern an. Die taz hat
> sich umgeschaut, wer im Norden für die NPD kandidiert.
Bild: Wo Neonazis sind, ist auch die NPD: Demonstration am 1. Mai 2021 in Greif…
Die Rechtsextremen versuchen einen neuen Anlauf: Zur Bundestagswahl 2021
tritt die NPD in allen Bundesländern an. Die Erwartung der
Bundestagskandidaten im Norden ist zwar wahrscheinlich nicht, tatsächlich
in den Bundestag einzuziehen. Aber sie können darauf hoffen, ihre
Wahlkampfkosten zurückerstattet zu bekommen und den Parteistatus zu
erhalten.
Eine Neuausrichtung der Partei ist nicht zu erkennen. In
Mecklenburg-Vorpommern hofft Michael Andrejewski für die NPD Stimmen zu
gewinnen. Für die Partei saß er zwei Legislaturperioden im Schweriner
Landtag. 1992 verantwortete er in Rostock eine Flugblattaktion gegen
Asylsuchende kurz vor den [1][tagelang anhaltenden Ausschreitungen im
Stadtteil Lichtenhagen]. Bis heute bemüht sich der Anwalt, sich als
„Kümmerer für die einfachen Leute“ zu inszenieren. Seit 2011 sitzt er im
Kreisrat Vorpommern-Greifswald.
Manfred Dammann tritt in Niedersachsen an. Der NPD-Landesvorsitzende hat
2019 für die Partei in Eschede den Hof des Parteimitglieds Joachim Nahtz
erworben, der in finanzielle Not geraten war. Keine reine
Kameradschaftshilfe – [2][der Hof soll zu einem Schulungszentrum ausgebaut
werden]. In der kleinen Gemeinde will Dammann auch zur Bürgermeisterwahl
antreten. Mit Andreas Haack betreibt er „Nordland TV“, einen NPD-nahen
Internet-Kanal.
In Schleswig-Holstein kandidiert ebenso der NPD-Landesvorsitzende Mark
Proch. Im Februar dieses Jahres verurteile das Amtsgericht Neumünster den
NPD-Ratsherrn wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 50 Tagessätzen
zu je 10 Euro. Für ihn sei es „eine Notwehrsituation“ gewesen, erzählt er
in einem Video bei Youtube. Nicht ohne zu betonen: „Ich komme eben noch aus
der Generation, wo man gelernt hat: Wenn man angegriffen wird, dann wehrt
man sich.“ Bei der Bürgermeisterwahl in Neumünster im Mai erreichte er 3,1
Prozent der Stimmen.
## Rauswurf aus Sportverein
Lennart Schwarzbach will in Hamburg Stimmen für die Partei gewinnen. Auch
er steht dem Landesverband vor. Ende 2020 bestätigte das Oberlandesgericht
Schleswig, [3][dass sein Rauswurf aus dem TuS Appen rechtens war]. 2015
hatten die Fußballer des Vereins herausgefunden, dass ihr Sportkollege bei
der NPD ist, und ihn ausgeschlossen.
In Bremen stellt sich Heinz Seeger zur Wahl in den Bundestag. An der Weser
bewegt er sich seit Jahrzehnten im militanten Spektrum, führte die
„Freiheitliche Arbeiter Partei“ (FAP) und die „Deutsche Alternative“ an.
1988 bezeichnete er sich in einem Leserbrief in der taz selbst als
„Nationalsozialisten“ und schrieb: „Meine politischen Vorbilder sind Adolf
Hitler und Rudolf Hess.“
Als Vorsitzender der FAP in Bremen versicherte er, die später verbotene
Partei sei die „Speerspitze des nationalen Widerstandes“, die „Aktivisten…
würden nichts für sich, sondern für das „heile deutsche Vaterland“ tun. …
selbst saß zur Zeit des Briefes in Haft. Ein anonyme Person bezeichnet ihn
als einen „elenden Nazispinner“. Er sei wegen Bankraubs mit Geiselnahme in
Haft gewesen.
Der NPD-Pressesprecher Klaus Beier kam der Bitte der taz um eine
Stellungnahme dazu nicht nach.
5 Aug 2021
## LINKS
[1] /Baseballschlaegerjahre-in-Ostdeutschland/!5642847
[2] https://jungle.world/artikel/2020/21/die-nazis-von-hof-nahtz
[3] https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/OLG-Ausschluss-von-NPD-Fu…
## AUTOREN
Andreas Speit
## TAGS
NPD
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Rechtsextremismus
Hamburg
Bremen
Niedersachsen
Schleswig-Holstein
Mecklenburg-Vorpommern
Kolumne Der rechte Rand
Schwerpunkt Antifa
Rechte Szene
Kay Nerstheimer
Combat 18
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