# taz.de -- KSK und Rechtsextremismus: Große KSK-Übung mit Frank T. | |
> Das Kommando Spezialkräfte arbeitete enger mit Ex-Nordkreuz-Mitglied | |
> Frank T. zusammen als bisher bekannt. Das ergab eine Anfrage der | |
> Linksfraktion. | |
Bild: Haben was bei einem Rechtsextremen gelernt: Einige Träger dieses Abzeich… | |
BERLIN taz | Die Verbindungen zwischen dem Kommando Spezialkräfte der | |
Bundeswehr und dem rechtsextremen Schießtrainer Frank T., bei dem | |
Mecklenburg-Vorpommerns damaliger Innenminister Lorenz Caffier (CDU) eine | |
Pistole erworben hatte, sind enger als bislang bekannt. T.s Firma Baltic | |
Shooters war im Mai 2019 an der Durchführung einer großen KSK-Übung mit 49 | |
Kommandosoldaten beteiligt. Diese fand unter dem Titel „fahrzeuggestützter | |
Einsatz Spezialkräfte Heer“ auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz statt. | |
Frank T.s Firma aus Güstrow führte an zwei Tagen eine Schießausbildung mit | |
Gefechtsmunition durch, wie das Verteidigungsministerium der taz mitteilte. | |
Die Existenz der Übung kam durch eine Anfrage des verteidigungspolitischen | |
Sprechers der Linksfraktion im Bundestag Tobias Pflüger heraus. Zudem | |
organisierte Baltic Shooters das Training „mobile Lagen“ für 40 | |
KSK-Soldaten im Juli 2018 auf dem Truppenübungsplatz Heuberg. | |
Frank T. war Teil der [1][Preppergruppe Nordkreuz], die Munition und | |
Leichensäcke hortete. Gegen ihn wird [2][wegen Verstoßes gegen das | |
Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz] ermittelt. Der | |
Generalbundesanwalt ermittelt gegen zwei Nordkreuz-Mitglieder seit 2017 | |
wegen Terrorverdachts. | |
Bislang war lediglich eine KSK-Schießausbildung im Mai 2018 auf dem von | |
Frank T. betriebenen Schießplatz in Güstrow bekannt. Jahrelang nahmen | |
KSK-Sodaten dort zudem an einem Special Forces Workshop teil – unter der | |
Schirmherrschaft von Caffier, [3][der im November zurücktrat]. | |
## „Problem viel zu lange nicht ernst genommen“ | |
Laut Verteidigungsministerium sei es „wahrscheinlich“, dass es bei den | |
Übungen zu Kontakten zwischen Frank T. und KSK-Soldaten gekommen ist. Ein | |
relevanter Kontakt ist bereits bekannt: Frank T.s Nummer war im Handy von | |
KSK-Soldat Philipp Sch. gespeichert, der im März [4][verurteilt wurde], | |
weil er geklaute Munition und ein illegales Sturmgewehr bei sich zu Hause | |
versteckt hatte. | |
Tobias Pflüger von der Linksfraktion kritisiert, dass das KSK noch bei | |
Frank T. trainiert hat, als rechte Netzwerke um das KSK längst Thema waren. | |
„Das zeigt, dass die Bundesregierung das Problem viel zu lange nicht ernst | |
genommen hat.“ Er erneuert seine Forderung, das KSK aufzulösen. | |
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) will im Sommer | |
verkünden, wie es mit der Eliteeinheit weitergeht. | |
Die taz hatte aufgedeckt, dass es beim KSK im Frühjahr 2020 eine wohl | |
[5][illegale Munitionsamnestie] gegeben hatte. Auch die Vergabepraxis des | |
KSK steht nun grundsätzlich in der Kritik. Aufträge wurden oft ohne | |
Ausschreibung direkt vergeben. Eine ausreichende Begründung gab es in der | |
Hälfte der geprüften Fälle nicht, es wurde etwa auf den „Sonderstatus KSK!… | |
verwiesen, so ein Ministeriumsbericht. Am Dienstag muss die | |
Verteidigungsministerin erneut bei einer Sondersitzung des | |
Verteidigungsausschusses Rede und Antwort stehen. | |
16 May 2021 | |
## LINKS | |
[1] /Rechter-Nordkreuz-Prepper-Marko-G/!5679557 | |
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[4] /Urteil-im-Prozess-gegen-KSK-Soldaten/!5754620 | |
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## AUTOREN | |
Sebastian Erb | |
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