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# taz.de -- Verteidigungsausschuss zu Munitionsklau: AKK verteidigt sich in KSK…
> Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer weist Vorwürfe zurück, sie habe
> die Elitetruppe KSK nicht im Griff. Dort war Munitionsdiebstahl folgenlos
> geblieben.
Bild: Will von nichts gewusst haben: Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Kar…
Berlin dpa | In der Munitionsaffäre beim Kommando Spezialkräfte der
Bundeswehr hat Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU)
Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit zurückgewiesen. Nach einer Sondersitzung
des Verteidigungsausschusses des Bundestags zu dem Thema bekräftigte sie am
Montag, dass sie von einer umstrittenen Amnestieaktion erst Monate später
erfahren habe. Die Ausschusssitzung, in der mehrere Führungskräfte aus
Bundeswehr und Ministerium befragt wurden, habe keine Belege dafür
geliefert, dass sie die Unwahrheit gesagt habe, betonte die
CDU-Politikerin.
Vor der Sitzung hatten Oppositionspolitiker die Glaubwürdigkeit
Kramp-Karrenbauers angezweifelt. Es geht um eine umstrittene Sammelaktion
bei der Elitetruppe KSK im Frühjahr 2020, bei der Soldaten straffrei
Munition zurückgeben konnten, die zuvor entwendet oder nach Schießübungen
nicht zurückgebracht wurde.
Gegen KSK-Kommandeur Markus Kreitmayr laufen deswegen [1][sowohl
dienstrechtliche als auch staatsanwaltliche Ermittlungen]. Der
Brigadegeneral blieb aber zunächst im Amt. Kramp-Karrenbauer behielt sich
am Montag personelle Konsequenzen allerdings weiterhin vor: „Nichts ist
ausgeschlossen, weder in die eine noch in die andere Richtung“, sagte sie.
Bei der Aktion wurden nach Bundeswehrangaben weit mehr als 40.000 Schuss
Munition gesammelt. Kramp-Karrenbauer hat davon nach eigenen Angaben erst
im Februar nach Presseberichten erfahren, konkret ging es dabei um eine
[2][taz-Recherche]. Die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes
Strack-Zimmermann sagte, es sei ihr „völlig schleierhaft“, warum niemand
aus der Führungsriege im Ministerium oder der Bundeswehr die Ministerin
informiert habe. Sollte das wirklich so sein, „dann hat sie den Laden nicht
im Griff“.
Ähnlich äußerte sich der Linken-Politiker Tobias Pflüger: „Die Ministerin
wurde von ihrem eigenen Ministerium nach ihren Aussagen über einen
zweifelsohne wichtigen strafrelevanten Vorgang nicht informiert. Die
Ministerin hat also ihr Ministerium nicht im Griff.“
Brisant an der Affäre ist, dass dem Brigadegeneral Kreitmayr eine
Schlüsselrolle bei der Reform des KSK zukommt, die Kramp-Karrenbauer im
vergangenen Jahr nach mehreren rechtsextremen Vorfällen bei der Elitetruppe
eingeleitet hatte. Von 60 Reformschritten sind nach einem kürzlich
veröffentlichten Zwischenbericht inzwischen 39 umgesetzt. Der Umbau der
Truppe komme „faktisch einer Neuaufstellung“ gleich, sagte
Generalinspekteur Eberhard Zorn bei der Vorstellung des Berichts.
Am 3. Mai soll nun eine weitere Sondersitzung des Verteidigungsausschusses
stattfinden, in der es unter anderem auch um die Beschaffung von Ausrüstung
für das KSK und um Nebentätigkeiten der Soldaten gehen soll. Die
Elitetruppe geriet seit 2017 immer wieder in die Schlagzeilen, vor allem
[3][wegen rechtsextremer Vorfälle.]
13 Apr 2021
## LINKS
[1] /Munitionsaffaere-bei-Militaer-Eliteeinheit/!5763913
[2] /Prozess-gegen-KSK-Soldat/!5746319
[3] /Urteil-im-Prozess-gegen-KSK-Soldaten/!5754620
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