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# taz.de -- Internationale Reaktionen auf Wahlsieg Bidens: Hoffnung auf mehr Fr…
> Die EU gratuliert Biden zum Wahlsieg, Russland und China zögern noch. Und
> der Iran ruft den Demokraten zur Rückkehr zum Atomabkommen auf.
Bild: Hat eine Menge Diplomatie vor sich, ist aber ein äußerst erfahrener Au�…
Berlin taz | Die Liste der außenpolitischen Probleme, die [1][Joe Biden] zu
kitten hat, ist lang. Trump kündigte als US-Präsident den [2][Atomdeal mit
dem Iran] auf, verschärfte die Konfrontation mit der aufstrebenden
Wirtschaftsmacht China, zog sich aus der Unesco und der
Weltgesundheitsorganisation zurück, strapazierte zur Freude Russlands die
Beziehungen zur EU.
Was Biden nun in Zukunft hilft: Er ist ein äußerst erfahrener
Außenpolitiker. Als jüngster Senator der Vereinigten Staaten leitete er
bereits ab 1973 den Unterausschuss für europäische Angelegenheiten, wurde
1975 Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, den er später leitete. Selbst unter
dem Republikaner George Bush war Bidens Expertise gefragt. Biden beriet den
damaligen US-Präsidenten 2001 bei seiner Europareise und empfahl eine
Erweiterung der Nato. Genau das geschah auch.
In ihrer Reaktion auf den Sieg Bidens betonte EU-Kommissionspräsidentin
Ursula von der Leyen am Sonntag, dass die EU und die USA in der
Vergangenheit „eine beispiellose Partnerschaft“ aufgebaut hätten. „Währ…
sich die Welt weiter verändert und sich neue Herausforderungen und
Möglichkeiten auftun, wird unsere erneuerte Partnerschaft von besonderer
Bedeutung sein.“ Sie geht also von einer Verbesserung der Beziehung unter
Biden aus.
Aus Russland und China blieben die Glückwünsche hingegen aus. Sowohl
Wladimir Putin als auch Xi Jinping hielten sich bislang zurück. Dabei
dürfte es keinen US-Spitzenpolitiker geben, der den chinesischen
Staatspräsidenten so gut kennt wie Biden. Während beide Vizepräsidenten
waren, trafen sie sich mindestens achtmal.
## Rohani: Die Wahl als Chance „frühere Fehler gutzumachen“
An dem von Trump losgetretenen Handelsstreit mit China wird wohl allerdings
auch Biden festhalten – zu groß ist das US-Handelsdefizit gegenüber der
Volksrepublik, zu viele Industriearbeitsplätze gingen an China verloren.
Auch Putin und Biden kennen sich gut. Doch nachdem Russland sich in die
Wahl 2016 zugunsten von Trump eingemischt hatte, dürfte das Misstrauen bei
den US-Demokraten groß sein.
Trumps enger Verbündeter, Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, hat
Biden am Sonntagmorgen immerhin zum Sieg gratuliert. „Joe, wir haben seit
fast 40 Jahren eine lange und herzliche persönliche Beziehung“, [3][schrieb
Netanjahu am Sonntag bei Twitter]. Viel größer dürfte die Freude über
Bidens Wahlsieg aber bei Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sein. Er
erhoffe sich „Frieden, Stabilität und Sicherheit für alle in unserer Region
und auf der Welt“, schrieb Abbas. Unter Trump hatten die Palästinenser die
USA in den letzten Jahren nicht mehr als faire Vermittler im Konflikt mit
Israel angesehen.
Hoffnungen macht sich auch der iranische Präsident Hassan Rohani. Er
bezeichnete Bidens Sieg als Chance für die USA, um „frühere Fehler
gutzumachen“. Unter Donald Trump hatten die USA 2018 das Atomabkommen
aufgekündigt und neue Sanktionen gegen den Iran verhängt. Diese stürzten
das Land in eine Wirtschaftskrise.
Die neue US-Regierung könne nun „auf den Weg der Einhaltung von
internationalen Verpflichtungen“ zurückkehren, hofft Rohani.
8 Nov 2020
## LINKS
[1] /Joe-Biden/!t5019807
[2] /Iran-Sanktionen-aus-US-Sicht-in-Kraft/!5715092
[3] https://twitter.com/netanyahu/status/1325302956363812864
## AUTOREN
Felix Lee
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