# taz.de -- Migrationsgeschichte Israel: Hoffnung für Jeckes-Museum | |
> Eine Sammlung über deutsch-jüdische Einwanderer in Israel soll zur | |
> Universität Haifa kommen. Der bisherige Finanzier hatte sich | |
> zurückgezogen. | |
Bild: Ein Ausstellungsraum des geschlossenen Jeckes-Museums im Jahr 2017 zeigt … | |
Es gibt Hoffnung für das [1][Museum deutschsprachiger Juden in Israel], das | |
das Erbe dieser in Israel Jeckes genannten Gründergeneration des Landes | |
repräsentiert: Die aufgrund fehlender finanzieller Mittel geschlossene | |
Institution soll eine neue Heimat in Haifa finden. Die dortige Universität | |
hat sich zur Aufnahme der Sammlung und des umfangreichen Archivs | |
bereitgefunden. Die Sammlung soll im Hecht-Museum untergebracht werden, das | |
bisher archäologische Funde und eine Kunstausstellung beherbergt, sagte | |
Stefan Ihrig vom Haifa Center for German and European Studies der taz. Das | |
Archiv soll Forschern frei zur Verfügung stehen. | |
Das Jeckes-Museum in Tefen im Norden Israels war im Sommer geschlossen | |
worden, nach dem der bisherige Finanzier, die wohlhabende [2][Familie | |
Wertheimer, die Finanzierung beendet hatte]. Sammlung und Archiv erinnern | |
[3][an die etwa 80.000 vor den Nazis geflüchteten deutschsprachigen Juden], | |
die ab 1933 nach Palästina einwanderten. | |
Sie bilden den Kern der sogenannten 5. Alijah (Einwanderungswelle) und | |
hatten eine nachhaltige Modernisierung des Landes zur Folge. Ihrig hat eine | |
Konzeption zur Zukunft der Sammlung erarbeitet, nach der das | |
universitätseigene Hecht-Museum erweitert werden soll, um die | |
Museumsbestände dort unterzubringen. Das Archiv soll demnach unter einen | |
gemeinsamen Schirm des vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) | |
finanzierten Haifa Centers for German and European Studies und der | |
Universität kommen. | |
## Noch werden Mittel gesucht | |
Allerdings ist der Plan von einer Finanzierung durch Mittel aus Deutschland | |
abhängig, da sich die Uni Haifa nicht dazu in der Lage sieht. Der vom | |
Auswärtigen Amt finanzierte DAAD hat sich nach Angaben des emeritierten | |
Soziologen und Beiratsmitglieds des Zentrums in Haifa, Hans-Georg Soeffner, | |
zu Unterstützung bereit erklärt. Das Museum ist nach seinen Worten „mit | |
ziemlicher Sicherheit“ gerettet. | |
Allerdings werden derzeit dringend weitere Mittel gesucht, unter anderem | |
bei deutschen Bundesländern. Auch Ihrig verweist darauf, dass die | |
Finanzierung noch nicht gesichert ist. | |
Der bisherige Träger des Museums, die Vereinigung der Israelis | |
mitteleuropäischer Herkunft mit Sitz in Tel Aviv, begrüßt die Entwicklung | |
als eine „in jeder Hinsicht geeignete Lösung“, wie es in einer Erklärung | |
des Vereins heißt. | |
27 Oct 2020 | |
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## AUTOREN | |
Klaus Hillenbrand | |
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