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# taz.de -- Umgang mit Elektroschrott: Wenn der Akku in Flammen aufgeht
> Brennende Elektrofahrzeuge sorgen oft für Aufregung. Viel gefährlicher
> sind aber die kleinen Lithium-Ionen-Akkus in Smartphones oder Laptops.
Bild: Vorsicht bei defekten Akkus, denn dann wird die Brandgefahr ziemlich real
Der ausgebrannte Wagen am Rande einer brandenburgischen Landstraße ließ
Ende Juli alte Ängste aufkommen. Eine junge Frau ist in [1][dem
Elektroauto] verbrannt. Die Feuerwehr konnte nicht helfen. Das Problem sind
die in den Autos verwendeten Lithium-Ionen-Batterien.
[2][Entzünden sich die Akkus] erst einmal, geht von ihnen gleich mehrfach
Gefahr aus. Bis zu 1.200 Grad heiß werden die Flammen. Dazu entsteht durch
chemische Reaktionen ein giftiger Rauchcocktail, der nach Angaben von
Experten der Feuerwehr beim Einatmen schwere Gesundheitsschäden verursachen
kann.
Auch wenn die Feuerwehr am Unfallort über fehlende Kenntnisse mit dieser
noch neuen Art von Bränden klagte, gibt der Deutsche Feuerwehrverband eher
Entwarnung. „Von zertifizierten Elektrofahrzeugen gehen weitgehend
vergleichbare Gefahren aus wie von Fahrzeugen mit anderen Antriebsarten“,
heißt es in einer Risikoeinschätzung des Verbands. Auch sei die
Brandleistung unabhängig vom Antrieb vergleichbar. Demnach ist die Angst
vor einer neuen großen Gefahr im Verkehr bei zunehmender E-Mobilität wohl
übertrieben.
Anders sieht es bei kleinen Lithium-Ionen-Akkus aus. Mittlerweile dürfte
fast jeder Haushalt welche besitzen. Sie speichern die Energie für den
Betrieb von Smartphones, Akkuschraubern, Laptops oder treiben E-Bikes an.
„Jede dieser Batterien birgt eine potenzielle Gefahr“, warnt Peter Kurth
vom Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser und Rohstoffwirtschaft
(BDE), „fast jeden Tag brennt es irgendwo in Deutschland.“
## Lithium entzündet sich bei Kontakt mit Sauerstoff
Das Leichtmetall Lithium regiert mit Sauerstoff und entzündet sich dann
selbst, sofern es mit Luft in Berührung kommt. Im Normalfall sorgt eine
feste Ummantelung dafür, dass dies nicht geschehen kann. Doch bei defekten
Akkus, zum Beispiel wenn das Handy auf den Boden fällt und das Chassis
demoliert wird, kann die Brandgefahr real werden. Selbst kleine Akkus
reichen, um andere Materialien zu entflammen.
Mit einer Kampagne will der BDE nun die Verbraucher für einen sorgsamen
[3][Umgang mit ihrem Elektroschrott] sensibilisieren. Für nicht mehr
benötigte Batterien gibt es im Handel Sammelbehälter. Fest verbaute Akkus
nehmen die Händler zurück, auch online erworbene Geräte. Auf keinen Fall
dürfen Akkus im Hausmüll oder der gelben Tonne landen. Es sind potenzielle
Brandsätze. Im Notfall hilft nur der Einsatz von viel Wasser. Das gilt für
die Aggregate von Elektroautos, die notfalls so lange in einen mit Wasser
gefüllten Container herabgelassen werden, bis die Temperatur ausreichend
gesunken ist.
Ein Teil der Brandgefahr könnte nach Ansicht des SPD-Politiker Michael
Thews durch die EU vermieden werden. Er prangert den unkontrollierten
Import von schon neu defekten Billigakkus über den Onlinehandel an. Thews
fordert eine Haftung der Handelsplattformen für Schäden.
5 Aug 2020
## LINKS
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## AUTOREN
Wolfgang Mulke
## TAGS
Batterien
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Mobilität
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