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# taz.de -- Studie zum Wohnungsmarkt: Höhere Mieten durch Airbnb
> Eine Untersuchung rechnet nach, wie stark der Einfluss der Plattform auf
> die regulären Mieten ist. Das Unternehmen widerspricht.
Bild: Neukölln, August: Die „Anonymen Anwohnenden“ protestieren mit ihrer …
Berlin taz | Ein eher knappes Angebot an Wohnungen und eine hohe Nachfrage
bei ohnehin schon steigenden Mieten. Wenn da noch ein Unternehmen
hinzukommt, das das Vermieten privaten Wohnraums einfach macht – führt das
nicht zu weiter steigenden Mieten? Was immer als Hypothese im Raum stand,
hat nun das DIW Berlin [1][in einem Diskussionspapier untersucht] – mit
einem klaren Ergebnis.
Die Autoren haben sich Berlin angeschaut, das laut der Untersuchung Anfang
2019 die fünftgrößte Zahl an gelisteten Airbnb-Angeboten innerhalb
europäischer Städte hatte. Sie sammelten dabei online verfügbare Daten aus
regulären Mietangeboten und von über Airbnb verfügbaren Unterkünften
mittels sogenanntem scraping.
Ihr Ergebnis: Unterkünfte, die länger zur Verfügung stehen, also
theoretisch von mehr Menschen gebucht werden können, haben einen höheren
Effekt auf die Mieten in der Umgebung, als Unterkünfte, die nur kurz zur
Verfügung stehen, etwa weil der:die Mieter:in gerade selbst im Urlaub ist.
Die Spanne der Mietensteigerung reicht laut den Autoren von 7 Cent pro
Quadratmeter bis 13 Cent pro Quadratmeter. Zudem sei der Effekt auf die
Mietsteigerung in Gegenden mit geringer Dichte von Airbnb-Angeboten
kleiner.
Die Studie untersuchte darüber hinaus zwei politische Ansätze, die die Zahl
der Airbnb-Wohnungen reduzieren sollten: das Zweckentfremdungsverbot und
die Vorschrift, über Airbnb oder ähnliche Plattformen vermieteten Wohnraum
zu registrieren. Die beiden Maßnahmen hätten die Zahl der verfügbaren
Angebote um acht bis zehn pro Quadratkilometer gesenkt. Die Ergebnisse
werden über Berlin hinaus von Interesse sein, da auch andere Städte wie
Barcelona oder Paris mit Zweckentfremdungsverboten reagiert haben.
Airbnb erklärte auf Anfrage, die online mittels scraping gewonnen Daten
seien ungenau. Zudem sei nicht geprüft worden, ob eine Wohnung tatsächlich
gebucht wurde. Die Untersuchung kommt für das Unternehmen ungelegen:
Aktuell bereitet es sich auf den Börsengang vor, der [2][wegen der Pandemie
bereits in einem für das Geschäft schwierigen Umfeld] stattfindet.
20 Aug 2020
## LINKS
[1] https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.796620.de/dp1890.pdf
[2] /Coronakrise-und-Ferienwohnungen/!5670747
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Wohnen
Mieten
Airbnb
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Zweckentfremdungsverbot
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Berlin
Schwerpunkt Coronavirus
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