| # taz.de -- Pläne der Landesregierung Thüringen: 500 Flüchtlinge sollen komm… | |
| > Thüringen will Flüchtlinge aus den griechischen Lagern aufnehmen. Der | |
| > Plan der Minderheitsregierung stößt bei der Opposition auf Ablehnung. | |
| Bild: Flüchtlingslager Moria in Griechenland: Können bald einige Gestrandete … | |
| Dresden taz | Das Thüringer Regierungskabinett hat sich darauf verständigt, | |
| ein eigenes Aufnahmeprogramm für in Griechenland festsitzende | |
| [1][Flüchtlinge] aufzulegen. Bis Ende 2022 sollen maximal 500 besonders | |
| hilfsbedürftige Menschen eine Aufenthaltserlaubnis erhalten und nach | |
| Thüringen kommen. Erwähnt werden unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, | |
| allein reisende Frauen und Schwangere. Um das Programm umzusetzen, ist | |
| allerdings sowohl die Zustimmung des Landtags als auch des | |
| Bundesinnenministeriums erforderlich. | |
| Mit ihrer Entscheidung hat die rot-rot-grüne Minderheitskoalition in | |
| Thüringen einen den gesamten Mai über schwelenden Streit beigelegt. Das von | |
| dem Grünen Dirk Adams geführte Justiz- und Migrationsministerium hatte | |
| zunächst bis zu 2.000 Flüchtlinge aufnehmen wollen, die im Moment unter | |
| chaotischen Bedingungen auf den griechischen Inseln festsitzen. Ein | |
| Aufnahmeprogramm sieht auch der von Linken, SPD und Grünen beschlossene | |
| Koalitionsvertrag vor. | |
| Die SPD stellte sich nicht grundsätzlich dagegen. Landesvorsitzender und | |
| Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee erwartete aber keine | |
| „Symbolpolitik“, sondern ein speziell unter den gegenwärtigen | |
| Pandemiebedingungen konkret ausgearbeitetes Konzept. Kommunen müssten | |
| einbezogen und die Finanzierung müsste geklärt werden. | |
| Dem kam das Migrationsministerium jetzt offenbar entgegen. Minister Adams | |
| zufolge sind Identitätsfeststellungen und medizinische Kontrollen | |
| Voraussetzung für eine Aufnahme. Hilfsorganisationen vor Ort könnten | |
| vermitteln. In Deutschland müssen die Flüchtlinge dann eine zweiwöchige | |
| Quarantäne durchlaufen, bevor sie auf die Landkreise verteilt werden. Bevor | |
| diese Pläne Realität werden, erwartet Dirk Adams allerdings schwierige | |
| Gespräche mit dem Bundesinnenministerium. Adams hofft darauf, dass erste | |
| Flüchtlinge im letzten Quartal dieses Jahres ankommen können. | |
| ## CDU, FDP und AfD sind skeptisch | |
| „Die Probleme in den griechischen Lagern lassen sich nicht von Thüringen | |
| aus lösen“, kommentierte der migrationspolitische Sprecher der | |
| CDU-Landtagsfraktion Marcus Malsch den Kabinettsbeschluss. Der sei ein | |
| Thüringer Alleingang. | |
| Wie die AfD und die FDP auch hatte die CDU ein eigenes Thüringer | |
| Aufnahmeprogramm stets abgelehnt. Sie verweist auf einen Beschluss der | |
| Berliner GroKo vom 8. März, in einer europäischen Aktion bis zu [2][1.500 | |
| besonders schutzbedürftige Kinder nach Deutschland zu holen]. Es gehe nicht | |
| „um die Aufnahme von so vielen Migranten wie möglich, und dies auch noch | |
| unter Umgehung des Asyl- und Ausländerrechts“, erklärte Malsch. Eine | |
| Zustimmung der CDU wird aber nötig sein, wenn die Thüringer | |
| R2G-Minderheitskoalition das Geld für die Aktion bereitstellen will. | |
| 3 Jun 2020 | |
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| Michael Bartsch | |
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