| # taz.de -- Höhere EU-Klimaziele: Berlin und Paris für Brüssel | |
| > Deutschland und Frankreich unterstützen die schärferen Klimaziele der EU | |
| > und den „Green Deal“. Die Union denkt darüber anders. | |
| Bild: Beide Länder finden, ein CO2-Mindestpreis sollte „in Erwägung gezogen… | |
| Berlin taz | Im Ringen um ein neues EU-Klimaziel für 2030 haben Deutschland | |
| und Frankreich der EU-Kommission den Rücken gestärkt. In einer Erklärung | |
| der deutsch-französischen „Meseberger Klima-Arbeitsgruppe“ von Montag | |
| unterstützen Berlin und Paris ein schärferes europäisches Klimaziel von | |
| minus 50 bis 55 Prozent im Jahr 2030 und den „Green Deal“. | |
| Klimaschutz bleibe auch in der Coronakrise „eine oberste Priorität“, heißt | |
| es von der Kommission, die alle für Klimaschutz relevanten Ministerien | |
| umfasst. | |
| Am Mittwoch will die EU-Kommission unter Ursula von der Leyen darlegen, wie | |
| der Wiederaufbau der Wirtschaft mit dem „Green Deal“ zusammenpassen soll. | |
| Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel | |
| Macron planten am Montagabend nach Redaktionsschluss eine gemeinsame | |
| Erklärung zur Wiederbelebung der Wirtschaft. | |
| In der Erklärung der „Meseberg AG“ heißt es, Europa brauche ein | |
| „Klimagesetz“, das Kommissionspräsidentin von der Leyen plant. Das höhere | |
| Klimaziel von 50 bis 55 Prozent brauche eine „sorgfältige | |
| Folgenabschätzung“ zur Wettbewerbsfähigkeit. Der grüne Umbau durch das | |
| Wiederaufbau-Programm der EU solle auch die Sektoren Verkehr, | |
| Landwirtschaft, Gebäude, Forschung, Artenschutz und Rohstoffe umfassen. | |
| Beide Länder wollen den Vorschlag, den EU-Emissionshandel auf andere | |
| Sektoren wie Verkehr und Gebäude auszuweiten, „prüfen und diskutieren“. | |
| Auch Änderungen um Emissionshandel und ein CO2-Mindestpreis sollten „in | |
| Erwägung gezogen werden“. | |
| Teilweise widerspricht die Erklärung der Haltung der | |
| CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Diese hatte vergangene Woche gefordert, die | |
| Lastenteilung im Klimaschutz müsse in Europa neu verhandelt werden. Davon | |
| ist im Papier nicht die Rede, auch nicht von laxeren Regeln in der Chemie-, | |
| Agrar- und Autoindustrie, wie die Union sie fordert. Auch einen | |
| CO2-Mindestpreis und eine CO2-Steuer für Importe in die EU will die Union | |
| nicht, die Meseberger Erklärung dagegen schon. | |
| Kanzlerin Angela Merkel hatte am vergangenen Mittwoch im Bundestag erklärt, | |
| „neue Verhandlungen zur Lastenverteilung sind für mich ganz | |
| selbstverständlich“. Es gebe EU-Staaten, deren „Reduktionsraten bis 2030 | |
| sogar bei null liegen“. | |
| Damit werde man das 2050er Ziel kaum erreichen, warnte die Kanzlerin. Es | |
| werde also „ganz automatisch“ bei den Verhandlungen zum Ziel der | |
| Klimaneutralität „Verschiebungen unter den Staaten geben“. „Es kann nicht | |
| sein, dass der Schlüssel von 2017 einfach so bleibt.“ | |
| Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch begrüßte die Erklärung | |
| der Regierungen, forderte aber „konkrete Fortschritte“. Auch sehe das | |
| Papier keine Veränderung in der Finanzierung der klimaschädlichen | |
| EU-Agarpolitik vor. | |
| 18 May 2020 | |
| ## AUTOREN | |
| Bernhard Pötter | |
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