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# taz.de -- Protest gegen Amazon-Tower: Kampf dem Turm
> Rund 500 Menschen demonstrieren am Samstag gegen den Bau des
> Amazon-Hochhauses an der Warschauer Brücke. AnwohnerInnen fürchten
> Verdrängung.
Bild: Alle gegen einen Konzern: Auf der Anti-Amazon-Demo am Samstag in Friedric…
Berlin taz | „Fight the Tower“ und „Flower Power statt Amazon Tower“
lauteten die Parolen auf Schildern, die am Samstagnachmittag auf einer
Demonstration gegen die geplante Amazon-Ansiedlung an der Warschauer Brücke
zu sehen waren. Indes haben vor der Eastside-Mall die Ausgrabungsarbeiten
für den Edge-Tower bereits begonnen.
Der 140 Meter hohe Büroturm mit rund 63.000 Quadratmetern Bürofläche soll
2023 bezugsfertig sein. 28 der 35 geplanten Etagen will der Internetkonzern
Amazon anmieten. Das Bündnis Berlin vs. Amazon, die Kiezkommune
Friedrichshain und die Tech Workers Coalition hatten zu der Demonstration
mobilisiert. Am Startpunkt am Frankfurter Tor war der Kreis der
Teilnehmenden zunächst recht überschaubar.
Zu den RednerInnen auf der Auftaktkundgebung gehörten auch Beschäftigte aus
den Amazon-Filialen in Bad Hersfeld und im polnischen Poznan. Sie
beschrieben die prekären Arbeitsverhältnisse dort und monierten Stress und
Überwachung am Arbeitsplatz.
Sie berichteten aber auch, wie sich die Beschäftigten gewerkschaftlich
organisiert hätten, um sich gegen [1][die schlechten Arbeitsverhältnisse]
zu wehren. Auf der Route durch den Friedrichshainer Nordkiez schlossen sich
schließlich auch zahlreiche AnwohnerInnen der Demonstration an, die dann
auf etwa 500 TeilnehmerInnen anwuchs.
In kurzen Redebeiträgen wurde auf das von Räumung bedrohte Hausprojekt
Liebigstraße 34 im Friedrichshainer Nordkiez und den Widerstand gegen das
Nobelprojekt der CG-Gruppe in der Rigaer Straße 71 bis 73 hingewiesen. Auch
im Friedrichshainer Südkiez war das Interesse an den
Informationsmaterialien zum Amazon-Projekt groß. „Ich wohne in einen noch
unsanierten Haus und mache mir Sorgen, dass bei uns dann auch die Mieten
steigen, wenn Amazon im Kiez sitzt“, meinte eine Bewohnerin aus der
Kopernikusstraße.
## Nichts mehr zu machen?
Eine andere Stadtteilbewohnerin erklärte, dass sie den Protest gegen Amazon
unterstütze, aber befürchte, dass man gegen das Projekt nicht mehr viel
ausrichten könne. Auf der Abschlusskundgebung an der Baustelle an der
Warschauer Brücke berichtete der Architekt Carsten Joost, dass Die Partei
auf der nächsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung eine Anfrage zum
Amazon-Projekt sellen werde.
Joost, der 2008 eine zentrale Rolle in der Bewegung „Mediaspree versenken“
spielte, befürchtet auch für die Umgebung Auswirkungen, wenn der Edge Tower
in der jetzt geplanten Höhe gebaut werde. Denn [2][auf dem benachbarten
RAW-Gelände] plant die Kurtz-Gruppe den Bau von Hochhäusern.
Da könnte das Edge Tower mit seinen 35 Etagen ein Beispiel geben, an dem
sich auch andere InvestorInnen orientieren. Im Gespräch mit der taz
erklärten einige Demo-TeilnehmerInnen, dass in der nächsten Zeit die
Mobilisierung gegen das Amazon-Projekt in der Nachbarschaft verstärkt
werden solle: Bereits am kommenden Donnerstag, 27. Februar, wird es um 19
Uhr im Beamtenwohnhaus des RAW-Geländes in der Revaler Straße 99 eine
Veranstaltung zu dem Thema „Hochhäuser im Südkiez“ geben.
23 Feb 2020
## LINKS
[1] /Adventsstreik-bei-Amazon/!5648424&s=amazon+protest/
[2] /Zukunft-des-RAW-Gelaendes-in-Berlin/!5517342&s=raw-gel%C3%A4nde/
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Amazon
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RAW-Gelände
Verdi
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Amazon
Rigaer94
Lesestück Recherche und Reportage
Streik
Schwerpunkt Klimawandel
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