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# taz.de -- Tödlicher Vorfall in Berlin: Polizist erschießt Frau in Wohnung
> Die Frau soll die Beamten zuvor mit einem Messer angegriffen haben. Der
> Vorfall zeigt Ähnlichkeiten mit einem tödlichen Polizeieinsatz 2013.
Bild: Viele Details über den tödlichen Einsatz in Friedrichshain sind noch un…
Berlin dpa | Bei einem Notrufeinsatz hat ein Berliner Polizist ein
33-jährige Frau erschossen. Die Frau soll den Polizisten am frühen
Freitagmorgen in Friedrichshain mit einem Messer angegriffen haben, sagte
der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Der Schuss aus der
Polizeipistole in den Oberkörper der Frau sei tödlich gewesen. Das habe die
Obduktion ergeben.
Bei der Polizei war laut Steltner ein Notruf von einem Mitbewohner
eingegangen. Der Mann habe angegeben, er werde von der Frau, mit der er in
einer Wohngemeinschaft lebte, bedroht.
Als die Beamten versuchten, sich Zutritt zum Zimmer der Frau in der Wohnung
zu verschaffen, sei es zu einer „unübersichtlichen Situation“ gekommen. Sie
soll Widerstand geleistet haben, schrieb die Staatsanwaltschaft. „Dabei
soll sie den Beamten mit einem Messer entgegengetreten sein, woraufhin der
Polizeibeamte von seiner Schusswaffe Gebrauch machte.“
Ob die Frau psychische Probleme hatte oder ob Drogen im Spiel waren, konnte
der Sprecher zunächst nicht sagen. Der Tagesspiegel schrieb, die Frau sei
zuvor wegen Rauschgiftdelikten aufgefallen. Der Vorfall soll sich demnach
in der Grünberger Straße nahe der Warschauer Straße ereignet haben. Nach
dem Bericht ist der Polizist 28 Jahre alt. Das konnte die
Staatsanwaltschaft zunächst nicht bestätigen.
Wenn Polizisten Menschen durch Schüsse töten, werden Ermittlungen durch
eine Mordkommission des Landeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft
eingeleitet. So ist das auch in diesem Fall.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) teilte mit: „Wir haben heute Morgen von
diesem tragischen Einsatz erfahren. Kein Polizist schießt gern. Derartige
Situationen sind eine enorme psychische Belastung, da binnen
Sekundenbruchteilen die richtigen, wenn auch folgenschweren Entscheidungen
getroffen werden müssen.“
## Mehrere tödliche Vorfälle seit 2013
In den vergangenen Jahren sind bei einigen Polizeieinsätzen in [1][Berlin
Menschen erschossen worden]. Bekannt wurde ein Fall vom Sommer 2013. Im
Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus ging ein geistig verwirrter Mann mit
einem Messer auf einen Polizisten zu und wurde erschossen.
Im Frühjahr 2016 schossen Polizisten auf flüchtende Einbrecher und trafen
einen von ihnen tödlich. Im September 2016 wurde ein Mann an einer
Flüchtlingsunterkunft von einer Polizeikugel getötet, als er einen anderen
Mann angriff. Im Januar 2017 wurde ein geistig verwirrter Mann in
Hohenschönhausen erschossen, weil er erst sich selbst verletzen wollte und
dann die Polizisten angriff.
Seit 2017 testet die Berliner Polizei in Teilen von Kreuzberg und Mitte
Elektroschockgeräte, [2][sogenannte Taser-Pistolen]. Sie sollen in
bestimmten Situationen statt der Schusswaffe eingesetzt werden. Angreifer
werden mit dem Taser kurz gelähmt, aber nicht ernsthaft verletzt.
24 Jan 2020
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