| # taz.de -- Grüne wollen anderen Mietendeckel: Der Deckel in Grün | |
| > Die Grünen wollen beim Mietendeckel nachbessern: Energetische Sanierungen | |
| > sollen leichter möglich sein, Genossenschaften nicht gedeckelt werden. | |
| Bild: Begehrte Lage: wohnen unterm Fernsehturm | |
| Geht es nach den Grünen, soll der Mietendeckel in wesentlichen Punkten | |
| anders ausgestaltet sein, als ihn der rot-rot-grüne Senat beschlossen hat. | |
| Ein entsprechender Änderungsantrag zum Leitantrag auf dem Parteitag am | |
| kommenden Wochenende, der sich dem Thema [1][Klimaschutz] widmet, wird von | |
| breiten Teilen der Partei unterstützt, darunter den Fraktionschefs, | |
| SenatorInnen und FachpolitikerInnen. „Die BerlinerInnen sollen wissen, dass | |
| sie mit den Grünen einen anderen Mietendeckel bekommen hätten“, sagt die | |
| mietenpolitische Sprecherin Katrin Schmidberger zur Intention des Antrags. | |
| Gefordert wird zum einen, Genossenschaften aus dem Mietendeckel | |
| herauszunehmen. Bislang hieß es stets, dass dies aufgrund des | |
| Gleichbehandlungsgrundsatzes nicht möglich sei. Jetzt wollen die Grünen | |
| aber eine Möglichkeit entdeckt haben, die auch im [2][bayerischen | |
| Mietenstopp-Volksbegehren] diskutiert wird. | |
| Demnach könnte es Sonderregelungen für jene Genossenschaften geben, bei | |
| denen „Generalversammlungen der Mitglieder über Mieterhöhungen abstimmen“, | |
| wie der Grünen-Landesvorsitzende Werner Graf im Gespräch mit der taz sagt. | |
| Für Schmidberger soll damit eine Lücke geschlossen werden, da der | |
| Mietendeckel „keine Einzelfallgerechtigkeit“ schaffe. | |
| Auch in einem weiteren Punkt will die Partei [3][auf die | |
| gemeinwohlorientierten Vermieter] zugehen und ihre eigene Idee des | |
| „atmenden Deckels“ noch einmal verschärfen. So soll früher als bisher | |
| gedacht, nämlich bereits ab Januar 2021, bei niedrigen Mieten eine | |
| Mieterhöhung um den Inflationsausgleich von 1,3 Prozent jährlich möglich | |
| sein.“ | |
| Zum dritten will die Partei das Förderprogramm für energetische Sanierungen | |
| von derzeit geplanten 50 Millionen Euro auf 100 Millionen verdoppeln. | |
| Profitieren sollen Vermieter, die klimapolitisch „sinnvolle Maßnahmen“ | |
| durchführen, sofern diese mehr als die erlaubte Umlage von einem Euro pro | |
| Quadratmeter kosten. | |
| Trotz dieses Vorstoßes will die Partei den Senatskompromiss nicht | |
| aufkündigen. „Der Deckel wird nicht mehr aufgemacht“, sagt Schmidberger und | |
| auch Graf betont: „Wir stehen zu unserer Zusage.“ Gleichwohl gelte es die | |
| grüne Position herauszustellen. Möglich seien zudem Verbesserungen zu einem | |
| späteren Zeitpunkt: „Wir müssen in ein, zwei Jahren die Größe haben, die | |
| Maßnahmen zu überprüfen und nachzubessern“, so der Parteivorsitzende. | |
| 3 Dec 2019 | |
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| Erik Peter | |
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