| # taz.de -- Regierungsbildung in Brandenburg: Der Weg nach Kenia ist frei | |
| > Nach SPD und CDU votieren auch die Grünen für eine rot-schwarz-grüne | |
| > Koalition. Vereidigt wird die neue Landesregierung am Mittwoch. | |
| Bild: Gute Laune: Ursula Nonnemacher (Grüne) soll Vize-Ministerpäsidentin Bra… | |
| Potsdam taz | Nach SPD und CDU haben sich auch die Brandenburger Grünen für | |
| eine rot-schwarz-grüne Koalition ausgesprochen. In einer Urabstimmung unter | |
| den Parteimitgliedern stimmten 90,8 Prozent für ein Bündnis in den | |
| Flaggenfarben des ostafrikanischen Staates. Die Wahlbeteiligung lag bei 56 | |
| Prozent. Dieses Ergebnis präsentierte der Grünen-Landesvorstand am | |
| Montagnachmittag in Potsdam. | |
| Nun kann am Mittwoch der bisherige Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) | |
| im Landtag erneut gewählt und mit ihm die neue Landesregierung vereidigt | |
| werden. Ihr gehören dann erstmals seit 1994 wieder Minister aus den Reihen | |
| der Grünen an. Brandenburg wird das zweite Bundesland mit einer | |
| Kenia-Koalition: In Sachsen-Anhalt regiert ein solches Bündnis schon seit | |
| 2016, allerdings unter Führung der CDU. In Sachsen laufen derzeit ebenfalls | |
| Kenia-Verhandlungen. | |
| Die Ergebnisbekanntgabe in der Grünen-Landesgeschäftsstelle war der letzte | |
| Akt einer langen Zustimmungswoche. Vorangegangen war ein [1][Parteitag vor | |
| neun Tagen], der den fast 2.000 Mitgliedern des Landesverbands empfahl, bei | |
| einer Urabstimmung für die Koalition zu votieren. Rund 81 Prozent der | |
| Parteitagsdelegierten hatten diesen Beschluss unterstützt. | |
| Vergangenen Freitag hatte dann ein Sonderparteitag der Brandenburger SPD | |
| mit 99 Prozent für das rot-schwarz-grüne Bündnis gestimmt, am Samstag | |
| folgte ein Parteitag der CDU mit 97 Prozent. Die Christdemokraten hatten | |
| zwar auch ihre Basis abstimmen lassen, aber nur in Form einer nicht | |
| bindenden Mitgliederbefragung. Dabei hatte sich ein etwas geringerer Anteil | |
| – 86 Prozent – für das Kenia-Bündnis ausgesprochen. | |
| ## Keine Villa für die Grünen | |
| Nun also folgte in der Grünen-Zentrale in Potsdam der Schlussakt. Die | |
| Wahlurnen geöffnet hatte am Morgen der frühere Fraktionschef im | |
| Abgeordnetenhaus des benachbarten Berlins, Wolfgang Wieland, 2004 selbst | |
| erfolglos Spitzenkandidat der Brandenburger Grünen. Freiwillige zählten bis | |
| in den Nachmittag aus, Parteichefin Petra Budke verkündete anschließend das | |
| Ergebnis – in beengter Atmosphäre. | |
| Während die bisherigen Regierungsparteien SPD und Linke mit ihren | |
| Partei-Landeszentralen großzügig in herrschaftlichen Villen residieren, | |
| sind die Grünen eher übersichtlich auf einer einzigen Etage in der | |
| Potsdamer Altstadt untergebracht. Sie waren erst 2009 nach 15 Jahren wieder | |
| in den Landtag zurückgekehrt und hatten dort bis zur Wahl am 1. September | |
| nur sechs der 88 Sitze. | |
| Nun sind sie dort [2][mit zehn Abgeordneten vertreten – und leiten ab | |
| Mittwoch zwei Regierungsressorts]: Ins Kabinett geht das bisherige Duo an | |
| der Fraktionsspitze, Ursula Nonnemacher, die auch Vize-Ministerpäsidentin | |
| werden soll, und Axel Vogel. Sie führen dann die Ministerien für Soziales, | |
| Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz sowie für Landwirtschaft und | |
| Umweltschutz. | |
| 18 Nov 2019 | |
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| Stefan Alberti | |
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