| # taz.de -- Dreizehn Monate vor der Landtagswahl: Woidke feiert Dienstjubiläum | |
| > Brandenburgs SPD-Chef wurde vor zehn Jahren Ministerpräsident und will | |
| > nach der Landtagswahl 2024 weitermachen. | |
| Bild: Dietmar Woidke, hier im Forstbotanischen Garten Eberswalde, ist genau sei… | |
| Berlin taz | Genau seit zehn Jahren ist Dietmar Woidke am Montag | |
| Ministerpräsident von Brandenburg, und die Art und Weise, wie seine Partei | |
| das feiert, kommt einer vorgezogenen Nominierung als Spitzenkandidat für | |
| die Landtagswahl 2024 gleich. Die SPD zeigt den 61-jährigen Woidke [1][in | |
| einer Laudatio zum Jahrestag] am 28. August vor einer Skizze des | |
| Bundeslands und auf eine Weise, wie mutmaßlich auch der Wahlkampf | |
| ausschauen wird: komplett auf seine Person zugeschnitten, um so wie 2019 | |
| einen drohenden AfD-Wahlsieg verhindern zu können | |
| Brandenburg wählt am 22. September 2024 seinen Landtag neu, und in der | |
| [2][jüngsten Umfrage vom Juli] liegt die AfD mit 28 Prozent weit vor der | |
| SPD mit 21. Dahinter folgen CDU (18), Linkspartei (10) und Grüne (9). Der | |
| grüne Agrarminister Axel Vogel ging jüngst davon aus, dass vor diesem | |
| Hintergrund die [3][Kenia-Koalition aus SPD, CDU und Grünen fortgesetzt | |
| wird.] | |
| Woidke selbst, zu Hause in Forst in der Lausitz, hatte schon bisher wenig | |
| Zweifel daran gelassen, dass er die Regierung weiter führen will. Fast | |
| pikiert reagierte er Ende 2022 auf die taz-Frage nach einer erneuten | |
| Spitzenkandidatur – „Ich hoffe, ich mache nicht so einen amtsmüden | |
| Eindruck“. Er habe Lust weiterzumachen, heißt es, er stehe gern erneut als | |
| Spitzenkandidat zur Verfügung. | |
| Er würde die Sozialdemokraten dann zum dritten Mal in die Wahl führen. | |
| 2014, ein Jahr nachdem er seinen gesundheitlich angeschlagenen Vorgänger | |
| Matthias Platzeck als Ministerpräsidenten ablöste, gewann die Partei | |
| erstmals unter seiner Führung und regierte weiter mit der Linkspartei. 2019 | |
| machte Woidke nach dem vorrangig seiner Person zu verdankenden Erfolg 2019 | |
| schnell klar, dass er mit der CDU und nicht mit der Linkpartei in ein nun | |
| nötiges Dreierbündnis mit den Grünen gehen wollte. | |
| ## „Mit evangelischer Grundfröhlichkeit“ | |
| Die SPD schreibt ihm in ihrer Laudatio mehr oder minder fast alles zu, was | |
| sich in Brandenburg in den vergangenen zehn Jahren zum Positiven hin | |
| entwickelt hat: Beschäftigung auf Rekordniveau, annähernd Halbierung der | |
| Arbeitslosigkeit, 2022 stärkstes Wirtschaftswachstum unter allen deutschen | |
| Flächenländern, 30.000 neue Kita-Plätze. Dafür hat Woidke laut SPD stets | |
| „mit märkischer Zurückhaltung und evangelischer Grundfröhlichkeit“ | |
| gearbeitet. | |
| Mit einem nun zweistelligen Dienstalter von zehn Jahren als | |
| Ministerpräsident ist Woidke allerdings bei Weitem nicht die Nummer 1 unter | |
| den dreizehn Männern und drei Frauen an der Spitze der 16 Bundesländer. | |
| [4][In deren Rangliste] führen die 2011 ins Amt gekommenen Rainer Haseloff | |
| (CDU, Sachsen-Anhalt) und Winfried Kretschmann (Grüne, Baden-Württemberg) – | |
| Woidke ist Fünfter. Aber er will ja gern noch ein paar Jahre dranhängen. | |
| 27 Aug 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://spd-brandenburg.de/10-jahre-dietmar-woidke-an-der-landesspitze/ | |
| [2] https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/brandenburg.htm | |
| [3] https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/ein-jahr-vor-der-brandenbur… | |
| [4] https://www.protokoll-inland.de/Webs/PI/DE/rang-titulierung/amtliche-reihen… | |
| ## AUTOREN | |
| Stefan Alberti | |
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