| # taz.de -- Kommentar Mieten der Deutsche Wohnen: Spaltungsversuch in nett | |
| > Der Konzern verpflichtet sich zu Mietbegrenzungen, will aber die Mieten | |
| > weiter erhöhen können. Die Politik darf vom Mietendeckel nicht lassen. | |
| Bild: Gefeierter Mietendeckel: Aktion am Rande der Hauptversammlung der Deutsch… | |
| Wohnungen zu vermieten, heißt für die Deutsche Wohnen Verantwortung zu | |
| übernehmen.“ So lautet der erste Satz in einer [1][Mitteilung des Konzerns] | |
| vom Wochenende. Während MieterInnen mit den Ohren schlackern dürften, kommt | |
| die Aussage für die Aktionäre wohl nicht überraschend. Für sie und ihre | |
| Gewinnerwartungen übernimmt die Deutsche Wohnen schon immer Verantwortung. | |
| Zuletzt allerdings hat der Aktienkurs eine Talfahrt hingelegt – der | |
| [2][Mietendeckel, dessen Leitlinien vergangenen Dienstag vom Senat | |
| beschlossen wurden], drückt die Gewinnerwartung. | |
| Um den restriktiven Eingriff in den kapitalistischen Wahnsinn doch noch | |
| abzuwehren, hat die Deutsche Wohnen nun eine Selbstverpflichtung abgegeben. | |
| Der Konzern will ab Juli seine Mieten nur noch so weit erhöhen, dass | |
| MieterInnen nicht mehr als 30 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens für | |
| ihre Miete zahlen müssen. | |
| Im Gegenzug erhofft sich der Konzern eine Neuverhandlung des Mietendeckels, | |
| dessen Gesetz ja erst erarbeitet werden muss. Bürgermeister Michael Müller | |
| möge doch bitte zum „Wohnungsgipfel“ einladen, um dort einen Konsens der | |
| „bürgerlichen Kräfte“ zu erzielen, [3][fordert Vorstandschef Michael | |
| Zahn]. Das ist nicht ungeschickt, schließlich sind die Kräfte innerhalb der | |
| SPD groß, die [4][der privaten Wohnungswirtschaft näherstehen als der | |
| Stadtentwicklungssenatorin der Linken]. | |
| Ein Abrücken vom Ziel des Mietendeckels jedoch wäre eine Selbstaufgabe der | |
| Politik. Die Deutsche Wohnen will weiter Mieten erhöhen, darauf zielt ihr | |
| Vorschlag ab, genau das aber soll und muss unterbunden werden. Dass der | |
| Konzern ankündigt, Zwangsräumungen zu vermeiden, den Mietspiegel zu | |
| akzeptieren und eine Wohnungstauschbörse einzurichten, darf man | |
| selbstverständlich richtig finden. Ändern darf es aber nichts. | |
| 23 Jun 2019 | |
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| [2] /Mietendeckel-in-Berlin/!5600646 | |
| [3] https://www.tagesspiegel.de/berlin/deutsche-wohnen-chef-michael-zahn-der-be… | |
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| Erik Peter | |
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