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# taz.de -- Kolumne Flimmern und Rauschen: Oha, sie drischt nicht!
> „Zeit“-Autorin Jana Hensel und der Springer-Verlag streiten sich via
> Twitter. Die eine sei zu nett zum Robert, die anderen hofierten den
> Friedrich.
Bild: Schrieb die Journalistin Jana Hensel zu nett über Robert Habeck? Oder ei…
Robert Habeck hat Löcher in seinen Socken: Seitdem Jana Hensel diese
erstaunliche Beobachtung der freien Welt kundgetan hat, steht diese Kopf.
Was einen zu der Frage bringt, wo überall auch Giovanni di Lorenzo sich
seines Schuhwerks entledigt und was dann zum Vorschein kommt.
Aber lassen wir das. Vorerst. Jana Hensel hat für [1][ihre teilnehmende
Bahnfahrt] nebst Terminbesuchen mit dem Grünen-Frontmann, über die sie vor
einer Woche in der Zeit geschrieben hat, ordentlich auf die Mütze gekriegt.
Weil sie angeblich so hin und weg ist von dem Herrn Habeck. „Schöne
Hofberichterstattung. Journalismus gibt es dann nach der Heiligsprechung?“,
heißt es in den Kommentaren – doch halt, nee, reingefallen: Dieser Eintrag
findet sich unter einem Zeit-Artikel von Jana Hensel über ein Gespräch mit
Angela Merkel im Januar. Merkt da wer was?
„Nachdem sich seit gestern also mehrere aktive und ehemalige
Springer-Führungskader mehr oder weniger herablassend zu den ersten Sätzen
meines jüngsten Habeck-Textes geäußert haben und ich mir seitdem hier
unzählige dämliche Kommentare durchlesen muss, ein paar einordnende Sätze
dazu: weil, erstens, diese Journalisten bei einer Zeitung arbeiten, die zu
Friedrich Merz schon mal die Zeile „Friedrich, der Große“ bringt, ohne
daran irgendetwas verstörend zu finden, und weil, zweitens, es in den
vergangenen Wochen immer wieder zum Teil heftige, stets unsachliche Kritik
an den Habeck-Porträts gegeben hat, die von Frauen stammten“, hat Jana
Hensel [2][zurückgeschrieben] und vor allem Ulf Poschardt von der Welt
gemeint.
Der wiederum gehört zu der Generation, die Ania Mauruschat auf dieser Seite
vor knapp 20 Jahren mal so wunderbar als nachtblaue Nutellakinder
beschrieben hat, und machte damals das SZ-Magazin, bis Tom Kummer aufflog.
Geändert hat sich bis heute – nichts. Das kann man einerseits tröstlich
finden, andererseits ist es schon auffällig, wie Poschardt jede neue
Habeck-Geschichte auf Twitter kommentiert, als sei es etwas komplett
Unjournalistisches, sich mit dem Hoffnungsträger der Grünen und deren
Erfolg auseinanderzusetzen. Wahrscheinlich kann man auch ganz platt von
Neid sprechen.
Dass Journalistinnen wie Jana Hensel zudem nicht breitbeinig auf ihre
Subjekte journalistischer Begierde eindreschen, sondern Sympathie wie
Kritik subtiler verteilen, führt bei Anhängern des entschiedenen
Schwarz-Weiß zu Verlustängsten um die immer undeutlicher werdende
Deutungshoheit. Natürlich ist es immer noch nicht völlig egal, wen die SPD
als nächsteN VorsitzendeN verheizt. Aber fast. Das ist bitter in einer
Zeit, in der Giovanni di Lorenzo keine krasskritischen Interviews mehr mit
Helmut Schmidt machen kann. Ulf Poschardts Twitter-Account ziert übrigens
ein Bild von Willy Brandts Kniefall in Warschau.
Steffen Grimberg, Medienprofi, bringt hier einmal pro Woche Unordnung in
die aufgeräumte Medienwelt.
12 Jun 2019
## LINKS
[1] https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-06/robert-habeck-die-gruenen-h…
[2] https://twitter.com/jana_hensel/status/1138040875085369345
## AUTOREN
Steffen Grimberg
## TAGS
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