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# taz.de -- Diesel- versus E-Lkw: Daimler für Diesel-Dresche
> Der Chef der weltgrößten LKW-Sparte fordert, dass das Fahren von
> Lastwagen mit Verbrennungsmotor teurer und das mit Elektroantrieb
> billiger wird.
Bild: Martin Daum, Chef der Daimler-Nutzfahrzeugsparte, propagiert E-Lkw wie di…
Berlin taz | Ausgerechnet der Chef des weltweit größten
Nutzfahrzeugherstellers fordert, dass der Betrieb von Diesel-Lkw mehr Geld
kosten muss. „Grundsätzlich muss der Einsatz von Dieselfahrzeugen teurer
werden“, sagte Martin Daum, Chef der Nutzfahrzeugsparte des Autoherstellers
Daimer der Financial Times.
BetreiberInnen von Lkw-Flotten bräuchten stärkere Anreize, um auf
umweltfreundlichere Antriebe umzustellen. Ein Anreiz-Straf-System auf der
Basis von CO2-Emissionen sei dringend notwendig. Nach Angaben eines
Daimler-Sprechers kämen etwa Steuervergünstigungen und Mauterlässe in
Frage.
[1][Der Europäische Rat und das Europäische Parlament haben vor kurzem
Vorgaben zur Reduzierung von CO2-Emissionen von Nutzfahrzeugen
beschlossen.] Im Vergleich zu heute sollen Lastwagen bis zum Jahr 2025 15
Prozent weniger CO2 ausstoßen – und 30 Prozent weniger bis 2030. Sollten
die Hersteller das nicht schaffen, drohen ihnen hohe Strafen. „Das ist ein
Ziel, das man mit Dieselmotoren nicht mehr erreichen kann“, sagte Daum.
Zurzeit sei der Betrieb von Dieseln aber billiger als der von E-Lkw.
Daimler ist der größte Nutzfahrzeughersteller der Welt. 2018 hat die Sparte
517.300 Fahrzeuge produziert, einen Rekord. Allerdings steckt die
Produktion von E-Trucks noch in den Anfängen – auch bei der Konkurrenz. Im
vergangenen Jahr hat der Konzern wenig mehr als 100 E-Lkw hergestellt und
ist damit nach eigenen Angaben in Europa, Nordamerika und Japan führend.
Bis 2023 will Daimler alle Nutzfahrzeuglinien wahlweise als E-Modell oder
Diesel anbieten.
„Martin Daum hat im Prinzip recht“, sagte Michael Müller-Görnert vom
ökologischen Verkehrsclub Deutschland der taz. Konventionelle Antriebe
müssten teurer, E-Mobilität günstiger werden. „Die Politik muss diese
Forderung aus der Industrie aufgreifen“, sagte er. „Es nützt ja nichts,
wenn E-Fahrzeuge nicht genutzt werden, weil der Betrieb viel teurer ist als
der von konventionellen.“
Erste Anreize gibt es bereits: E-Lkw sind in Deutschland von der Maut
befreit. Laut Bundesverkehrsministerium ist damit eine Ersparnis von rund
5.000 Euro pro Jahr und Fahrzeug verbunden.
4 Mar 2019
## LINKS
[1] /Klimaschutz-bei-Lkw/!5571130
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Lkw
Diesel
Daimler
Verbrennungsmotoren
Dieselskandal
Verbrennungsmotoren
Dieselfahrverbot
Verkehr
Bundesregierung
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