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# taz.de -- Bedrohte linke Kneipen in Berlin: Sterndemo gegen Verdrängung
> Am Samstag demonstrieren bedrohte Projekte in Berlin gegen
> Immobilienspekulation. Die AktivistInnen wünschen sich „ein bisschen
> Chaos“.
Bild: Die Proteste finden in Friedrichshain, Mitte, Kreuzberg und Neukölln sta…
Schlechte Zeiten für die linke Subkultur in Berlin: Immer mehr linke
Kneipen und Clubs sind von Verdrängung bedroht. Seit Jahresbeginn sind die
Räume des feministischen Hausprojekts Liebig34 in Friedrichshain, des
Jugendzentrums Potse in Schöneberg und der Stadtteilkneipe Syndikat in
Neukölln ohne Miet- oder Pachtverträge. In wenigen Monaten könnte auch die
linke Kreuzberger Kneipe Meuterei ihren Vertrag verlieren ([1][taz
berichte]).
An diesem Samstag wollen sie deshalb alle zusammen auf die Straße gehen.
Unter dem Demo- Klassiker „Wir bleiben alle“ sind in Schöneberg, Kreuzberg,
Friedrichshain und Neukölln Vordemonstrationen geplant. Schon um 13 Uhr
treffen sich die AktivistInnen vor der Potse in der Potsdamer Straße 180.
Um 15.30 Uhr versammeln sie sich vor der Großbeerenstraße 17a. Dort hat
eine MieterInneninitiative im September viele Jahre leer stehenden Wohnraum
besetzt. Doch aktuell ist unklar, ob die Aachener Siedlungs- und
Wohnraumgesellschaft (ASW) die Besetzung weiter duldet.
In Neukölln treffen sich UnterstützerInnen der Stadtteilkneipe Syndikat um
15 Uhr am Herrfurthplatz. In einem Aufruf betonen die Neuköllner
Initiativen aber, dass sie nicht nur für den Verbleib des Syndikats auf die
Straße gehen. „Denn die Bedrohung von einzelnen Projekten wie aktuell dem
Syndikat trifft uns alle“, heißt es da.
## Konzert auf dem Lausi
In Friedrichshain starten die Proteste um 15.30 Uhr am Dorfplatz vor der
räumungsbedrohten Liebigstraße 34. Neben verschiedenen Hausprojekten aus
dem Friedrichshainer Nordkiez will sich auch eine AnwohnerInneninitiative,
die sich gegen Verdrängung im Stadtteil einsetzt, an der Demonstration
beteiligen. In Kreuzberg beginnt der Kiezspaziergang um 16 Uhr vor der
Meuterei in der Reichenberger Straße 58. Ab 17 Uhr soll die gemeinsame
Abschlusskundgebung mit anschließenden Konzert auf dem Lausitzer Platz
beginnen.
„Ein bisschen Chaos in der Stadt der Reichen“, wünscht sich Clara P. am
Samstagnachmittag in Berlin. Sie ist im Jugendzentrum Potse aktiv ist und
will ihren vollen Namen nicht in der Zeitung lesen. Sie hofft, dass an
allen Treffpunkten genügend TeilnehmerInnen zusammenkommen, die dann in
unterschiedlich langen Sternmärschen nach Kreuzberg ziehen. Der Protest am
Samstag ist auch ein Warm-up für die große berlinweite
MieterInnendemonstration, die am 6. April vom Alexanderplatz startet und
vor der Arena enden soll, wo die Berliner Immobilienmesse tagt.
1 Mar 2019
## LINKS
[1] /!5572337/
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Verdrängung
Linke Szene
Gentrifizierung
Protest
Polizei Berlin
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