# taz.de -- Frauenrunde im Bundestag: Parlamentarierinnen vernetzen sich | |
> Bundesfrauenministerin Franziska Giffey unterstützt die Initiative für | |
> mehr Frauen im Bundestag. Der Auftakt begann harmonisch. | |
Bild: Familienministerin Franziska Giffey (SPD) ist sicher, dass sich von allei… | |
Berlin afp/dpa | Eine Gruppe von Parlamentarierinnen im [1][Bundestag will | |
sich über Parteigrenzen hinweg stärker vernetzen] – unter anderem, um mehr | |
Frauen ins Parlament zu bringen. Am Donnerstagvormittag trafen sich | |
weibliche Abgeordneten aller Fraktionen – außer der AfD – zum ersten Mal in | |
informeller Runde. Nach dem Treffen sagte die stellvertretende | |
SPD-Fraktionsvorsitzende Katja Mast: „Wir haben uns interfraktionell in | |
guter Atmosphäre ausgetauscht und treffen uns erneut.“ | |
Derzeit liegt der Anteil von Frauen im Bundestag bei knapp 31 Prozent und | |
damit niedriger als in der vorangegangenen Legislaturperiode. Die | |
Frauenrunde lotet auch die Chancen einer Initiative für ein paritätisches | |
Wahlrecht auf Bundesebene aus. | |
Als erstes Bundesland hatte [2][Brandenburg im Januar ein Gesetz | |
beschlossen], nach dem alle Parteien für die Landtagswahl gleich viele | |
Frauen und Männer als Kandidaten aufstellen müssen. Auch in der | |
Bundespolitik hatte es im Umfeld des 100. Jahrestags des Frauenwahlrechts | |
in Deutschland Forderungen nach einer Änderung des Wahlrechts gegeben. | |
Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD) stellte sich hinter die | |
fraktionsübergreifende Initiative. Sie sagte den Zeitungen des | |
Redaktionsnetzwerks Deutschland: „Von alleine wird sich nichts ändern.“ | |
Alle Frauenrechte seien „erkämpft worden und nicht vom Himmel gefallen“. Es | |
sei nötig, die Rahmenbedingungen zu verbessern, „damit Frauen in der | |
Politik gleichberechtigt aktiv sein können“. Das Wahlrecht könne dabei „e… | |
wichtiger Hebel“ sein. Giffey lobte in diesem Zusammenhang das | |
Brandenburger Paritätsgesetz. | |
## Weitere Treffen der Frauenrunde sind geplant | |
Die Grünen-Abgeordnete Ulle Schauws sagte, künftige Treffen sollen bald | |
stattfinden, Termine gebe es aber noch nicht. Die Parlamentarierinnen | |
fänden es schade, dass der Frauenanteil im Bundestag gesunken sei. „Es geht | |
nicht ohne konkrete Maßnahmen“, sagte Schauws. „Wir können nicht nur dara… | |
warten, dass Parteien selbst mehr Frauen entsenden.“ | |
Die FDP-Abgeordnete Nicole Bauer sagte hingegen, dass man den Wunsch nach | |
mehr Frauen im Parlament nicht verordnen sollte. „Dann müsste man das auch | |
bei Berufs- oder Migrationsgruppen tun. Wir brauchen mehr Frauen in den | |
Parlamenten, und das muss aus den Parteien selbst kommen.“ Die FDP überlege | |
zurzeit, wie sie Frauen besser fördern könnte. Man könne etwa Sitzungen | |
nicht nur am Abend, sondern auch vormittags ansetzen, damit Familie und | |
Politik besser zusammenpassen. | |
Von der stellvertretenden Linken-Fraktionsvorsitzenden Cornelia Möhring | |
hieß es: „Als Linke wollen wir die anstehende Wahlrechtsreform nutzen, um | |
die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass endlich die Hälfte der | |
Bundestagssitze weiblich besetzt werden.“ | |
14 Feb 2019 | |
## LINKS | |
[1] /Paritaetsgesetz-fuer-den-Bundestag/!5573062 | |
[2] /Brandenburg-will-Wahllisten-quotieren/!5566925 | |
## TAGS | |
Bundestag | |
Frauen | |
Parität | |
Franziska Giffey | |
Wahlrecht | |
Franziska Giffey | |
Feminismus | |
Unterhalt | |
Franziska Giffey | |
Bundestag | |
Frauenpolitik | |
Lesestück Meinung und Analyse | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Giffey und die Berliner SPD: „Ich fahre oft U-Bahn“ | |
Franziska Giffey ist bodenständig, Berlin-Fan – und sogar bei der IHK | |
beliebt. Wie soll die Berliner SPD an ihr als Spitzenkandidatin | |
vorbeikommen? | |
Wissenschaftlerin über Frauenmedien: „Netzwerke sind unheimlich wichtig“ | |
Die rbb-Sendung „Zeitpunkte“ wird 40. Kommunikationswissenschaftlerin | |
Elisabeth Klaus spricht darüber, ob es heute noch Frauenmedien braucht. | |
Kommentar Giffeys Unterhaltsreform: Diese armen benachteiligten Väter! | |
Manche Ungerechtigkeiten sind schlimmer als andere. Danke, liebe Frau | |
Giffey und liebe SPD für diese klare Prioritätensetzung. | |
Unterhalt für Trennungskinder: Giffey will Väter besserstellen | |
Die Familienministerin will die Unterhaltsfrage neu angehen. Die aktuelle | |
Regelung sei unzeitgemäß und bilde vielfach die Realität nicht mehr ab. | |
Paritätsgesetz für den Bundestag: Mehr Frauen ins Parlament | |
Abgeordnete im Bundestag planen eine fraktionsübergreifende Frauenrunde. | |
Ziel ist ein gemeinsamer Gesetzesentwurf. | |
Brandenburg will Wahllisten quotieren: Für ein bisschen mehr Gleichheit | |
Brandenburg prescht voran und will ein Paritätsgesetz einführen. Die Gegner | |
haben bereits erklärt, vor das Verfassungsgericht ziehen zu wollen. | |
Frauenwahlrecht in Deutschland: Der Fortschritt ist eine Schnecke | |
100 Jahre nach der Einführung des Frauenwahlrechts wollen Frauen nicht noch | |
weitere 100 Jahre auf Parität warten. |