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# taz.de -- Kommentar Berater-Affäre: Kräftiges Geschmäckle
> Gibt es ein „Buddy-System“ im Verteidigungsministerium? Die
> Verantwortlichen müssen dazu intensiv befragt werden.
Bild: Von der Performance ihrer Staatssekretärin könnte abhängen, wie lange …
War es Angst, die Kontrolle zu verlieren, oder einfach nur Arroganz? Was
auch immer Katrin Suder dazu bewogen hat, dem Verteidigungsausschuss des
Bundestags nicht persönlich Rede und Antwort stehen, sondern nur
schriftlich kommunizieren zu wollen – gut beraten ist sie damit nicht. Denn
mit ihrer Verweigerungshaltung hat die frühere Rüstungsstaatssekretärin
FDP, Grüne und Linkspartei geradezu genötigt, [1][sich jetzt auf die
Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur
Berateraffäre zu verständigen].
Der U-Ausschuss bietet der Bundestagsopposition die einzige Möglichkeit,
die ehemalige McKinsey-Beraterin zu zwingen, sich doch noch ihren Fragen zu
stellen. Und Fragen gibt es viele. Die entscheidende ist: Gab es ein
„Buddy-System“ im Verteidigungsministerium?
[2][Nach den Berichten des Bundesrechnungshofes] steht immerhin fest, dass
in großem Maßstab Beratungs- und Unterstützungsleistungen freihändig
vergeben wurden. Dabei wurde vielfach das Vier-Augen-Prinzip nicht
eingehalten. Dass Aufträge ohne Zielmarke, ohne Zeitvorgabe oder
Controlling vergeben wurden, ist mittlerweile ebenfalls weitgehend
unstrittig.
## Klüngelei nicht so einfach nachzuweisen
Das ist zwar alles ärgerlich, wirklich brisant sind allerdings die Hinweise
in den Rechnungshofberichten auf mögliche informelle Netzwerke. Wurden
gewogenen externen Beratern gezielt Aufträge zugeschanzt? Der Nachweis der
Vetternwirtschaft, falls es sie gab, wird allerdings nicht leicht zu führen
sein.
Wenn beispielsweise ein früherer McKinsey-Kollege Suders, der zufällig auch
noch Duzfreund des zuständigen Abteilungsleiters ist, millionenschwere
Aufträge an Land zieht, hat das zwar ein kräftiges Geschmäckle. Aber wenn
eine andere Firma vorgeschaltet war, er also nicht direkt zum Zuge kam,
sondern nur als Subunternehmer, wird’s komplizierter. Umso sinnvoller ist
es, Katrin Suder intensiv dazu zu befragen. Auf ihren Auftritt vor dem
U-Ausschuss dürfte auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen
gespannt sein, könnte doch davon abhängen, wie lange sie noch im Amt
bleibt.
13 Dec 2018
## LINKS
[1] /Affaere-im-Verteidigungsministerium/!5558556
[2] /Affaere-um-von-der-Leyens-Ministerium/!5554416
## AUTOREN
Pascal Beucker
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