# taz.de -- Affäre im Verteidigungsministerium: Untersuchungsausschuss beantra… | |
> Verteidigungsministerin von der Leyen zeigt in der Berateraffäre keine | |
> Aufklärungsbereitschaft. Die Opposition beantragt einen | |
> Untersuchungsausschuss. | |
Bild: Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) muss sich jetzt … | |
Berlin rtr | [1][In der Berateraffäre] kommt ein Untersuchungsausschuss auf | |
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zu. Grüne, FDP und | |
Linkspartei verständigten sich am Mittwoch nach einer weiteren | |
Sondersitzung des Verteidigungsausschusses darauf, eine parlamentarische | |
Untersuchung zu beantragen. | |
„Die heutige Sitzung hat erneut unterstrichen, dass es erforderlich ist, | |
als Parlament Zeugen direkt zu vernehmen“, erklärte der | |
Grünen-Verteidigungsexperte Tobias Lindner. „Wir sehen es als zwingend an, | |
auf dem Wege des Untersuchungsausschusses eigene Aufklärung zu betreiben.“ | |
Mit ihren Stimmen können die drei Parteien die Einsetzung eines | |
Untersuchungsausschusses erzwingen. | |
Verärgert zeigte sich die Opposition unter anderem darüber, dass die | |
frühere Rüstungsstaatssekretärin Katrin Suder am Mittwoch trotz Einladung | |
nicht persönlich bei der Sondersitzung erschien. Ein Untersuchungsausschuss | |
kann Gesprächspartner hingegen vorladen. | |
„Wir werden nun mit den anderen Fraktionen einen Untersuchungsauftrag | |
formulieren und beabsichtigen, diesen in der nächsten Sitzung des | |
Verteidigungsausschusses im Januar einzubringen“, erklärte Lindner. Termin | |
für die nächste Sitzung ist der 16. Januar. Nach Einschätzung von Experten | |
könnte der Ausschuss dann im Frühling die Arbeit aufnehmen. | |
## 200 Millionen Euro für externen Sachverstand | |
Die Einsetzung eines solchen Gremiums ist ein Minderheitenrecht, für das | |
nur ein Viertel der Stimmen im Verteidigungsausschuss notwendig sind. | |
Grüne, Linke und FDP stellen zusammen 11 von 36 Abgeordneten, haben damit | |
also mehr als die notwendigen 9 Stimmen. Die AfD hatte bereits vor vier | |
Wochen einen Untersuchungsausschuss beantragt, war damals mit dem Vorstoß | |
aber zunächst noch gescheitert. | |
Ausgelöst wurde die Affäre im August durch einen Bericht des | |
Bundesrechnungshofs, der die Wirtschaftlichkeit und Rechtmäßigkeit des | |
Berater-Einsatzes im Ministerium stark anzweifelt. In den Jahren 2015 und | |
2016 wurden dort mindestens 200 Millionen Euro für externen Sachverstand | |
ausgegeben. Es stehen die Vorwürfe der Verschwendung von Steuereinnahmen | |
und der Vetternwirtschaft im Raum. | |
Von der Leyen setzt unter anderem bei der pannengeplagten | |
Rüstungsbeschaffung seit langem stark auf externe Berater. Sie machte | |
Suder, die von der Unternehmensberatung McKinsey kam und inzwischen wieder | |
aus dem Ministerium ausgeschieden ist, zur Rüstungsstaatssekretärin. | |
12 Dec 2018 | |
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