| # taz.de -- Affäre um Verteidigungsministerium: Drei Fragezeichen für von der… | |
| > Die Opposition fordert Antworten in der Berateraffäre und beantragt einen | |
| > Untersuchungsausschuss. Die zentralen Fragen stehen schon fest. | |
| Bild: Nach ihrem momentanen Ausflug ins bayerische Schneechaos erwarten von der… | |
| Berlin taz | In der [1][Berateraffäre des Bundesverteidigungsministeriums] | |
| werden Grüne, FDP und Linkspartei am Mittwoch formal die Einrichtung eines | |
| Untersuchungsausschusses beantragen. Das kündigten Vertreter der drei | |
| Fraktionen am Montag in Berlin an. „Wir hoffen, dass wir dann in der | |
| kommenden Sitzungswoche die ersten Beweisbeschlüsse fassen können“, sagte | |
| der Grünen-Politiker Tobias Lindner. Ziel sei es, ab März mit den | |
| Zeugenvernehmungen beginnen zu können, die möglichst öffentlich stattfinden | |
| sollen. | |
| In der Affäre geht es um Verträge, die das Verteidigungsministerium in | |
| großer Zahl mit Unternehmensberatungen abgeschlossen hat. Allein in den | |
| Jahren 2015 und 2016 gab es für externe Berater mindestens 200 Millionen | |
| Euro aus. Der Bundesrechnungshof hält diese Ausgaben für unnötig und | |
| bemängelt, dass Vergaberichtlinien oft nicht eingehalten worden seien. | |
| Unbestritten ist, dass es Regelverstöße gab. Die Opposition vermutet zudem | |
| auch Vetternwirtschaft. | |
| Mitte Dezember hatte der Bundestag einen Ermittlungsbericht des | |
| Ministeriums erhalten. Nach Ansicht der Opposition wurden relevante Fragen | |
| darin aber ebenso wenig beantwortet wie im Verteidigungsausschuss selbst. | |
| Nach seinem Eindruck habe Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zwar | |
| durchaus „ein aufrichtiges Interesse“ an Aufklärung gezeigt, sagte der | |
| FDP-Politiker Alexander Müller. Allerdings sei „ihr Apparat aus dem | |
| Verteidigungsministerium aber leider kaum in der Lage“, zufriedenstellende | |
| Informationen zu liefern. | |
| Über Wochen hinweg habe das Ministerium so getan, „als ginge es hier nur um | |
| ein Seminar im Vergaberecht oder als seien ein paar Formulare falsch | |
| ausgefüllt worden“, kritisierte der Grüne Lindner. Es gehe jedoch „um weit | |
| mehr“. | |
| „Sehr unbefriedigende“ Antworten | |
| Sein FDP-Kollege Müller benannte die drei zentralen Fragen, um die es in | |
| dem U-Ausschuss gehen soll. Erstens gehe es um die Verantwortlichkeit. | |
| Also: Wer hat was getan? Wer hat davon gewusst? Wer hat kontrolliert oder | |
| auch nicht? „Das hat das Verteidigungsministerium selbst versucht | |
| herauszufinden“, sagte Müller. Allerdings sei die Antwort „sehr | |
| unbefriedigend“ ausgefallen. Denn die Kernaussage sei gewesen, es könne | |
| niemandem ein persönliches Verschulden nachgewiesen werden. | |
| Zweitens müsse geklärt werden, was für ein Schaden für den Steuerzahler | |
| entstanden ist. Die Behauptung des Verteidigungsministeriums, es sei | |
| überhaupt kein Schaden entstanden, stimme „natürlich nicht“. | |
| Drittens müsse das Verteidigungsministerium darüber Auskunft geben, wie es | |
| sicherstellen will, dass in Zukunft die festgestellten Rechtsverstöße nicht | |
| mehr vorkommen. | |
| Darüber hinaus sollen laut Angaben des Angehörigen der Linksfraktion | |
| Alexander Neu auch mögliche Verletzungen von Dienstgeheimnissen in den | |
| Blick genommen werden. So müsse geklärt werden, inwieweit Berater und vor | |
| allem ihre Subunternehmer Zugang zu geheimen Akten bekommen hätten. | |
| Die drei Oppositionsparteien wollen formal, dass sich der | |
| Verteidigungsausschuss selbst als Untersuchungsausschuss konstituiert und | |
| für die praktische Arbeit einen Unterausschuss aus neun Abgeordneten | |
| bildet. Ihre Hoffnung sei, dass der Ausschuss seine Arbeit bis zum Ende der | |
| Sommerpause abschließe. | |
| 14 Jan 2019 | |
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| ## AUTOREN | |
| Pascal Beucker | |
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