| # taz.de -- Nahost-Politik der USA: EU will Iran-Sanktionen umgehen | |
| > Europa will das Atomabkommen mit dem Iran retten und legt sich dazu mit | |
| > den USA an. Der legale Handel mit Teheran soll trotz US-Sanktionen | |
| > möglich bleiben. | |
| Bild: EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini beriet sich mit Vertretern versch… | |
| New York dpa | Europa geht gemeinsam mit Russland und China in der | |
| Iranpolitik auf offenen Konfrontationskurs mit US-Präsident Donald Trump. | |
| Zur Rettung des Atomabkommens mit dem Iran wollen die nach dem Austritt der | |
| USA verbliebenen Länder eine Institution schaffen, die den legalen Handel | |
| mit dem Iran trotz der US-Sanktionen weiter ermöglichen soll. Das gab die | |
| EU-Außenbeauftragte, Federica Mogherini, am späten Montagabend in New York | |
| bekannt. | |
| Die USA hatten mit dem Austritt aus dem Abkommen [1][Sanktionen gegen den | |
| Iran] wieder in Kraft gesetzt. Diese stellen Unternehmen aus anderen | |
| Ländern derzeit praktisch vor die Wahl, entweder mit dem Iran oder mit den | |
| USA Geschäftsbeziehungen zu unterhalten. Vielen großen Unternehmen bleibt | |
| wegen ihres großen US-Geschäfts keine Wahl, als sich aus dem Iran | |
| zurückzuziehen. | |
| Zuvor hatte sich Mogherini mit den Vertretern Deutschlands, | |
| Großbritanniens, Frankreichs, Russlands, Chinas sowie des Irans am Rande | |
| der UN-Vollversammlung in New York hinter verschlossenen Türen getroffen. | |
| Die Länder „bedauern zutiefst“ den Rückzug der USA aus den Abkommen und d… | |
| Wiedereinführung der Sanktionen, sagte Mogherini. | |
| Die Teilnehmer des Treffens seien sich einig gewesen, dass der Iran seine | |
| nuklearen Verpflichtungen in vollem Maße einhalte. Das hätten zwölf | |
| aufeinanderfolgende Berichte der Internationalen Atomenergiebehörde | |
| bewiesen. Die Aussagen sind Gegenstand eines Schriftstücks, dass die nach | |
| dem US-Austritt verbliebenen Länder im Atomabkommen unterzeichneten. Bei | |
| der Verkündung war auch Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif | |
| zugegen. | |
| Das neu geschaffene Instrument soll es Unternehmen ermöglichen, weiterhin | |
| mit dem Iran Geschäftsbeziehungen zu unterhalten, ohne in Konflikt mit den | |
| US-Sanktionen zu kommen. Obwohl der Iran sich an das Abkommen hält, hatten | |
| die USA im August wieder Wirtschaftssanktionen in Kraft gesetzt und | |
| bedrohen weltweit alle, die die Sanktionen nicht befolgen. Anfang November | |
| soll eine weitere Runde folgen, mit der die USA den Ölexport des Landes | |
| unterbinden wollen. | |
| Bundesaußenminister Heiko Maas betonte nach seiner Ankunft bei der | |
| UN-Generalversammlung in New York, wie wichtig ihm das klare Bekenntnis zu | |
| dem Atomabkommen mit dem Iran sei. Eine Strategie, die alleine auf | |
| größtmöglichen Druck setze, werde nicht funktionieren. „Wenn sich die | |
| Fronten verhärten, macht das nichts besser oder einfacher, sondern vieles | |
| gefährlicher und schwieriger“, sagte Maas. „Dieser Weg führt in eine | |
| Sackgasse der Sprachlosigkeit und birgt die Gefahr einer regionalen | |
| Eskalation.“ | |
| Die USA richten einen großen Teil ihrer Nahost-Politik gegen den Iran. Das | |
| Land sei einer der größten, wenn nicht der größte staatliche Unterstützer | |
| von Terrorismus, sagte Außenminister Mike Pompeo am Montag in New York. | |
| Sicherheitsberater John Bolton fügte hinzu, dass es jedoch nicht Teil der | |
| US-Politik sei, die Regierung in Teheran zu stürzen. | |
| Die USA haben das Zurückdrängen des iranischen Einflusses sogar zu einem | |
| Schwerpunkt der gesamten UN-Vollversammlung gemacht. Trump will am Mittwoch | |
| eine Sitzung des Weltsicherheitsrats leiten, bei dem Iran zum Thema werden | |
| soll. Dort ist auch eine Auseinandersetzung mit den Ratsmitglieder | |
| Großbritannien, Frankreich, China und Russland denkbar. | |
| 25 Sep 2018 | |
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